Buch von Makkabäer 1 & 2

1. Makkabäer


1. Makkabäer - Kapitel  1

1 Alexander, der Sohn des Philippus, König von Mazedonien, der erste Monarch in Griechenland, ist ausgezogen aus dem Lande Chittim, und hat große Kriege geführt, viel feste Städte erobert, und der Perser und Meder König Darius geschlagen,
2 hernach andere Könige in allen Landen unter sich gebracht;
3 und ist immer fortgezogen, und hat alle Lande und Königreiche eingenommen.
4 Und niemand hat sich ihm widersetzen dürfen; und er hatte ein gewaltiges, gutes Kriegsvolk.
5 Da er nun die Königreiche innehatte, ward er stolz, und fiel in Krankheit.
6 Da er aber merkte, daß er sterben würde,
7 forderte er zu sich seine Fürsten, die mit ihm von Jugend auf erzogen waren, und setzte sie zu Hauptleuten über die Länder bei seinem Leben.
8 Hernach ist Alexander gestorben, als er regiert hatte zwölf Jahre.
9 Nach seinem Tod ist das Reich auf seine Fürsten gekommen, die nahmen die Länder ein, ein jeglicher Hauptmann seinen Ort.
10 Und machten sich alle zu Königen, und sie und ihre Nachkommen regierten lange Zeit. Und große Kriege sind zwischen ihnen gewesen, und ist allenthalben in der ganzen Welt viel Jammer geworden.
11 Von dieser Fürsten einem ist geboren eine schädliche, böse Wurzel, Antiochus, genannt der Edle, der zu Rom als Geißel gewesen ist für seinen Vater, den großen Antiochus. Und dieser Antiochus der Edle fing an zu regieren im hundertundsiebenunddreißigsten Jahr des griechischen Reichs. (1. Makkabäer 8.7)
12 Zu dieser Zeit waren in Israel böse Leute; die überredeten das Volk und sprachen: Laßt uns einen Bund machen mit den Heiden umher, und ihre Gottesdienste annehmen; denn wir haben viel leiden müssen seit der Zeit, da wir uns von den Heiden abgesondert haben.
13 Diese Meinung gefiel ihnen wohl.
14 Und etliche vom Volk wurden zum König gesandt; der erlaubte ihnen, heidnische Weise anzufangen.
15 Da richteten sie zu Jerusalem ein heidnisches Spielhaus her (2. Makkabäer 4.12)
16 und hielten die Beschneidung nicht mehr und fielen ab vom heiligen Bund und hielten sich als Heiden und wurden ganz verstockt, alle Schande und Laster zu treiben.
17 Als nun Antiochus sein Reich gewaltig innehatte, gedachte er, das Königreich Ägypten auch an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hätte;
18 und zog nach Ägypten, wohl gerüstet mit Wagen, Elefanten, Reisigen und vielen Schiffen;
19 und kriegte mit Ptolemäus, dem König Ägyptens. Aber Ptolemäus fürchtete sich und floh; und sind viel Ägypter umgekommen.
20 Und Antiochus hatte die festen Städte in Ägypten eingenommen, und großes Gut da geraubt und davongebracht.
21 Als aber Antiochus in Ägypten gesiegt hatte, und wieder heimzog im hundertunddreiundvierzigsten Jahr, reiste er durch Israel (1. Makkabäer 1.11)
22 und kam gen Jerusalem mit einem großen Volk, (2. Makkabäer 5.11)
23 und ging trotzig in das Heiligtum und ließ wegnehmen den goldenen Altar, den Leuchter und was dazu gehört, den Tisch, darauf die Schaubrote lagen, die Becher, die Schalen, die goldenen Kellen, den Vorhang, die Kronen und den goldenen Schmuck vom am Tempel, und zerschlug alles. (Daniel 8.11-12)
24 Und nahm das Silber und Gold und die köstlichen Gefäße und die verborgenen Schätze, soviel er fand, und führte es mit sich in sein Land.
25 Und ließ viele Leute töten und lästerliche Gebote ausrufen.
26 Da war überall in ganz Israel großes Herzeleid:
27 die Fürsten und Ältesten trauerten, die Jungfrauen und Jünglinge sahen jämmerlich;
28 Mann und Weib klagten;
29 und das ganze Land ward betrübt wegen der Wüterei, die darin geschah; und das ganze Haus Jakob war voll Jammer.
30 Und nach zwei Jahren sandte der König einen Rentmeister nach Juda; der kam mit einem großen Kriegsvolk gen Jerusalem (2. Makkabäer 5.24-26)
31 und begehrte, man sollte ihn einlassen, so wollte er keinen Schaden tun; aber es war eitel Betrug.
32 Da sie ihm nun glaubten und ließen ihn ein, überfiel er die Stadt verräterisch und erschlug viele Leute von Israel;
33 und plünderte die Stadt und verbrannte die Häuser, riß die Mauern nieder
34 und führte Weib und Kind und Vieh weg;
35 und befestigte die Stadt Davids mit starken Mauern und Türmen, und sie wurde ihre Burg.
36 Und besetzte sie mit einem gottlosen Haufen, der allen Mutwillen darauf übte.
37 Sie raubten Waffen und Speise aus der Stadt Jerusalem und schafften's auf die Burg;
38 und belagerten da das Heiligtum und lauerten auf die Leute, die in den Tempel gingen, und fielen heraus aus der Burg in das Heiligtum, den Gottesdienst zu wehren;
39 und vergossen viel unschuldig Blut bei dem Heiligtum und entheiligten es.
40 Und die Bürger zu Jerusalem flohen weg, und die Fremden blieben zu Jerusalem, und die, so daselbst geboren waren, mußten weichen.
41 Das Heiligtum ward wüst, die Feiertage wurden eitel Trauertage, die Sabbate eitel Jammer, und alle ihre Herrlichkeit ward zunichte. (Daniel 8.11-12)
42 So herrlich und hoch Jerusalem zuvor gewesen war, so jämmerlich und elend mußte es dazumal sein.
43 Und Antiochus ließ ein Gebot ausgehen durch sein ganzes Königreich, daß alle Völker zugleich einerlei Gottesdienst halten sollten.
44 Da verließen alte Völker ihre Gesetze und willigten in die Weise des Antiochus.
45 Und viele aus Israel willigten auch darein und opferten den Götzen und entheiligten den Sabbat.
46 Antiochus sandte auch Briefe gen Jerusalem und in alle Städte Juda's, darin er gebot, daß sie der Heiden Gottesdienst annehmen sollten
47 und die Brandopfer, Speisopfer, Sündopfer im Heiligtum,
48 Sabbate und andere Feste abtun.
49 Und befahl, daß man das Heiligtum und das heilige Volk Israel entheiligen sollte.
50 Und ließ Altäre, Tempel und Götzen aufrichten und Saufleisch opfern und andere unreine Tiere.
51 Und die Beschneidung verbot er und gebot, die Leute zu gewöhnen zu allen Greueln, daß sie Gottes Gesetz und Recht vergessen und andere Weise annehmen sollten.
52 Und wer dem König nicht gehorsam sein würde, den sollte man töten.
53 Dies Gebot ließ er ausgehen durch sein ganzes Königreich und verordnete Hauptleute, die das Volk zwingen sollten, solches zu halten.
54 Diese richteten in Juda Opfer an und geboten, die zu halten.
55 Und viele vom Volk fielen ab von Gottes Gesetz zu ihnen. (1. Makkabäer 1.45)
56 Allen Mutwillen trieben sie im Lande und verjagten das Volk Israel, daß es sich verbergen und verstecken mußte in die Höhlen als die Flüchtigen.
57 Im hundertundfünfundvierzigsten Jahr, am fünfzehnten Tage des Monats Chislev, ließ der König Antiochus den Greuel der Verwüstung auf Gottes Altar setzen und ließ in allen Städten Juda's Altäre aufrichten,
58 daß man öffentlich in den Gassen und ein jeder vor seinem Haus räucherte und opferte;
59 und ließ die Bücher des Gesetzes Gottes zerreißen und verbrennen
60 und alle, bei denen man die Bücher des Bundes Gottes fand, und alle, so Gottes Gesetz hielten, tot schlagen.
61 Und das taten sie mit ihrem Kriegsvolk alle Monate, wenn das Volk zusammenkam in die Städte.
62 Am fünfundzwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Altar, den sie auf den Altar des Herrn gesetzt hatten.
63 Die Weiber, welche ihre Kinder beschnitten, wurden getötet, wie Antiochus geboten hatte. (2. Makkabäer 6.10)
64 Die Eltern wurden in ihren Häusern erwürgt und die Kinder drinnen aufgehängt.
65 Aber viele vom Volk Israel waren beständig und wollten nichts Unreines essen (2. Makkabäer 6.18)
66 und ließen sich lieber töten, denn daß sie sich verunreinigten,
67 und wollten nicht vom heiligen Gesetz Gottes abfallen; darum wurden sie umgebracht. 68 Und es war ein sehr großer Zorn über Israel.

1. Makkabäer - Kapitel  2

1 Es war aber ein Priester, Mattathias, der Sohn des Johannes, des Sohnes Simeons, aus dem Geschlecht Jojaribs von Jerusalem, der wohnte in Modin,
2 und hatte fünf Söhne: Johannes, mit dem Zunamen Gaddis,
3 Simon, mit dem Zunamen Thassi,
4 Judas, mit dem Zunamen Makkabäus,
5 Eleasar, mit dem Zunamen Awaran, und Jonathan, mit dem Zunamen Apphus.
6 Diese jammerte sehr das große, Elend in Juda und Jerusalem.
7 Und Mattathias klagte: Ach, daß ich dazu geboren bin, daß deines Volks und der heiligen Stadt Zerstörung sehen muß, und dazu stillsitzen, und die Feinde ihren Mutwillen treiben lassen!
8 Die Fremden haben das Heiligtum inne, und der Tempel Gottes ist wie ein ehrloser Mensch.
9 Seinen Schmuck hat man weggeführt. Die Kindlein sind auf den Gassen erschlagen, und die junge Mannschaft ist von Fremden erstochen. (1. Makkabäer 1.23-24)
10 Das Reich ist allen Heiden zuteil geworden, die es plündern.
11 Alle seine Herrlichkeit ist weg. Es war eine Königin, nun ist's eine Magd.
12 Siehe, unser Heiligtum und unser Ruhm und Preis ist weg! die Heiden haben's verwüstet.
13 Wen sollte noch gelüsten zu leben?
14 Und Mattathias zerriß seine Kleider, er und seine Söhne, und zogen Säcke an und trauerten sehr.
15 Da nun des Antiochus Hauptleute auch dahin kamen, die, so geflohen waren in die Stadt Modin, auch zu drängen, von Gottes Gesetze abzufallen, und zu opfern und zu räuchern,
16 da fielen viele vom Volk Israel zu ihnen. Aber Mattathias und seine Söhne blieben beständig.
17 Und die Hauptleute des Antiochus sprachen zu Mattathias: Du bist der Vornehmste und Gewaltigste in dieser Stadt, und hast viel Söhne und eine große Freundschaft.
18 Darum tritt du zuerst hin und tue, was der König geboten hat, wie alle Länder getan haben und die Leute Juda's und die, so noch zu Jerusalem sind; so wirst du und deine Söhne einen gnädigen König haben, und begabt werden mit Gold und Silber und großen Gaben.
19 Da sprach Mattathias frei heraus: Wenn schon alle Länder dem Antiochus gehorsam wären, und jedermann abfiele von seiner Väter Gesetz, und willigte in des Königs Gebot,
20 so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder im Bunde unsrer Väter wandeln.
21 Da sei Gott vor! Das wäre uns nicht gut, daß wir von Gottes Wort und Gottes Gesetz abfielen.
22 Wir wollen nicht willigen in das Gebot des Antiochus, und wollen nicht opfern, und von unserm Gesetz abfallen, und eine andere Weise annehmen.
23 Da er also ausgeredet hatte, geht ein Jude hin vor ihrer aller Augen und opfert auf dem Götzenaltar zu Modin, wie der König geboten hatte.
24 Das sah Mattathias, und es ging ihm durchs Herz, und sein Eifer entbrannte um das Gesetz;
25 und er lief hinzu und tötete bei dem Altar den Juden und den Hauptmann des Antiochus und warf den Altar um.
26 Und eiferte um das Gesetz, wie Pinehas tat dem Simri, dem Sohn Salus. (4. Mose 25.7)
27 Und Mattathias schrie laut durch die ganze Stadt: Wer um das Gesetz eifert und den Bund halten will, der ziehe mit mir aus der Stadt!
28 Also flohen er und seine Söhne aufs Gebirge und verließen alles, was sie hatten in der Stadt. (1. Makkabäer 1.40) (2. Makkabäer 5.27)
29 Und viele fromme Leute zogen hinaus in die Wüste
30 und blieben da mit Weib und Kind und ihrem Vieh; denn die Tyrannei war allzu groß geworden.
31 Da aber des Königs Volk zu Jerusalem in der Stadt Davids hörte, daß etliche sich wider des Königs Gebot setzten und sich aus den Städten getan hätten, sich heimlich in der Wüste zu verstecken und aufzuhalten, und daß viel Volks zu ihnen gezogen war, (1. Makkabäer 1.35)
32 erhoben sie sich eilend am Sabbat, sie zu überfallen;
33 und ließen ihnen sagen: Wollt ihr noch nicht gehorsam sein? Ziehet heraus und tut, was der König geboten hat, so sollt ihr sicher sein.
34 Darauf antworteten sie: Wir wollen nicht herausziehen, gedenken auch, den Sabbat nicht zu entheiligen, wie der König gebietet.
35 Und die draußen stürmten den Felsen;
36 und die drinnen wehrten sich nicht, warfen nicht einen Stein heraus, machten auch die Höhlen nicht zu
37 und sprachen: Wir wollen also sterben in unsrer Unschuld; Himmel und Erde werden Zeugen sein, daß ihr uns mit Gewalt und Unrecht umbringt.
38 Also wurden die drinnen am Sabbat überfallen und ihre Weiber und Kinder samt dem Vieh umgebracht, bei tausend Personen. (2. Makkabäer 6.11)
39 Da Mattathias und seine Freunde solches hörten, tat es ihnen sehr weh;
40 und sie sprachen untereinander: Wollen wir alle tun wie unsere Brüder und uns nicht wehren wider die Heiden, unser Leben und Gesetz zu retten, so haben sie uns leicht ganz vertilgt.
41 Und beschlossen bei sich. So man uns am Sabbat angreifen würde, wollen wir uns wehren, daß wir nicht alle umkommen, wie unsre Brüder in den Höhlen ermordet sind.
42 Und es sammelte sich eine große Menge der Frommen, tapfere Leute aus Israel, die alle beständig blieben im Gesetz;
43 und kamen zu ihnen alle die, so von der Tyrannei flehen, und mehrten ihre Stärke.
44 Darum rüsteten sie sich auch und erschlugen viel Gottlose und Abtrünnige in ihrem Eifer und Zorn, die übrigen aber gaben die Flucht und entrannen zu den Heiden.
45 Danach zogen Mattathias und seine Freunde umher im Lande Israel und rissen die Altäre wieder nieder
46 und beschnitten die Kinder, so noch unbeschnitten waren, mit Gewalt
47 und griffen die Gottlosen an; und es ist ihnen gelungen,
48 daß sie das Gesetz erhielten wider alle Macht der Heiden und Könige, daß die Gottlosen nicht über sie Herren wurden.
49 Da aber Mattathias sehr alt war, sprach er vor seinem Tod zu seinen Söhnen: Es ist große Tyrannei und Verfolgung und ein großer Grimm und harte Strafe über uns gekommen.
50 Darum, liebe Söhne, eifert um das Gesetz und waget euer Leben für den Bund unsrer Väter;
51 und gedenket, welche Taten unsre Väter zu ihren Zeiten getan haben, so werdet ihr rechte Ehre und einen ewigen Namen erlangen.
52 Abraham ward versucht und blieb fest im Glauben; das ist ihm gerechnet worden zur Gerechtigkeit. (1. Mose 22.1) (1. Mose 15.6)
53 Joseph hielt das Gebot in seiner Trübsal und ist Herr in Ägypten geworden. (1. Mose 39.12) (1. Mose 41.40-41)
54 Pinehas, unser Vater, eiferte Gott zu Ehren und erlangte den Bund, daß das Priestertum auf ihm bleiben sollte, (4. Mose 25.7) (4. Mose 25.13)
55 Josua richtete den Befehl aus, der ihm gegeben war; darum ward er der oberste Fürst in Israel. (Josua 1.2) (Josua 1.16)
56 Kaleb gab Zeugnis und strafte das Volk, darum hat er ein besonderes Erbe erlangt. (4. Mose 14.6-9) (Josua 14.13-14)
57 David blieb treu und rechtschaffen an Gott: darum erbte er das Königreich ewiglich. (2. Samuel 7.16)
58 Elia eiferte um das Gesetz und ward gen Himmel geführt. (1. Könige 18.21) (1. Könige 19.10) (2. Könige 2.11)
59 Hananja, Asarja und Misael glaubten und wurden aus dem Feuer errettet. (Daniel 3.16)
60 Daniel ward wegen seiner Unschuld errettet von den Löwen. (Daniel 6.21-24)
61 Also bedenket, was zu jeder Zeit geschehen ist, so werdet ihr finden, daß alle, so auf Gott vertrauen, erhalten werden.
62 Darum fürchtet euch nicht vor der Gottlosen Trotz; denn ihre Herrlichkeit ist Kot und Würmer.
63 Heute schwebt er empor, morgen liegt er darnieder und ist nichts mehr, so er wieder zu Erde geworden ist; und sein Vornehmen ist zunichte geworden.
64 Derhalben, liebe Kinder, seid unerschrocken und haltet fest ob dem Gesetz, so wird euch Gott wiederum herrlich machen.
65 Euer Bruder Simon ist weise; dem gehorchet allezeit als einem Vater.
66 Judas Makkabäus ist stark und ein Held von Jugend auf; der soll Hauptmann sein und den Krieg führen.
67 Und fordert zu euch alle, so das Gesetz halten. Rächet die Gewalt, an eurem Volk geübt;
68 und bezahlet den Heiden, wie sie verdient haben; und haltet mit Ernst ob dem Gesetz.
69 Danach segnete er sie und ward versammelt zu seinen Vätern
70 und starb im hundertundsechsundvierzigsten Jahr. Und die Söhne begruben ihn in seiner Väter Grab zu Modin; und ganz Israel trauerte sehr um ihn. (1. Makkabäer 1.11)

1. Makkabäer - Kapitel  3

1 Und Judas Makkabäus kam an seines Vaters Statt. (1. Makkabäer 2.66) (2. Makkabäer 8.1)
2 Und seine Brüder und alle, die sich zum Vater gehalten hatten, halfen ihm und stritten für Israel mit Freuden.
3 Judas erlangte dem Volk große Ehre; er zog in seinem Harnisch wie ein Held und schützte sein Heer mit seinem Schwert.
4 Er war mutig wie ein Löwe, kühn wie ein junger, brüllender Löwe, der etwas jagt.
5 Er suchte die Abtrünnigen und die Gottlosen, die das Volk drängten, vom Gesetz abzufallen, und strafte und verbrannte sie,
6 daß allenthalben seine Feinde vor ihm erschraken und flohen und die Abtrünnigen gedämpft wurden; und er hatte Glück und Sieg.
7 Das verdroß viele Könige; aber Jakob war es eine Freude und ewiger Ruhm und Ehre.
8 Er zog durch die Städte Juda's und vertilgte darin die Gottlosen, daß er den Zorn von Israel abwendete.
9 Und er war allenthalben im Lande berühmt, daß alle Unterdrückten zu ihm liefen.
10 Dagegen brachte Apollonius ein großes Heer zusammen von Heiden und von Samaria, wider Israel zu streiten. (1. Makkabäer 1.30)
11 Da Judas das hörte, zog er ihm entgegen, und tat eine Schlacht mit ihm, und erschlug ihn und einen großen Haufen Feinde mit ihm; die übrigen aber flohen.
12 Und Judas gewann den Raub, und nahm des Apollonius Schwert; das führte er hernach sein Leben lang.
13 Danach, da Seron, der Hauptmann zu Syrien, hörte, daß die Frommen sich zu Judas hielten und daß ein großes Volk beieinander war, sprach er:
14 Ich will Ehre einlegen, daß ich im ganzen Königreich gepriesen werde, und will Judas und seinen Haufen, der des Königs Gebot verachtet, schlagen.
15 Darum rüstete er sich, und es zog mit ihm eine große Macht Gottloser, daß sie ihm hülfen und sich an Israel rächten; und sie kamen, bis wo man hinaufgeht gen Beth-Horon.
16 Da zog Judas ihm entgegen mit einem kleinen Haufen.
17 Als sie aber die Feinde sahen, sprachen sie zu Judas: Unser sind wenige, dazu sind wir heute matt vom Fasten; wie sollen wir uns mit einem solchen großen und starken Haufen schlagen?
18 Aber Judas sprach: Es kann wohl geschehen, daß wenige einen großen Haufen überwinden; denn Gott kann ebensowohl durch wenige Sieg geben als durch viele. (1. Samuel 14.6)
19 Denn der Sieg kommt vom Himmel, und wird nicht durch große Menge erlangt.
20 Sie trotzen auf ihre große Macht, und wollen uns, unsre Weiber und Kinder ermorden und berauben.
21 Wir aber müssen uns wehren, und für unser Leben und Gesetz streiten.
22 Darum wird sie Gott vor unsern Augen vertilgen; ihr sollt sie nicht fürchten.
23 Da er also ausgeredet hatte, griff er die Feinde an, ehe sie sich's versahen, und schlug den Seron und sein Volk in die Flucht,
24 und jagte sie von Beth-Horon herunter ins Blachfeld, und schlug bei achthundert zu Tod; die übrigen flohen in der Philister Land.
25 Also kam eine Furcht in alle Völker umher vor Judas und seinen Brüdern.
26 Und in allen Ländern sagte man von Judas und seinen Taten, und es kam auch vor den König.
27 Da nun solches alles Antiochus hörte, ergrimmte er sehr, und schickte aus, und ließ aufbieten im ganzen Königreich, und brachte eine große Macht zusammen.
28 Und griff seine Schätze an, und ordnete Sold auf ein Jahr, und gebot, daß man stets sollte gerüstet sein.
29 Da er aber sah, daß er nicht Geld genug hatte, und daß das Land wegen der Zwietracht und des Kriegs, den er führte wider die alten Gesetze, nicht viel geben konnte,
30 besorgte er, er vermöchte die großen Kosten nicht länger zu tragen wie bisher, da er Sold und Gaben ausgegeben hatte mehr denn alle Könige vor ihm.
31 Darum ward er betrübt, und zog nach Persien, das Land zu schätzen, und viel Geld aufzubringen.
32 Und ließ im Lande einen Fürsten aus königlichem Stamm, mit Namen Lysias, den machte er zum Hauptmann über das ganze Königreich, vom Euphrat an bis an Ägypten;
33 und befahl ihm seinen Sohn, den jungen Antiochus, solange er außer Landes sein würde,
34 und ließ ihm die Hälfte des Kriegsvolks und die Elefanten, und tat ihm Befehl von allen Sachen, auch von Judäa und Jerusalem,
35 daß er mehr Volk dahinschicken sollte, auszurotten die übrigen Leute in Israel und Jerusalem,
36 und das Land den Fremden auszuteilen, und Heiden allenthalben dareinzusetzen.
37 Im hundertundsiebenundvierzigsten Jahr nahm der König die andere Hälfte des Kriegsvolks, und zog aus von seiner Stadt Antiochien über den Euphrat hinauf in die oberen Länder. (1. Makkabäer 1.11)
38 Aber Lysias wählte etliche Fürsten, des Königs Freunde, zu Hauptleuten, nämlich Ptolemäus, den Sohn des Dorymenes, Nikanor und Gorgias; (2. Makkabäer 8.8-11)
39 und gab ihnen vierzigtausend Mann zu Fuß und siebentausend zu Roß, daß sie das Land Juda überziehen sollten, und die Juden ausrotten, wie der König befohlen hatte.
40 Nachdem sie nun mit diesem Heer ausgezogen waren, lagerten sie sich bei Emmaus auf dem Blachfeld.
41 Da solches die Kaufleute in den Landen umher hörten, kamen sie in das Lager, und brachten viel Geld und Fesseln mit sich, die Kinder Israel zu kaufen, daß sie ihre Knechte sein müßten. Und aus Syrien und von andern Heiden zog ihnen mehr Kriegsvolk zu.
42 Da nun Judas und seine Brüder sahen, daß die Verfolgung größer ward und daß die Feinde an der Grenze lagen, und vernahmen, daß der König geboten hatte, ganz Juda zu vertilgen,
43 waren sie unerschrocken, und vereinigten sich, sie wollten ihr Volk retten, und für das Heiligtum streiten.
44 Darum brachten sie ihr Kriegsvolk zusammen, daß sie beieinander wären, und warteten, wenn man die Feinde angreifen müßte, daß sie auch miteinander beteten um Gnade und Hilfe von Gott.
45 Aber zu der Zeit war Jerusalem wüst und wohnte kein Bürger mehr da, und das Heiligtum war zertreten; und die Heiden hatten die Burg inne, und war alle Herrlichkeit von Jakob weggenommen, und man hörte da weder Pfeife noch Harfe.
46 Darum kam das Volk zusammen gen Mizpa, gegenüber Jerusalem; denn Israel hatte vorzeiten zu Mizpa angebetet.
47 An diesem Ort kamen sie jetzt auch zusammen, fasteten da, und zogen Säcke an, streuten Asche auf ihre Häupter, und zerrissen ihre Kleider;
48 und trugen hervor die Bücher des Gesetzes, welche die Heiden suchen ließen, ihre Götzen darein zu schreiben und zu malen.
49 Sie brachten auch dahin die priesterlichen Kleider, die Erstlinge und Zehnten, und ließen herbeikommen die Geweihten, welche ihre bestimmte Zeit erfüllt hatten, (4. Mose 6.2)
50 und schrieen kläglich gen Himmel: Wo sollen wir diese hinführen?
51 Denn dein Heiligtum ist zertreten und verunreinigt, deine Priester sind in Trauer und Niedrigkeit.
52 Und siehe, alle Heiden empören sich wider uns, daß sie uns ganz vertilgen. Du weißt, was sie wider uns im Sinn haben.
53 Wie können wir vor ihnen bleiben, du helfest uns denn, unser Gott?
54 Danach ließ Judas das Volk zusammenrufen mit der Posaune,
55 und machte eine Feldordnung, Oberste, Hauptleute, Unterhauptleute und Weiber.
56 Auch ließ er ausrufen, daß diejenigen, so Häuser bauten, oder freiten, oder Weinberge pflanzten, oder die voll Furcht waren, wieder heimziehen möchten, wie solchen das Gesetz erlaubt. (5. Mose 20.5-8) (Richter 7.3)
57 Danach zogen sie fort und schlugen ihr Lager auf bei Emmaus gegen Mittag.
58 Und Judas vermahnte sein Volk und sprach: Rüstet euch und seid unerschrocken, daß ihr morgen früh bereit seid, zu streiten wider diese Heiden, die uns und unser Heiligtum gedenken zu vertilgen.
59 Uns ist besser, daß wir im Streit umkommen, denn daß wir solchen Jammer an unserm Volk und Heiligtum sehen.
60 Aber was Gott im Himmel will, das geschehe! (1. Chronik 19.13)

1. Makkabäer - Kapitel  4

1 Und Gorgias nahm fünftausend zu Fuß und tausend Reisige, die besten, und rückte bei Nacht heimlich hinan an der Juden Lager, (1. Makkabäer 3.38)
2 sie unversehens zu überfallen; und den Haufen führten etliche, die auf der Burg in Besatzung lagen.
3 Aber Judas war zuvor auf mit dem besten Haufen, daß er eher käme, und die Feinde, so bei Emmaus waren, übereilte und schlüge sie,
4 dieweil sie noch zerstreut hin und her lagen.
5 Da nun Gorgias des Nachts an des Judas Lager kam, und niemand da fand, zog er ihnen nach in das Gebirge, und meinte, sie wären vor ihm geflohen.
6 Aber Judas eilte, daß er morgens früh ins Blachfeld käme mit dreitausend Mann, die doch keinen Harnisch hatten, sondern allein ihre Kleider und Schwerter.
7 Da sie nun sahen, daß die Feinde wohl gerüstet waren mit Harnischen, und hatten eine starke Reiterei, und waren rechte Kriegsleute,
8 sprach Judas zu seinem Volk: Fürchtet euch nicht vor dieser großen Menge, und vor ihrer Macht erschrecket nicht.
9 Gedenket, wie unsre Väter im Roten Meer errettet sind, da ihnen Pharao mit einem großen Heer nacheilte. (2. Mose 14.22)
10 Laßt uns gen Himmel rufen, so wird uns der Herr auch gnädig sein, und an den Bund gedenken, den er mit unsern Vätern gemacht hat, und wird unsere Feinde heute vor unsern Augen vertilgen.
11 Und alle Heiden sollen innewerden, daß es Gott ist, der sich Israels annimmt, hilft und errettet.
12 Da nun die Heiden sahen, daß Judas gegen sie kam,
13 zogen sie auch aus dem Lager, Judas anzugreifen. Judas aber ließ drommeten (4. Mose 10.9)
14 und griff die Feinde an; und die Heiden wurden in die Flucht geschlagen, daß sie über das Blachfeld flohen, und die letzten erstochen wurden.
15 Denn Judas jagte ihnen nach bis gen Assaremoth und bis ins Gefilde von Idumäa und gegen Asdod und Jamnia; und blieben tot bei dreitausend Mann.
16 Da aber Judas wieder umkehrte, gebot er seinem Volk
17 und sprach: ihr sollt nicht plündern; denn wir müssen noch eine Schlacht tun.
18 Gorgias und sein Haufe ist vor uns im Gebirge; darum bleibt in der Ordnung, und wehrt euch. Danach, so ihr die Feinde geschlagen habt, könnt ihr plündern sicher und ohne Gefahr.
19 Da Judas also redet, tut sich ein Haufe aus dem Gebirge hervor.
20 Und Gorgias sah, daß seine Leute geschlagen waren, und das Lager angezündet; denn er sah den Rauch; davon könnte er abnehmen, was geschehen war.
21 Dazu sahen sie Judas und sein Kriegsvolk im Blachfeld, gerüstet zur Schlacht; darum erschraken sie sehr,
22 und flohen alle in der Heiden Land.
23 Also kehrte Judas wieder um, das Lager zu plündern, und eroberte einen großen Raub; viel Gold, Silber, blauen und roten Purpur und großes Volk.
24 Danach zogen sie heim, dankten und lobten Gott mit Gesang, und sprachen: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. (Psalm 118.1) (Psalm 136.1)
25 Auf diesen Tag hat Israel herrlichen Sieg gehabt.
26 Die Heiden aber, so entronnen waren, kamen zu Lysias und sagten ihm, wie es ihnen gegangen war.
27 Als Lysias solches hörte, ward er sehr bestürzt, daß nicht geraten war, was er Israel hatte tun wollen und was der König befohlen hatte.
28 Darum brachte Lysias im folgenden Jahr wiederum viel Kriegsvolk zusammen, sechzigtausend Mann zu Fuß und fünftausend Reisige, die Juden zu vertilgen.
29 Dies Heer zog gegen Idumäa, und lagerte sich bei Bethzur. Dahin kam Judas auch mit zehntausend Mann. (2. Makkabäer 11.5)
30 Da er aber sah, daß die Feinde ein so großes Volk hatten, betete er und sprach: Lob sei dir, du Heiland Israels, der du durch die Hand deines Knechtes David den großen Riesen erschlagen hast, und hast ein ganzes Heer der Heiden gegeben in die Hände Jonathans, Sauls Sohnes, und seines Waffenträgers. (1. Samuel 17.49) (1. Samuel 14.13)
31 Ich bitte dich, du wollest diese unsre Feinde auch in die Hände deines Volks Israel geben, daß sie mit ihrer Macht und ihren Reisigen zu Schanden werden.
32 Gib ihnen ein erschrockenes und verzagtes Herz;
33 schlage sie nieder mit dem Schwert derer, so dich lieben, daß dich loben und preisen alle, so deinen Namen kennen!
34 Danach griff er sie an. Und Lysias verlor bei fünftausend Mann.
35 Da aber Lysias sah, daß die Seinen flohen und daß die Juden unerschrocken waren, und daß sie bereit waren, ehrlich zu leben, oder ehrlich zu sterben, zog er ab gen Antiochien, wiederum Kriegsvolk aufzubringen, und die Juden noch stärker zu bekriegen.
36 Judas aber und seine Brüder sprachen: Dieweil unsere Feinde verjagt sind, so laßt uns hinaufziehen, und das Heiligtum wieder reinigen! (2. Makkabäer 10.1)
37 Darum kam das Kriegsvolk alles zusammen, und sie zogen miteinander auf den Berg Zion.
38 Und da sie sahen, wie das Heiligtum verwüstet war, der Altar entheiligt, die Pforten verbrannt, und daß der Platz umher mit Gras bewachsen war wie ein Wald oder Gebirge, und der Priester Zellen zerfallen waren:
39 da zerrissen sie ihre Kleider, und hatten eine große Klage, streuten Asche auf ihre Häupter, (1. Makkabäer 2.14)
40 fielen nieder auf ihr Angesicht, und bliesen die Halldrommeten, und schrieen gen Himmel. (4. Mose 10.9)
41 Und Judas wählte einen Haufen, den Feinden in der Burg zu wehren, daß sie nicht herausfielen, dieweil er das Heiligtum reinigen ließe.
42 Und nahm dazu Priester, die sich nicht verunreinigt hatten, sondern beständig im Gesetz geblieben waren.
43 Diese reinigten das Heiligtum, und trugen die unreinen Steine weg an unheilige Orte.
44 Und weil der Altar des Brandopfers entheiligt war, hielten sie Rat, wie sie es damit halten sollten.
45 Und fanden einen guten Rat, nämlich, daß man ihn ganz einreißen sollte, daß nicht Ärgernis davon käme, dieweil ihn die Heiden entheiligt hatten; darum ward er ganz eingerissen.
46 Und sie verwahrten die Steine auf dem Berge bei dem Haus an einem besondern Ort, bis ein Prophet käme, der anzeigte, was man damit tun sollte.
47 Sie nahmen aber andere, neue, ungehauene Steine, wie das Gesetz lehrt, und bauten einen neuen Altar, gleichwie der vorige gewesen war. (2. Mose 20.25)
48 Und bauten das Heiligtum wieder und das Inwendige des Hauses, und weihten die Vorhöfe.
49 Und ließen neue heilige Gefäße machen, den goldenen Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch; und brachten's wieder in den Tempel.
50 Und stellten das Räuchwerk auf den Altar, und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, daß sie im Tempel leuchteten.
51 Auf den Tisch legten sie die Brote, und hängten die Vorhänge auf, und richteten den Tempel ganz wieder her.
52 Und am fünfundzwanzigsten Tage des neunten Monats, der da heißt Chislev, im hundertachtundvierzigsten Jahr, (1. Makkabäer 1.11)
53 standen sie früh auf und opferten wiederum nach dem Gesetz auf dem Altar des Brandopfers.
54 Eben auf die Zeit und auf den Tag, da die Heiden das Heiligtum verunreinigt hatten, ward dieses Opfer wieder angerichtet mit Gesang und mit Pfeifen, Harfen und Zimbeln. (1. Makkabäer 1.62)
55 Und alles Volk fiel nieder auf das Angesicht, betete an und lobte den Herrn im Himmel, der ihnen Glück und Sieg gegeben hatte.
56 Und sie hielten das Fest des neuen Altars acht Tage und opferten darauf Brandopfer und Dankopfer mit Freuden;
57 und schmückten die vordere Seite des Tempels mit goldenen Kränzen und Schilden und machten neue Tore und Zellen.
58 Und war sehr große Freude im Volk, daß die Schande von ihnen genommen war, die ihnen die Heiden angetan hatten.
59 Und Judas und seine Brüder und alles Volk Israel beschlossen, daß man jährlich vom fünfundzwanzigsten Tage an des Monats Chislev acht Tage des neuen Altars Fest halten sollte mit Freude und Danksagung. (Johannes 10.22)
60 Und sie bauten feste Mauern und Türme um das Heiligtum auf dem Berg Zion, daß die Heiden das Heiligtum nicht einnehmen und zertreten könnten wie zuvor.
61 Und Judas legte Kriegsvolk darein, das Heiligtum zu bewahren. Er befestigte auch Bethzur, daß das Volk eine Festung innehätte gegen Idumäa, darin sie sich aufhalten und wehren konnten.

1. Makkabäer - Kapitel  5

1 Da aber die Heiden umher hörten, daß der Altar wieder aufgerichtet, und das Heiligtum gereinigt war, ergrimmten sie sehr,
2 und nahmen sich vor, das Geschlecht Jakobs in ihrer Mitte auszurotten, und fingen an, die Juden in ihren Grenzen zu töten.
3 Aber Judas zog in Idumäa wider die Kinder Esau, und überfiel sie zu Akrabattine, da sie die Kinder Israel belagert hatten, und schlug viel Idumäer tot und plünderte sie. (2. Makkabäer 10.17)
4 Dieweil auch die Kinder Bean auf den Straßen Untreue und Mord getrieben hatten wider Israel,
5 hat's ihnen Judas auch gedacht, und belagerte und verbannte sie, und verbrannte ihre Burgen mit allen, so darin waren.
6 Danach zog er wider Ammon; die waren wohl gerüstet, und hatten viel Kriegsvolk und einen Hauptmann Timotheus. (2. Makkabäer 10.24)
7 Darum tat Judas viel Schlachten mit ihnen, und hatte Sieg
8 und gewann die Stadt Jaser mit andern umliegenden Flecken. Danach zog er wieder heim gen Judäa. (4. Mose 21.32)
9 Es machten sich aber die Heiden auch auf in Gilead wider Israel an ihrer Grenze sie zu vertilgen; aber das Volk floh auf die Burg Dathema.
10 Und sie schrieben an Judas und seine Brüder also:
11 Die Heiden umher haben sich versammelt wider uns, daß sie uns alle umbringen; ihr Hauptmann ist Timotheus, und wollen unsre Burg, darein wir geflohen sind, stürmen.
12 Darum bitten wir, du wollest uns zu Hilfe kommen und uns retten; denn unser sind wenige, denn die Feinde haben viele umgebracht,
13 und im Lande Tob bei tausend Mann getötet, und ihre Weiber, Kinder und Güter weggeführt. (Richter 11.3) (2. Samuel 10.6)
14 Da man diesen Brief las, kamen andere Boten aus Galiläa, die zerrissen ihre Kleider, (1. Makkabäer 2.14)
15 und sagten kläglich, daß die Heiden aus allen Städten umher mit Macht Galiläa überzogen hätten, aus Ptolemais, Tyrus und Sidon, und daß ganz Galiläa voll Feinde wäre, Israel auszurotten.
16 Als Judas und das Volk solches hörten, hielt man Rat, wie sie ihren Brüdern in dieser Not helfen könnten.
17 Und Judas befahl seinem Bruder Simon, daß er sich einen besondern Haufen wählen sollte, und nach Galiläa ziehen, die Brüder da zu retten; so wollten er und sein Bruder Jonathan nach Gilead ziehen.
18 Und er machte Joseph, den Sohn des Zacharias, und Asaria zu Hauptleuten über das übrige Volk daheim, Judäa zu bewahren.
19 Und befahl ihnen, sie sollten das Volk regieren und nicht ausziehen, die Feinde anzugreifen, bis er wiederkäme.
20 Und Simon zog nach Galiläa mit dreitausend Mann, Judas nach Gilead mit achttausend.
21 Da nun Simon nach Galiläa kam, tat er viel Schlachten mit den Heiden, und siegte, und jagte sie bis gen Ptolemais an das Tor,
22 daß bei dreitausend Heiden umkamen; und Simon plünderte sie.
23 Danach kam er wieder zu seinen Brüdern in Galiläa und zu Arbatta, und hieß sie mit Weib und Kind mit ihm nach Judäa ziehen, und führte sie dahin mit großen Freuden.
24 Aber Judas Makkabäus und Jonathan, sein Bruder, zogen über den Jordan in die Wüste drei Tagereisen.
25 Da kamen zu ihnen die Nabatäer, und empfingen sie freundlich, und zeigten ihnen an, wie es ihren Brüdern in Gilead ginge
26 und daß viele eingeschlossen wären in Bozra, Bosor, Alema, Chasphor, Maked und Karnaim, welches eitel große und feste Städte waren;
27 daß auch viele in andern Städten in Gilead eingeschlossen wären, und die Feinde beschlossen hätten, daß sie des Morgens alsbald ihre Befestigungen überziehen und stürmen wollten.
28 Und Judas kehrte zurück eine Tagereise, und stürmte die Stadt Bosor, ehe sie sich's versahen, und eroberte sie, und ließ alle Mannsbilder darin erstechen, und plünderte und verbrannte die Stadt.
29 Danach zog er fort bei Nacht zu der Burg, da seine Brüder belagert waren. (1. Makkabäer 5.9)
30 Und da er des Morgens dahin kam, sah er eine große, mächtige Menge Volks ohne Zahl da, welche Leitern und Kriegsrüstung zum Sturm trugen und den Sturm anfingen;
31 und war in der Stadt ein klägliches Geschrei, das zum Himmel schallte.
32 Da vermahnte Judas sein Volk, daß sie für ihre Brüder streiten wollten, sie zu retten.
33 Und machte drei Rotten, und griff sie von hinten an, und ließ drommeten; und das Volk schrie laut und betete zu Gott.
34 Als aber das Heer des Timotheus sah, daß Judas hinter ihnen war, flohen sie, und wurden hart geschlagen, daß aus ihnen diesen Tag bei achttausend tot blieben.
35 Danach zog Judas gen Maspha, stürmte und eroberte es, und ließ alle Mannsbilder darin töten, und plünderte und verbrannte die Stadt.
36 Danach gewann er Chasphor, Maked, Bosor und die andern Städte in Gilead. (1. Makkabäer 5.26)
37 Aber Timotheus brachte wiederum ein großes Heer zusammen, und lagerte sich gegen Raphon jenseits des Bachs. (2. Makkabäer 12.20)
38 Da schickte Judas Kundschafter hin und ließ besehen, wie stark die Feinde wären und wie sie lägen. Diese sagten ihm wieder, daß ihrer eine sehr große Menge wäre aus allen Heiden umher;
39 daß sie auch Kriegsknechte aus Arabien bei sich hätten, denen sie Sold müßten geben, und daß sich das Heer jenseits des Bachs gelagert hätte, und wären gerüstet zur Schlacht. Darum zog Judas aus wider sie.
40 Und Timotheus sprach zu seinen Hauptleuten: Wenn Judas an den Bach kommt, und so mutig ist, daß er herüberzieht, so können wir ihm nicht widerstehen, sondern er wird uns schlagen.
41 Wenn er sich aber fürchtet, und nicht über den Bach herübergeht, so wollen wir über das Wasser, und ihn angreifen und schlagen.
42 Da nun Judas an den Bach kam, stellte er die Amtleute an das Wasser, und gebot ihnen, sie sollten alles Volk hinübertreiben, daß sie die Feinde hülfen schlagen, und niemand sollte dahinten bleiben.
43 Da nun also Judas und sein Heer zuerst über das Wasser kamen, flohen die Feinde, und ließen ihre Wehr fallen, und kamen in einen Tempel in der Stadt Karnaim. (1. Makkabäer 5.26)
44 Aber Judas eroberte die Stadt und verbrannte den Tempel und alle, die darin waren, und Karnaim ward überwältigt, und konnte sich nicht schützen vor Judas.
45 Danach ließ Judas alles Volk Israel, das in Gilead war, klein und groß, Weib und Kind, zusammenkommen, daß es mit nach Judäa zöge. (1. Makkabäer 5.23)
46 Und auf dem Wege kamen sie zu einer großen festen Stadt, Ephron, die an der Straße lag, da man durch mußte, und nicht nebenhin ziehen konnte.
47 Nun wollten die Leute zu Ephron Judas nicht durchlassen,
48 sondern machten sich in die Stadt, und hielten die Tore zu.
49 Aber Judas sandte zu ihnen, sagte ihnen Frieden zu, und bat freundlich,
50 daß man sie durchließe; denn ihnen sollte kein Schade von den Seinen geschehen; er begehrte nichts, denn allein durchzuziehen. Aber die von Ephron wollten sie nicht einlassen.
51 Da ließ Judas ausrufen im ganzen Heer, daß das Kriegsvolk Halt machen sollte, und Sturm laufen, ein jeder Haufe an seinem Ort. Also stürmten sie die Stadt den ganzen Tag und die ganze Nacht, und eroberten sie. (2. Makkabäer 12.27-28)
52 Und Judas ließ erstechen alle Mannsbilder darin, plünderte und zerstörte sie, und zog durch über die toten Körper hin; und sie kamen über den Jordan auf das Blachfeld gegenüber Bethsan.
53 Und Judas trieb das Volk an, das sich dahinten säumte, und ermutigte sie den ganzen Weg über, bis er sie ins Land Judäa brachte.
54 Da zogen sie auf den Berg Zion mit großen Freuden, und opferten Brandopfer, daß ihnen Gott Sieg gegeben, und sie mit Frieden wieder heimgebracht hatte.
55 Dieweil aber Judas und Jonathan in Gilead waren, und Simon, ihr Bruder, in Galiläa vor Ptolemais,
56 hörten Joseph, der Sohn des Zacharias und Asarja, die Hauptleute, von ihrem Sieg und großen Taten, und sprachen: (1. Makkabäer 5.18)
57 Wir wollen auch Ehre einlegen, und die Heiden um uns her angreifen.
58 Und geboten ihrem Kriegsvolk, daß sie sollten auf sein, und zogen gen Jamnia.
59 Da zog wider sie heraus Gorgias mit seinem Heer,
60 und schlug den Joseph und Asarja in die Flucht, und jagte sie bis ins Land Juda. Und Israel verlor den Tag viel Volks, nämlich bei zweitausend Mann,
61 darum daß sie des Judas und seines Bruders Befehl nicht gehorcht hatten, und sich aus eigener Vermessenheit unterstanden, einen Ruhm zu erjagen, (1. Makkabäer 5.19)
62 so sie doch nicht aus dem Geschlecht der Männer waren, denen Gott verliehen hatte, daß Israel durch sie geholfen würde.
63 Aber Judas und seine Brüder wurden groß geachtet bei dem ganzen Israel und bei allen Heiden,
64 und wo man sie nannte, wurden sie gepriesen.
65 Und Judas zog aus mit seinen Brüdern wider die Kinder Esau gegen Mittag, und eroberte Hebron und die Flecken umher, und riß ihre Mauern nieder und verbrannte ihre Türme. (1. Makkabäer 5.3)
66 Und kehrte um in der Philister Land, und zog durch Samaria.
67 Da sind viele Priester umgekommen, welche auch zu kühn waren, und die Feinde ohne Rat und Befehl angriffen.
68 Und Judas zog gen Asdod in der Philister Land und riß die Götzenaltäre ein und verbrannte die Götzen und plünderte die Städte, und kam wieder heim ins Land Juda

1. Makkabäer - Kapitel  6

1 Da aber der König Antiochus oben im Königreich hin und her zog, hörte er von einer berühmten Stadt in Elymais in Persien, daß viel Gold und Silber und großer Reichtum da wäre, (1. Makkabäer 3.37)
2 und daß im Tempel großes Gut und die goldenen Kleider, Harnische und Schilde wären, die der Sohn des Philippus, Alexander, der König von Mazedonien, dahin gegeben hatte.
3 Darum kam Antiochus vor die Stadt, sie zu erobern und zu plündern; aber die in der Stadt waren verwarnt.
4 Darum waren sie auf, sich zu wehren. Und Antiochus konnte nichts schaffen, sondern mußte fliehen, und zog wieder ab mit großem Unmut, daß er umkehrte gen Babylon.
5 Da kam ihm Botschaft nach Persien, daß sein Heer, das er in das Land Juda gesandt hatte, geschlagen wäre
6 und daß Lysias hätte fliehen müssen und daß die Juden in seinem Lager großes Gut und viele Waffen gewonnen, damit sie sich hernach besser gerüstet hätten, und mächtiger geworden wären; (1. Makkabäer 4.35)
7 und hätten den Greuel, den er auf dem Altar zu Jerusalem gebaut hatte, zerstört, und das Heiligtum wieder mit festen Mauern bewahrt wie zuvor, dazu auch Bethzur befestigt. (1. Makkabäer 1.57) (1. Makkabäer 4.36) (1. Makkabäer 4.61)
8 Da Antiochus solches hörte, erschrak er sehr, und ward hoch betrübt, legte sich nieder, und ward vor Leid krank, daß sein Vornehmen nicht geraten war.
9 Und blieb lange daselbst; denn der Kummer ward je länger je größer, und machte ihn so schwach, daß er sah, daß er sterben müßte.
10 Darum forderte er seine Freunde zu sich und sprach zu ihnen: Ich kann keinen Schlaf mehr haben vor großem Kummer und Herzeleid, das ich habe.
11 Ach, wie hat sich's so gar mit mir umgekehrt! Solange ich regiert habe, habe ich Freude und Sieg gehabt, und bin bei den Meinen auch lieb und wert gewesen.
12 Aber nun bin ich so herzlich betrübt, und gedenke an das Übel, das ich zu Jerusalem getan habe, da ich alle goldenen und silbernen Gefäße aus dem Tempel wegführte, und ließ unschuldige Leute in Judäa töten. (1. Makkabäer 1.23) (1. Makkabäer 1.25) (1. Makkabäer 1.39)
13 Daher kommt mir jetzt alles Unglück, und ich muß in einem fremden Lande in dieser Traurigkeit sterben.
14 Und er forderte einen seiner Freunde, Philippus; den verordnete er zum Hauptmann über das ganze Königreich;
15 und gab ihm die Krone, Mantel und Ring, und befahl ihm, seinen Sohn, den jungen Antiochus, aufzuziehen, und in das Königreich einzusetzen.
16 Danach starb Antiochus daselbst im hundertneunundvierzigsten Jahr. (1. Makkabäer 1.11)
17 Da nun Lysias hörte, daß der König tot war, machte er zum König den Sohn des Antiochus des Edlen, den jungen Antiochus, den er erzogen hatte, und nannte ihn Eupator. (2. Makkabäer 10.10-11)
18 Nun taten die Heiden, so die Burg noch innehatten, dem Volk Israel im Heiligtum viel Schaden, denn sie hatten eine gute Festung.
19 Darum nahm Judas sich vor, sie zu belagern, damit er sie vertilgen möchte.
20 Und das Volk kam zusammen im hundertundfünfzigsten Jahr, und brachten davor allerlei Kriegsrüstung und Geschütz. (1. Makkabäer 1.11)
21 Und etliche Heiden kamen aus der Burg, daß sie zum König zögen, Hilfe zu suchen. Zu diesen taten sich viele Abtrünnige aus Israel; die zogen mit ihnen zum König und sprachen:
22 Warum willst du nicht strafen, und unsre Brüder rächen?
23 Denn wir wollten deinem Vater untertan und seinen Geboten gehorsam sein.
24 Da fiel unser Volk von uns ab; und wo sie unser einen ergriffen, töteten sie ihn, und unser Erbe teilten sie unter sich;
25 und plagten nicht allein uns, sondern trieben solches im ganzen Lande.
26 Und jetzt belagern sie die Burg zu Jerusalem, sie zu erobern, und haben das Heiligtum und Bethzur befestigt. (1. Makkabäer 4.60-61)
27 Wo du nicht eilen wirst, ihnen zu wehren, werden sie stärker werden, und mehr Schaden tun, und du wirst sie nicht mehr bezwingen können.
28 Da der König solches hörte, ergrimmte er sehr, und ließ zusammenfordern seine Fürsten und Hauptleute über das Fußvolk und über die Reisigen, (1. Makkabäer 3.27) (2. Makkabäer 13.9)
29 und nahm fremde Knechte an aus andern Königreichen und aus den Inseln;
30 und brachte zusammen hunderttausend Mann zu Fuß, zwanzigtausend zu Roß und zweiunddreißig Elefanten, zum Krieg gewöhnt.
31 Dies Heer zog durch Idumäa, belagerte Bethzur, und machte davor mancherlei Kriegsrüstung zum Sturme; aber die Juden fielen heraus und verbrannten diese Werke, und stritten ritterlich. (2. Makkabäer 13.19)
32 Und Judas zog ab von der Burg, und kam mit dem Heer gen Bethzachara, dem Lager des Königs gegenüber.
33 Da brach der König morgens früh auf vor Tage und führte das Heer an die Straße von Bethzachara, und ließ die Schlachtordnung machen und drommeten
34 und den Elefanten roten Wein und Maulbeersaft vorhalten, sie anzureizen und zu erzürnen;
35 und sie teilten die Elefanten in die Haufen, also daß je zu einem Elefanten tausend Mann zu Fuß in eisernen Helmen und Harnischen und fünfhundert Pferde verordnet wurden.
36 Diese warteten also auf den Elefanten, daß sie nicht von ihm wichen, und wohin man den Elefanten wandte, da mußten sie auch hin.
37 Und ein jeder Elefant trug einen hölzernen Turm, darin waren je zweiunddreißig Krieger und der Inder, der das Tier regierte.
38 Die übrige Reiterei ordnete er auf beiden Seiten, das Fußvolk zu decken, daß es nicht zertrennt würde.
39 Und da die Sonne aufging, und schien auf die goldenen und ehernen Schilde, leuchtete das ganze Gebirge davon, als wäre es eitel Feuer.
40 Und von des Königs Heer zog ein Teil auf dem Gebirge, ein Teil unten im Blachfeld, in guter Ordnung und vorsichtig.
41 Und wer sie hörte, der entsetzte sich vor dem grausamen Getön und der großen Menge und dem Getümmel, das sie mit Harnisch und Eisen machten: denn es war ein sehr großes und wohlgerüstetes Volk.
42 Und Judas zog auch gegen sie in seiner Ordnung und schlug sechshundert tot aus des Königs Heer.
43 Und Eleasar Awaran merkte einen Elefanten, der war höher und besser gerüstet denn die andern, und dachte, der König wäre darauf; (1. Makkabäer 2.5) 44 und gab sich hin, daß er das Volk Israel errettete und einen ewigen Namen erlangte,
45 lief mit großer Kühnheit hinzu, drang durch die Feinde und tötete ihrer viele auf beiden Seiten.
46 Und machte sich unter den Elefanten und stach ihn, daß der Elefant umfiel auf ihn, und starb, und schlug ihn auch tot.
47 Dieweil aber die Juden sahen, daß des Königs Heer eine solche große Macht war, wichen sie von ihnen beiseits.
48 Darum zog des Königs Heer fort gen Jerusalem, und kam nach Judäa.
49 Aber die auf Bethzur konnten Hungers halben nicht länger darin bleiben; denn es war das siebente Jahr, darin man die Felder mußte feiern lassen: und sie verlangten Geleit vom König, daß sie sicher heraus könnten gehen. (1. Makkabäer 6.31) (3. Mose 25.4)
50 Da nahm der König Bethzur ein, und legte Kriegsvolk darein, diese Festung zu bewahren.
51 Und zog fort gen Zion, und belagerte das Heiligtum eine lange Zeit, und richtete dagegen auf allerlei Geschütz.
52 Es wehrte sich aber das Volk Israel im Heiligtum viele Tage, und machten auch Geschütz und Kriegsrüstung wider die Feinde.
53 Es hatte aber auch nicht zu essen, dieweil es das siebente Jahr war, und die fremden Juden, so aus der Heiden Ländern nach Judäa um Sicherheit willen geführt waren, hatten allen Vorrat verzehrt. (1. Makkabäer 5.23) (1. Makkabäer 5.45)
54 Und es blieben sehr wenige im Heiligtum, denn der Hunger nahm überhand; darum mußten sie voneinander ziehen, und sich in andere Städte verteilen.
55 Mittlerzeit vernahm Lysias, daß Philippus, dem des Königs Vater, Antiochus, den jungen König und das Reich bei seinem Leben befohlen hatte, (1. Makkabäer 6.14)
56 wiedergekommen war aus Persien und Medien mit dem Kriegsvolk, das der König dahin geführt hatte, und daß Philippus nach der Herrschaft trachtete.
57 Darum eilte er, wegzuziehen aus Judäa wieder ins Königreich, und sprach zum König und zu den Hauptleuten: Wir leiden hier Not, und haben nichts zu essen, und verlieren viel Leute, und dieser Ort ist sehr fest, so wir doch daheim nötigere Sachen zu tun haben, Frieden im Königreich zu erhalten.
58 Laßt uns Frieden mit diesem Volk machen
59 und zulassen, daß sie ihr Gesetz halten wie zuvor; denn sie zürnen und streiten allein darum, daß wir ihnen ihr Gesetz abtun wollen.
60 Diese Meinung gefiel dem König und den Fürsten wohl. Und der König schickte zu ihnen, einen Frieden mit ihnen aufzurichten; und sie nahmen es an. (2. Makkabäer 13.23)
61 Und da der König und die Fürsten schwuren, kamen sie aus ihrer Festung heraus, und der König zog hinein auf den Berg Zion.
62 Da er aber sah, daß der Ort so fest war, hielt er seinen Eid nicht, sondern gebot, die Mauer umher wieder einzureißen.
63 Danach zog er eilend weg gen Antiochien. Da vernahm er, daß sich Philippus aufgeworfen hatte zum Herrn der Stadt. Mit dem stritt er und eroberte die Stadt wiederum.

1. Makkabäer - Kapitel  7

1 Im hundertundeinundfünfzigsten Jahr ging Demetrius, des Seleukus Sohn, von Rom weg und kam in eine Stadt am Meer mit wenig Männern und regierte da als König. (1. Makkabäer 1.11)
2 Und da er in die Hauptstadt Antiochien kam, fing das Kriegsvolk Antiochus und Lysias, sie dem Demetrius zu überantworten.
3 Da aber solches Demetrius angezeigt ward, gebot er, man sollte sie nicht vor seine Augen kommen lassen.
4 Darum tötete sie das Kriegsvolk. Da nun Demetrius das Reich innehatte,
5 kamen zu ihm viel gottlose und abtrünnige Leute aus Israel; und der vornehmste unter ihnen war Alcimus, der wäre gern Hoherpriester geworden.
6 Diese verklagten Judas und ihr eigen Volk und sprachen: Judas und seine Brüder haben alle, so dir wollten gehorsam sein, umgebracht und uns aus unserm Lande verjagt. (1. Makkabäer 6.21)
7 Darum sende jemand dahin, dem du vertraust, daß er sehe, wie sie uns und des Königs Land verderbt haben, und laß sie und allen ihren Anhang strafen.
8 Darum erwählte der König Bacchides, seinen Freund, der Hauptmann war über das Land jenseits des Euphrat und gewaltig im Reich und dem der König viel vertraute.
9 Und schickte mit ihm den abtrünnigen Alcimus, den er zum Hohenpriester gemacht hatte, und befahl ihm, das Volk Israel zu strafen.
10 Und sie zogen ins Land Juda mit einem großen Heer und schickten Botschafter zu Judas und seinen Brüdern, vom Frieden zu handeln; und stellten sich, als wollten sie Frieden mit ihnen halten.
11 Aber es war eitel Betrug. Darum glaubte ihnen Judas nicht; denn er sah, daß sie wohl gerüstet waren und ein großes Heer mit sich führten.
12 Aber viele Schriftgelehrte kamen zu Alcimus und Bacchides und viele von den Frommen in Israel;
13 die versahen sich Gutes zu Alcimus und begehrten Frieden
14 und sprachen: Ein Priester aus dem Geschlechte Aaron ist mit dem Heer gekommen; er wird uns keine Untreue beweisen.
15 Und Alcimus sagte ihnen Frieden zu und tat einen Eid und sprach: Wir wollen euch und euren Freunden kein Leid tun.
16 Da sie ihm also glaubten, ließ er sechzig aus ihnen fangen und tötete sie alle auf einen Tag, wie die Schrift spricht:
17 "Das Fleisch deiner Heiligen haben sie den Tieren gegeben; sie haben Blut vergossen um Jerusalem umher wie Wasser; und war niemand, der sie begrub." (Psalm 79.2-3)
18 Darum kam eine sehr große Furcht und Schrecken in das Volk, welches klagte. daß weder Glaube noch Treue in Alcimus wäre; denn er hielt seinen Eid nicht.
19 Und Bacchides zog weg von Jerusalem und belagerte Bethzeth und sandte aus und ließ viele fangen, so zuvor sich an ihn ergeben hatten und wegen der Untreue wieder von ihm geflohen waren und ließ ihrer viele töten, die warf er in eine große Grube.
20 Danach befahl Bacchides das Land Alcimus und ließ Kriegsvolk bei ihm, und er zog wieder zum König.
21 Und Alcimus nahm sich vor, mit Gewalt Hoherpriester zu werden.
22 Und hängte an sich alle Abtrünnigen in Israel und brachte das Land Juda mit Gewalt unter sich und plagte das Volk Israel sehr hart.
23 Da nun Judas sah, daß Alcimus und die Abtrünnigen aus Israel viel größeren Schaden in Israel taten denn die Heiden,
24 zog er abermals umher durch das ganze Land Juda und strafte die Abtrünnigen und wehrte ihnen, daß sie nicht mehr also im Lande hin und her ziehen durften.
25 Da aber Alcimus sah, daß Judas und sein Volk wieder gewaltig war und daß er ihnen nicht widerstehen konnte, zog er wieder zum König und verklagte sie hart.
26 Darum sandte der König einen großen Fürsten, Nikanor, dahin, der dem Volk Israel sehr gram war, und gebot ihm, das Volk Israel ganz zu vertilgen.
27 Und Nikanor zog mit einem großen Heer gen Jerusalem, und schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern betrüglich, die sich stellen sollten, als wollte er Frieden mit innen halten, und sprechen:
28 Wir wollen Frieden miteinander halten, ich und ihr, und ich will mit wenig Volks kommen friedlich, daß ich dich anspreche.
29 Also kam Nikanor zu Judas und sie sprachen einander friedlich an; aber es war bestellt, daß man den Judas da fangen sollte.
30 Dies ward Judas verkundschaftet, daß Nikanor darum zu ihm gekommen wäre, ihn mit diesem Betrug zu fangen; darum hütete er sich vor ihm, und wollte nicht mehr zu ihm kommen.
31 Und da Nikanor merkte, daß sein Vornehmen war offenbar geworden, zog er wider Judas, und tat eine Schlacht mit ihm bei Kaphar Salama.
32 Da verlor Nikanor bei fünftausend Mann, und sein Heer mußte fliehen auf Davids Burg.
33 Danach kam Nikanor auch zum Heiligtum auf dem Berg Zion. Und die Priester und die Ältesten gingen heraus, ihn friedlich zu empfangen, und ihm zu zeigen, daß sie für den König große Opfer täten.
34 Aber Nikanor verspottete und verlachte sie, und tat ihnen Schimpf an und lästerte,
35 und schwur einen Eid und sprach: Werdet ihr mir Judas und sein Heer nicht überantworten in meine Hand, so will ich dieses Haus verbrennen, sobald ich glücklich wieder herkomme; und zog weg mit großem Grimm.
36 Aber die Priester gingen hinein, und traten vor den Altar im Tempel, und weinten und sprachen:
37 Ach, Herr, dieweil du dieses Haus erwählt hast, daß man dich da anrufen und zu dir beten soll,
38 so bitten wir, du wollest an diesem Nikanor und seinem Heer Rache üben und daran gedenken, daß sie dein Heiligtum und dich gelästert haben, und wollest sie aus dem Lande verjagen und vertilgen.
39 Und Nikanor zog von Jerusalem weg, und lagerte sich bei Beth-Horon. Da kam noch ein Heer aus Syrien zu ihm, ihm zu helfen.
40 Aber Judas lagerte sich bei Adasa mit dreitausend Mann, und betete zu Gott, und sprach also:
41 Herr, Gott, da dich die Boten des Königs Sanherib lästerten, schicktest du einen Engel, der schlug tot hundertundfünfundachtzigtausend Mann. (Jesaja 37.36)
42 Also schlage diese unsre Feinde heute vor unsern Augen, und richte diesen Nikanor nach seiner großen Missetat, daß die andern Leute erkennen, daß du ihn darum gestraft hast, daß er dein Heiligtum gelästert hat.
43 Und am dreizehnten Tage des Monats Adar taten sie eine Schlacht miteinander, und Nikanor kam zuallererst um.
44 Und da sein Heer solches sah, warfen sie die Waffen von sich und flohen.
45 Aber Judas jagte ihnen nach eine Tagereise von Adasa bis gen Gazera, und ließ hinter ihnen her die Halldrommeten blasen, (1. Makkabäer 4.13)
46 daß das Volk aus allen Flecken umher auf dem Lande heraus zu ihm liefe, und hülfe die Feinde schlagen; und sie kamen zu Judas, und hielten sich wieder zu ihm. Also ward das Heer Nikanors geschlagen, und kam niemand davon.
47 Und Judas plünderte sie, und führte den Raub mit sich weg. Dem Nikanor aber ließ er den Kopf abhauen und die rechte Hand, die er zum Eid ausgereckt hatte, da er lästerte, und dem Heiligtum drohte; und ließ beide, Kopf und Hand, mitführen, und zu Jerusalem aufhängen.
48 Da ward das Volk wieder, sehr fröhlich, und sie feierten diesen Tag mit großen Freuden.
49 Und verordneten, daß man jährlich diesen Tag, nämlich den dreizehnten Tag des Monats Adar, feiern sollte.
50 Also ward wieder Friede im Lande Juda eine kleine Zeit.

1. Makkabäer - Kapitel  8

1 Es hörte aber Judas von den Römern, daß sie sehr mächtig wären, und fremde Völker gern in Schutz nähmen, die Hilfe bei ihnen suchten, und daß sie Treue und Glauben hielten.
2 Denn er hörte, wie herrliche Taten sie getan wider die Gallier, welche sie bezwungen, und unter sich gebracht hatten;
3 auch welche große Kriege sie in Spanien geführt hatten, und die Bergwerke erobert, da man Gold und Silber gräbt, und daß sie viel Länder fern von Rom mit großer Vernunft und Ernst gewonnen hätten und erhielten;
4 daß sie auch viel gewaltige Könige, die ihnen in ihr Land mit Macht gezogen sind, geschlagen und verjagt hätten und ihre Königreiche unter sich gebracht;
5 und daß sie neulich den König von Chittim, Philippus, und hernach seinen Sohn Perseus überwunden hätten;
6 auch von dem großen Antiochus, dem König in Asien, der wider die Römer gezogen war mit hundertundzwanzig Elefanten, mit Reitern und Wagen und sehr vielem Volk; aber die Römer hatten sein Heer geschlagen,
7 und ihn gezwungen, daß er um Frieden bitten mußte; und haben ihm und seinen Erben nach ihm eine große Schatzung aufgelegt, die sie jährlich den Römern geben mußten; dazu mußte er den Römern Geißeln schicken. (1. Makkabäer 1.11)
8 Sie nahmen ihm auch Ionien, Asien und Lydien und andere der edelsten Länder, und gaben sie dem König Eumenes.
9 Es setzten sich auch die Griechen mit großer Macht wider sie.
10 Aber sie schickten einen Feldhauptmann wider die Griechen; der schlug sie, und nahm das Land ein, und ließ in den Städten die Mauern niederreißen, daß sie mußten Frieden halten und gehorsam sein.
11 Solchen Ernst zeigten sie gegen alle ihre Feinde, daß sie alle diejenigen bezwangen, die sich wider sie setzten.
12 Aber mit den Freunden und Bundesgenossen hielten sie guten Frieden, und hielten Glauben, und waren mächtig und gefürchtet in allen Landen. (1. Makkabäer 8.1)
13 Wem sie halfen, der ward geschützt und erhalten bei seinem Königreich; wen sie aber strafen wollten, der ward von Land und Leuten verjagt; und sie wurden sehr mächtig.
14 Und war solche Tugend bei ihnen, daß sich keiner zum König machte; es war auch kein König da,
15 sondern der Rat, das waren dreihundertundzwanzig Mann, die regierten wohl.
16 Und jährlich wählte man einen Hauptmann, der in allen ihren Landen zu gebieten hatte; dem mußten sie alle gehorsam sein. Und war keine Hoffart, Neid noch Zwietracht bei ihnen.
17 Und Judas wählte Eupolemus, den Sohn des Johannes, des Sohnes des Akkos, und Jason, Eleasars Sohn, und sandte sie gen Rom, mit den Römern Freundschaft und einen Bund zu machen,
18 daß sie ihnen hülfen, daß Israel nicht unterdrückt würde von dem Königreich der Griechen.
19 Diese zogen gen Rom einen weiten Weg, und kamen vor den Rat, und sprachen also:
20 Judas Makkabäus und seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu euch gesandt, einen Frieden und Bund mit euch zu machen, daß ihr uns in Schutz nehmen wollet als Freunde und Bundesgenossen.
21 Das gefiel den Römern;
22 und sie ließen den Bund auf eherne Tafeln schreiben, und schickten die Abschrift gen Jerusalem zu einem Gedächtnis des aufgerichteten Friedens und Bundes. Und lautete also:
23 "Mögen die Römer und die Juden Glück und Frieden haben zu Land und zu Wasser, und behütet bleiben vor Krieg und Feinden ewiglich!
24 Wo aber die Römer Krieg haben würden zu Rom oder in ihren Landen und Gebieten,
25 so sollen die Juden den Römern getreulich Hilfe tun, danach es die Not fordert;
26 und sollen der Römer Feinden nicht Speise, Waffen, Geld, Schiffe und andere Dinge zuschicken. Dieses fordern die Römer von den Juden; und sollen die Juden solche Stücke treulich halten ohne allen Betrug.
27 Dagegen auch, so die Juden Krieg haben würden, sollen ihnen die Römer getreulich helfen, danach es die Not fordert;
28 und sollen der Juden Feinden nicht Speise, Waffen, Geld, Schiffe oder andere Dinge zuschicken. Das sagen die Römer zu, und wollen solchen Bund treulich und ohne Betrug halten. (1. Makkabäer 8.1) (1. Makkabäer 8.12)
29 Also ward der Bund zwischen den Römern und den Juden aufgerichtet.
30 So aber hernach dieser oder jener Teil gedächten, mehr Stücke dazuzusetzen, oder etwas davonzutun, so sollen beide Teile darüber sich vertragen. Und was sie dazusetzen, oder davontun werden, soll alles stet und fest gehalten werden.
31 Weil aber auch der König Demetrius an den Juden, Gewalt übt, davon haben wir ihm geschrieben also: Warum plagst du unsre Freunde und Bundesgenossen?
32 Wo sie weiter über dich klagen werden, so müssen wir sie schützen und wollen dich zu Land und Wasser angreifen."

1. Makkabäer - Kapitel  9

1 Mittlerzeit, da Demetrius vernahm, daß Nikanor mit seinem Heer geschlagen und umgekommen war, sandte er wiederum nach Judäa diese zwei, Bacchides und Alcimus, und mit ihnen den Teil seines Kriegsvolks, der auf der rechten Seite stand. (1. Makkabäer 7.43) (1. Makkabäer 7.5) (1. Makkabäer 7.8)
2 Diese zogen gegen Galgala und belagerten und eroberten Masloth in Arbela und töteten da viel Leute.
3 Danach im hundertundzweiundfünfzigsten Jahr, im ersten Monat, zogen sie gen Jerusalem, (1. Makkabäer 1.11)
4 und von da gen Berea mit zwanzigtausend Mann zu Fuß und zweitausend zu Roß.
5 Und Judas lagerte sich bei Laisa mit dreitausend auserlesenen Leuten. (Jesaja 10.30)
6 Da aber sein Volk sah, daß die Feinde eine solche große Macht hatten, erschraken sie und flohen davon, daß nicht mehr bei Judas blieben denn achthundert Mann.
7 Da Judas sah, daß sein Heer nicht beieinander blieb, und doch die Feinde auf ihn drangen, ward ihm bang. Und da er sah, daß er nicht Raum hatte, sein Volk wieder zusammenzubringen,
8 sprach er in dieser Angst zu den übrigen: Auf, und laßt uns versuchen, ob wir die Feinde angreifen und schlagen möchten!
9 Aber sie wollten nicht, und wehrten ihm und sprachen: Es ist nicht möglich, daß wir etwas schaffen; sondern laßt uns auf diesmal weichen, und wieder abziehen, und unsre Brüder, die von uns gelaufen sind, wieder zusammenbringen; dann wollen wir wiederum an die Feinde ziehen und sie angreifen; jetzt sind unser viel zu wenig.
10 Aber Judas sprach: Das sei ferne, daß wir fliehen sollten! Ist unsre Zeit gekommen, so wollen wir ritterlich sterben um unsrer Brüder willen, und unsre Ehre nicht lassen zu Schanden werden.
11 Und die Feinde machten sich auf und machten ihre Ordnung also: im Vorzug waren die Schleuderer und Bogenschützen, und die besten Krieger standen vorn an der Spitze; die Reiterei war geteilt in zwei Haufen, auf jeder Seite einen.
12 Der Hauptmann Bacchides war auf der rechten Seite. Mit dieser Ordnung zogen sie daher mit großem Geschrei und Drommeten.
13 Da ließ Judas auch drommeten, und zog an sie, und tat eine Schlacht von Morgen an bis auf den Abend, daß die Erde bebte von dem großen Getümmel. (1. Makkabäer 4.13)
14 Da nun Judas sah, daß auf der rechten Seite Bacchides selbst samt der großen Macht war, da griff er daselbst an, er und die andern, die ihr Leben wagten, und erschreckten sie,
15 und schlugen den Haufen auf der rechten Seite in die Flucht, und jagten ihnen nach bis an den Berg bei Asdod.
16 Da aber die auf der linken Seite solches sahen, daß Judas jenen nachjagte, eilten sie dem Judas auch nach.
17 Da mußte sich Judas gegen diese kehren und wehrte sich lange. Und geschah da eine harte Schlacht, daß viele verwundet wurden und umkamen auf beiden Seiten,
18 bis Judas auch zuletzt umkam. Da flohen die übrigen.
19 Und Jonathan und Simon nahmen den Leichnam ihres Bruders Judas und begruben ihn in seiner Väter Grab in Modin.
20 Und alles Volk Israel trauerte um Judas lange Zeit, und klagte um ihn sehr und sprach:
21 Ach, daß der Held umgekommen ist, der Israel geschützt und errettet hat!
22 Dies ist die Geschichte von Judas. Er hat aber sonst noch viel mehr große Taten getan, welche um der Menge willen nicht alle beschrieben sind.
23 Nach dem Tode des Judas wurden die gottlosen und abtrünnigen Leute wieder gewaltig im ganzen Lande Israel.
24 Und zu dieser Zeit war großer Hunger im Lande, daß sich alles Volk dem Bacchides ergab.
25 Da erwählte Bacchides gottlose Männer, die machte er zu Amtleuten.
26 Und ließ allenthalben des Judas Anhang und Freunde suchen, und vor sich bringen, daß er sich an ihnen rächte, und seinen Mutwillen an ihnen übte.
27 Und war in Israel solche Trübsal und Jammer, desgleichen nicht gewesen ist, seitdem man keine Propheten gehabt hat.
28 Darum kam des Judas Anhang zusammen, und sprachen zu Jonathan:
29 Nach deines Bruders Judas Tod haben wir niemand mehr seinesgleichen, der uns schützte wider unsre Feinde und Bacchides, die uns verfolgen.
30 Darum wählen wir dich an seiner Statt zum Fürsten und Hauptmann, diesen Krieg zu führen.
31 Also ward Jonathan ihr Fürst und regierte an seines Bruders Statt.
32 Da solches Bacchides inneward, ließ er ihn suchen, daß er ihn umbrächte.
33 Als aber Jonathan und Simon, sein Bruder, solches merkten, flohen sie und alle, so bei ihnen waren, in die Wüste Thekoa, und schlugen ein Lager am Wasser Asphar. (2. Chronik 20.20)
34 Solches vernahm Bacchides am Sabbat, und machte sich auf, und zog wider sie über den Jordan.
35 Nun hatte Jonathan seinen Bruder Johannes, einen Hauptmann, zu seinen Freunden, den Nabatäern, gesandt, sie zu bitten, daß sie ihre Habe und Güter zu sich nehmen und bewahren wollten.
36 Aber die Kinder Jambri zogen aus Medeba, und überfielen den Johannes, und fingen ihn, und nahmen alles, was er mit sich führte, und brachten's in ihre Stadt.
37 Danach ward Jonathan und Simon, seinem Bruder, verkundschaftet, daß die Kinder Jambri eine große Hochzeit anrichteten, und würden die Braut holen von Nadabath mit großer Pracht; denn sie war eines Fürsten Tochter aus Kanaan.
38 Nun gedachten Jonathan und Simon, daß diese ihren Bruder Johannes getötet hatten; darum zogen sie hinauf, und versteckten sich neben den Berg, und lauerten auf die Kinder Jambri.
39 Da nun der Bräutigam daherzog mit seinen Freunden und mit viel Volks und Gütern, mit Pauken und Pfeifen und köstlichem Schmuck,
40 da fielen Jonathan und Simon aus dem Gebirge heraus und griffen sie an und schlugen viele tot, daß die übrigen ins Gebirge entrinnen mußten, und raubten alle ihre Güter.
41 Da ward aus der Hochzeit ein Herzeleid, und aus dem Pfeifen ward ein Heulen.
42 Also rächten diese den Mord, an ihrem Bruder begangen, und kehrten wieder um, und zogen an den Jordan.
43 Nun kam Bacchides auch an den Jordan mit einem großen Heer am Sabbat.
44 Da sprach Jonathan zu seinem Volk: Auf, und rüstet euch zur Schlacht! Denn jetzt könnt ihr nicht still hier liegen wie zuvor.
45 Denn die Feinde sind da, und wir müssen uns wehren, dieweil wir doch nicht entrinnen können. Denn wir haben Feinde vor uns und hinter uns; so ist der Jordan auf einer Seite, auf der andern sind Lachen und Gebirg.
46 Darum sollt ihr schreien gen Himmel, daß ihr von den Feinden errettet werdet.
47 Und sie griffen an, und Jonathan schlug nach Bacchides; aber Bacchides wich zurück.
48 Da sprang Jonathan und sein Volk in den Jordan, und kamen über das Wasser; und des Bacchides Volk war nicht so kühn, daß sie sich ins Wasser begeben hätten.
49 Und sind auf diesen Tag umgekommen aus dem Heer des Bacchides tausend Mann.
50 Darum zog Bacchides wieder ab, und kam gen Jerusalem, und fing an, die Städte im Lande zu befestigen. Er ließ Tore und hohe Mauern bauen um Jericho, Emmaus, Beth-Horon, Beth-El, Thimnath, Pharaton, Tephon; (Richter 14.1)
51 und legte Kriegsvolk darein zur Besatzung, die Israel sollten plagen.
52 Desgleichen ließ er befestigen Bethzur, Gazara und die Burg zu Jerusalem, und legte auch Kriegsvolk darein, und versorgte sie mit Speise.
53 Und nahm der vornehmsten Leute Kinder zu Geiseln, und behielt sie auf der Burg zu Jerusalem.
54 Im hundertunddreiundfünfzigsten Jahr, im zweiten Monat, gebot Alcimus, die Mauer des inneren Vorhofs am Tempel, welche die heiligen Propheten hatten bauen lassen, einzureißen. (1. Makkabäer 1.11) (Esra 6.14)
55 Und da man solches anfing, strafte Gott den Alcimus, daß das angefangene Werk wieder verhindert ward; denn der Schlag rührte ihn, daß er nicht mehr reden konnte, oder etwas ordnen und schaffen von seinen Sachen;
56 und er starb also mit großen Schmerzen.
57 Da aber Bacchides sah, daß Alcimus tot war, zog er wieder weg zum König. Da ward Friede und Ruhe im Lande zwei Jahre.
58 Aber die Abtrünnigen im Lande hielten Rat und sprachen: Jonathan und sein Anhang sitzen still, und haben Frieden, und sind sicher. Laßt uns Bacchides wieder fordern, der könnte sie jetzt in einer Nacht alle fangen.
59 Also zogen sie zu Bacchides, und sagten ihm ihren Rat.
60 Da machte sich Bacchides auf mit einem großen Heer, und schickte Briefe heimlich zu seinem Anhang im Lande Juda, daß sie Jonathan und alle, so bei ihm waren, fangen sollten. Aber dieser Anschlag ward Jonathan verkundschaftet; darum schafften sie nichts,
61 sondern Jonathan fing bei fünfzig, die Vornehmsten des abtrünnigen und gottlosen Haufens, und ließ sie töten.
62 Danach wichen Jonathan und Simon und ihr Volk in die Wüste, in einen zerstörten Flecken, Bethbasi; den baute er wiederum, und machte ihn fest.
63 Da nun Bacchides solches vernahm, machte er sich auf mit seinem ganzen Heer, und ließ die Juden auch aufbieten;
64 und zog vor Bethbasi, und belagerte es lange, und stürmte, und machte Geschütz und Kriegsrüstung davor.
65 Aber Jonathan befahl die Stadt seinem Bruder Simon, und er zog mit einem Haufen heraus;
66 und schlug Odoarres und dessen Brüder und die Kinder Phaserons in ihren Hütten. Dieweil es ihm aber also glückte, liefen mehr Leute zu ihm, daß er stärker ward.
67 Mittlerzeit fiel Simon auch aus der Stadt in der Feinde Lager und verbrannte die Kriegsrüstung
68 und schlug den Bacchides in die Flucht. Und Bacchides härmte sich sehr, daß sein Anschlag und Zug vergeblich war;
69 und ergrimmte sehr über die abtrünnigen Juden, die ihm geraten hatten, wieder in das Land zu kommen, und ließ ihrer viele töten; und rüstete sich, wieder weg in sein Land zu ziehen.
70 Da Jonathan solches vernahm, schickte er Boten zu ihm, Frieden mit ihm zu machen, und bat ihn, daß er den Raub und die Gefangenen wieder losgeben wollte.
71 Das bewilligte Bacchides gern und tat solches, wie Jonathan begehrte, und schwur ihm einen Eid, daß er ihm sein Leben lang kein Leid mehr tun wollte.
72 Und gab ihm den Raub und die Gefangenen aus Juda wieder los und kehrte um, und zog in sein Land, und kam nicht wieder in das Land Juda.
73 Also ward wieder Friede in Israel. Und Jonathan wohnte zu Michmas, und regierte da über das Volk, und vertilgte die Abtrünnigen aus Israel.

1. Makkabäer - Kapitel  10

1 Im hundertundsechzigsten Jahr kam Alexander, Antiochus des Edlen Sohn, und nahm die Stadt Ptolemais ein und regierte da. (1. Makkabäer 1.11)
2 Da aber Demetrius solches vernahm, brachte er ein großes Heer zusammen und zog wider Alexander, ihn zu verjagen.
3 Darum schrieb Demetrius an Jonathan, und sagte ihm zu, er wollte Frieden mit ihm halten, und wollte ihm alles Gute tun.
4 Denn er dachte: Es ist besser, daß ich ihn zuvor an mich bringe, ehe denn er sich zu Alexander schlage wider mich;
5 darum, daß ich seinen Bruder umgebracht, dazu ihm und seinem Volk viel Leides getan habe.
6 Und Demetrius schrieb an Jonathan, und erlaubte ihm Kriegsvolk anzunehmen und zu halten, und Kriegsrüstung zu machen und daß er sein Bundesgenoß sein sollte; und befahl, daß man die Geiseln auf der Burg dem Jonathan wieder losgeben sollte. (1. Makkabäer 9.53)
7 Darum kam Jonathan gen Jerusalem, und ließ diese Briefe vor allem Volk und vor denen in der Burg lesen.
8 Da sie nun hörten, daß ihm der König erlaubte, Kriegsvolk anzunehmen und Kriegsrüstung zu machen und daß ihn der König wie einen Bundesgenossen hielt, fürchteten sie sich sehr vor ihm
9 und gaben ihm die Geiseln los; und Jonathan gab sie ihren Eltern wieder.
10 Also fing Jonathan an, zu Jerusalem zu wohnen, und die Stadt wieder zu bauen und zu bessern,
11 und ließ die Mauern wieder aufrichten, und den Berg Zion wieder befestigen mit guten, starken Mauern von eitel Werkstücken.
12 Also ward Jerusalem wiederum fest gebaut.
13 Und die Heiden in den Flecken, die Bacchides hatte lassen befestigen, flohen davon weg in ihr Land.
14 Allein Bethzur behielten sie inne; und dahin liefen die Abtrünnigen, denn daselbst hatten sie ihren Aufenthalt.
15 Da nun Alexander vernahm, daß Demetrius bei Jonathan Freundschaft suchte, und hörte die löblichen Taten, die Jonathan und seine Brüder getan hatten, sprach er:
16 Des Mannes gleichen findet man nicht; darum wollen wir ihm schreiben, daß er unser Freund und Bundesgenoß werde.
17 Und schrieb ihm also:
18 "Der König Alexander entbietet seinem Bruder Jonathan seinen Gruß.
19 Wir hören dich preisen für einen trefflichen Mann und wert, daß du unser Freund seist.
20 Darum setzen wir dich zum Hohenpriester über dein Volk, und sollst des Königs Freund heißen, und schicken dir hiermit einen Purpur und eine goldene Krone. Darum wollest du dich treulich zu uns halten, und unser Freund bleiben."
21 Also zog Jonathan an das priesterliche Kleid im hundertundsechzigsten Jahr im siebenten Monat, am Laubhüttenfest; und brachte ein Heer zusammen und ließ viel Kriegsrüstung machen. (1. Makkabäer 1.11)
22 Da aber Demetrius solches vernahm, ward er sehr betrübt,
23 daß Alexander die Juden von ihm abwandte zu sich, und dadurch stärker ward; und bedachte,
24 er wollte ihnen auch freundlich schreiben und Ehre und Gut verheißen, daß sie ihm Hilfe zusagten.
25 Und schrieb ihnen also: Der König Demetrius entbietet den Juden seinen Gruß.
26 Wir haben gern gehört, und es ist uns eine große Freude, daß ihr nicht von uns abfallet zu unsern Feinden, sondern haltet mit allen Treuen an uns.
27 Darum bitten wir, ihr wollet also forthin treulich an mir halten, und euch nicht von mir wenden lassen.
28 Diese eure Treue wollen wir vergelten, und euch viel Bürden erlassen, und mehr Freiheit geben und Gnaden tun.
29 Und erlasse ich jetzt allen Juden den Schoß, den Zins von Salz, die Kronsteuer, den dritten Schemel vom Getreide, die Hälfte, die mir vom Obst gebührt.
30 Von diesen Bürden soll nun forthin das Land Juda und die drei Vogteien, so dazu gehören in den Landen Samaria und Galiläa, befreit sein allezeit.
31 Und Jerusalem soll heilig und frei sein von allen Bürden, Schoß und Zehnten.
32 Ich will auch die Burg zu Jerusalem wiederum räumen lassen und dem Hohenpriester übergeben daß er sie einnehme und Leute darauf lege, wen er will, sie zu bewahren.
33 Und alle gefangenen Juden in meinem Königreich sollen freigelassen werden ohne Lösegeld, und sollen sie und ihr Vieh vom Schoß befreit sein.
34 Auch sollen sie Freiheit haben in meinem ganzen Königreich, ihre Sabbate, Neumonde und andere bestimmte Feste zu halten;
35 und drei Tage vor und nach dem Fest von jedermann unverhindert sein an ihrem Gottesdienst, und soll auch sonst niemand sie beschweren.
36 Und man soll dreißigtausend Mann in Judäa wählen; denen will ich Sold geben, wie meinem andern Kriegsvolk, und sie sollen in die großen Festungen des Königs verordnet werden.
37 Und aus ihnen sollen gewählt werden etliche, die der König in seinen höchsten Handeln als vertraute Rate gebrauchen wird. Die Juden sollen auch nicht fremde, sondern eigene Hauptleute haben, aus ihnen gewählt, daß sie ihre Gesetze halten mögen wie im Lande Juda.
38 Und die drei Vogteien im Lande Samaria und Galiläa, so zu Judäa gehören, sollen niemand untertan sein denn allein dem Hohenpriester, daß man wisse, daß er allein Herr darüber sei.
39 Die Stadt Ptolemais und die Landschaft, so dazu gehört, gebe ich dem Tempel zu Jerusalem zu den Kosten, die für das Opfer nötig sind.
40 Ich will auch jährlich fünfzehntausend Lot Silber von meinem eigenen Einkommen geben aus den bequemsten Orten.
41 Und was von alters her meine Amtleute schuldig gewesen, zum Tempel zu geben, das soll forthin gereicht werden. (Esra 6.9) (Esra 7.20)
42 Und auch die fünftausend Lot Silber, welche sie von des Tempels jährlichem Einkommen weggenommen haben, sollen den Priestern wiederum zufallen.
43 Es soll der Tempel auch diese Freiheit haben: wer in meinem ganzen Königreich eine Strafe verwirkt hat, und flieht in den Tempel oder dessen Zugehör, der soll da sicher sein mit Leib und mit Gut.
44 Zum Bau und zur Besserung des Tempels und der Mauern und Türme zu Jerusalem
45 und sonst im Lande will der König die Kosten auch erlegen von seinem eigenen Einkommen."
46 Da man aber diesen Brief Jonathan und dem Volk las, wollten sie ihm nicht trauen, und nahmen's nicht an, denn sie wußten wohl, welche Untreue und grausame Tyrannei er zuvor gegen Israel geübt hatte.
47 Und beschlossen, dem Alexander Hilfe zu tun, der zuvor Freundschaft bei ihnen gesucht hatte, und Frieden zugesagt: diesem taten sie Hilfe sein Leben lang.
48 Da nun Alexander und Demetrius widereinander zogen,
49 und einander angriffen, da floh des Demetrius Heer, und Alexander eilte ihm nach:
50 und tat eine grausame Schlacht vom Morgen an bis an den Abend: und Demetrius ward denselben Tag erschlagen.
51 Danach sandte Alexander Boten zu Ptolemäus, dem König in Ägypten, mit dieser Werbung:
52 Nachdem ich wieder in mein Reich gekommen bin, und sitze auf dem königlichen Thron, und habe das Regiment wieder an mich gebracht, und habe Demetrius zunichte gemacht, und mein Erbland wieder erobert,
53 begehre ich Freundschaft mit dir zu machen und bitte dich, du wollest mir deine Tochter zur Ehe geben;
54 so will ich mich gegen dich als dein Eidam halten und dir und ihr Geschenke geben, die deiner würdig sind.
55 Darauf antwortete Ptolemäus, und wünschte dem Alexander Glück, daß er wieder in sein Vaterland gekommen war, und sein Königreich erobert hatte,
56 und sagte ihm zu, das zu tun, wie er begehrt hatte und begehrte, er wollte zu ihm gen Ptolemais kommen, da wollten sie einander selbst ansprechen, und die Heirat vollziehen.
57 Im hundertundzweiundsechzigsten Jahr zog Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra aus Ägypten und kamen gen Ptolemais. (1. Makkabäer 1.11)
58 Dahin kam auch der König Alexander. Und Kleopatra ward dem Alexander vermählt, und die Hochzeit ward mit großer königlicher Pracht gehalten.
59 Und der König Alexander schrieb Jonathan, und forderte ihn zu sich.
60 Da kam Jonathan mit großer Herrlichkeit gen Ptolemais zu beiden Königen und schenkte ihnen und ihren Freunden köstliche Gaben von Gold und Silber, und fand Gnade bei ihnen.
61 Und etliche Abtrünnige aus Israel kamen dahin, den Jonathan zu verklagen; aber der König wollte sie nicht hören,
62 sondern befahl, daß Jonathan seine Kleider ablegen und einen Purpur anziehen sollte; welches also geschah.
63 Da setzte ihn der König neben sich; und befahl seinen Fürsten, daß sie mit ihm in der Stadt umherziehen sollten und ausrufen lassen, daß ihn niemand verklagen sollte, oder sonst ihm ein Leid tun. (Ester 6.9-10) 64 Da aber seine Verkläger sahen, daß ihn der König so hoch ehrte, daß er ihn hatte einen Purpur heißen anziehen, und solches von ihm ausrufen ließ, flohen sie alle davon.
65 Und der König tat ihm große Ehre, und ließ ihn schreiben unter seine vornehmsten Freunde, und machte ihn zum Hauptmann und zum Landpfleger.
66 Danach zog Jonathan wiederum gen Jerusalem mit Freuden und in gutem Frieden.
67 Im hundertundfünfundsechzigsten Jahr kam der König Demetrius, des vorigen Demetrius Sohn, aus Kreta in sein Erbkönigreich. (1. Makkabäer 1.1)
68 Da erschrak Alexander sehr und wandte sich gen Antiochien.
69 Aber Demetrius bestätigte den Apollonius, den Hauptmann in Cölesyrien; der brachte ihm ein Kriegsvolk zusammen und lagerte sich zu Jamnia. Und er sandte zu Jonathan, dem Hohenpriester, und ließ ihm sagen: (1. Makkabäer 10.20)
70 Niemand tut uns Widerstand, denn du allein, und machst, daß man mich verachtet. Du trotzest wohl im Gebirg;
71 aber wenn du auf deine Kriegsmacht vertraust, so ziehe herunter in das Blachfeld, daß wir uns miteinander messen: denn mit mir ist die Macht der Städte.
72 Wenn du fragen wirst, wie stark wir sind, ich und die andern, so mir zuziehen und helfen, so wird man dir sagen: Ihr werdet nicht bleiben können vor diesen Leuten, von welchen eure Väter zweimal in ihrem eigenen Lande geschlagen sind.
73 Viel weniger kannst du im Blachfeld vor solchem großen Volk zu Roß und zu Fuß bestehen, da keine Berge und Felsen sind, dahin man fliehen könnte.
74 Da Jonathan solch Rühmen hörte, erzürnte er und wählte zehntausend Mann und zog aus von Jerusalem; und sein Bruder Simon kam zu ihm. ihm zu helfen; und sie lagerten sich vor Joppe.
75 Aber die in der Stadt Joppe ließen ihn nicht ein; denn Apollonius hatte Volk darein gelegt als Besatzung; darum stürmte sie Jonathan.
76 Da erschraken die in der Stadt und taten die Tore auf. Also eroberte Jonathan die Stadt Joppe.
77 Da Apollonius dies vernahm, legte er sich vor Joppe mit dreitausend Reisigen und mit einem großen Fußvolk. Und stellte sich, als wollte er weg gen Asdod ziehen, daß er Jonathan herauslockte auf das Blachfeld; denn er hatte viele Reiterei, auf die verließ er sich.
78 Jonathan eilte ihm nach gen Asdod, und die Heere gerieten aneinander.
79 Aber Apollonius hatte hinter sich im Lager heimlich tausend Reisige gelassen.
80 Nun merkte Jonathan, daß Leute hinter ihm heimlich versteckt waren; darum, da sie von allen Seiten an sein Volk kamen, hielt Jonathan in seiner Ordnung.
81 Da schossen die Reisigen den ganzen Tag vom Morgen an bis auf den Abend auf das Volk, bis ihre Pferde müde wurden.
82 Danach nahm Simon sein Heer, und griff die Feinde an. Da flohen die Reisigen, denn sie waren müde:
83 und wurden zerstreut hin und her im Felde, und flohen gen Asdod und eilten in den Tempel des Götzen Dagon, ihr Leben da zu retten. (1. Samuel 5.2)
84 Aber Jonathan plünderte die Stadt Asdod und die Flecken umher und zündete sie an. Er verbrannte auch den Götzentempel mit allen, so darein geflohen waren.
85 Und die Summe der Erschlagenen und Verbrannten zusammen war bei achttausend Mann.
86 Danach zog Jonathan mit dem Heer vor Askalon. Da gingen ihm die Bürger aus der Stadt heraus entgegen und ergaben sich und empfingen ihn mit großer Pracht.
87 Also zog Jonathan wieder gen Jerusalem mit seinem Heer und Raub.
88 Und da Alexander solches hörte, ehrte er Jonathan noch höher;
89 und sandte ihm eine goldene Spange, wie man allein eines Königs Verwandten gibt. Dazu schenkte er ihm Ekron und was dazu gehört, zum Eigentum.

1. Makkabäer - Kapitel  11

1 Und der König in Ägypten brachte Volk zusammen, soviel des Sandes am Meer ist, und viel Schiffe; und gedachte das Reich Alexanders mit Betrug an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hatte.
2 Darum zog er nach Syrien unter dem Schein, als käme er wie ein Freund. Da tat man ihm alle Städte auf, und sie zogen ihm entgegen und empfingen ihn herrlich, wie denn Alexander befohlen hatte, dieweil dieser sein Schwiegervater war.
3 Aber in welche Stadt Ptolemäus kam, da ließ er einen Haufen Kriegsvolk darin zur Besatzung.
4 Und da er gen Asdod kam, zeigten sie ihm, wie Jonathan den Tempel Dagons, dazu die Stadt und die Flekken umher verbrannt und verwüstet hatte, und die Leichname hin und her zerstreut lagen und Hügel aufgeworfen waren am Wege, darunter man die Erschlagenen in Haufen begraben hatte, (1. Makkabäer 10.84)
5 und sagten dem König, daß Jonathan diesen Schaden getan hätte, damit sie ihm einen ungnädigen König machten. Aber der König schwieg still dazu.
6 Und Jonathan zog auch dem König entgegen gen Joppe; da sprachen sie einander an und blieben über Nacht da beieinander.
7 Und Jonathan geleitete den König bis an das Wasser, genannt Eleutherus. Danach zog er wieder heim gen Jerusalem.
8 Und der König Ptolemäus nahm die Städte ein bis gen Seleucia am Meer und gedachte, Alexander zu vertreiben.
9 Und schickte Boten zu Demetrius, daß er zu ihm kommen sollte, einen Bund mit ihm zu machen, so wollte er ihm seine Tochter geben, die Alexander hatte, und wollte ihm helfen, daß er König würde.
10 Und sprach, es hätte ihn gereut, daß er Alexander die Tochter gegeben hätte.
11 Und gab Alexander Schuld, er hätte ihm nach dem Leben und Königreich getrachtet.
12 Er erzeigte auch seinen Haß öffentlich und wandte sich von Alexander und nahm ihm die Tochter und gab sie dem Demetrius.
13 Und da Ptolemäus gen Antiochien kam, setzte er beide Kronen auf: des Reichs Ägypten und des Reichs Asien.
14 Aber der König Alexander war dazumal in Zilizien; denn etliche Städte waren daselbst von ihm abgefallen.
15 Da er nun von Ptolemäus hörte, zog er wider ihn, mit ihm zu kriegen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet und zog ihm entgegen und verjagte ihn.
16 Und Alexander floh nach Arabien, daß er da sicher wäre. Aber der König Ptolemäus war sehr mächtig;
17 darum ließ Zabdiel, der Araber, seinem Gast, dem Alexander, den Kopf abhauen und schickte ihn dem König Ptolemäus.
18 Und Ptolemäus starb am dritten Tage hernach. Da wurden die Krieger, so Ptolemäus in die Städte gelegt hatte, auch umgebracht vom Volk in den Städten.
19 Also nahm Demetrius das Reich ein im hundertundsiebenundsechzigsten Jahr. (1. Makkabäer 1.11)
20 Zu dieser Zeit brachte Jonathan sein Volk im Lande Juda zusammen, die Burg zu Jerusalem wieder zu erobern; und ließ Bollwerke und Geschütz davor aufrichten.
21 Da zogen etliche Abtrünnige zum König Demetrius und verklagten Jonathan und sagten, daß er die Burg belagert hätte.
22 Da erzürnte der König sehr und zog eilend gen Ptolemais und schrieb dem Jonathan, daß er die Burg nicht belagern sollte und sollte eilend zu ihm gen Ptolemais kommen da wollte er mit ihm von etlichen Sachen reden.
23 Da aber Jonathan diese Botschaft zukam, ließ er nicht ab von der Belagerung und wählte etliche Ältesten in Israel und Priester, die mit ihm ziehen sollten, und machte sich auf und wagte sein Leben.
24 Und er nahm viel köstliche Kleinode mit sich von Gold, Silber und Kleidern und zog gen Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm. (1. Makkabäer 10.60)
25 Da ihn nun die Abtrünnigen seines Volks verklagten, (1. Makkabäer 10.61)
26 hielt ihn der König herrlich, wie er zuvor gehalten war, und tat ihm große Ehre vor allen seinen Fürsten;
27 und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und hielt ihn wie einen seiner vornehmsten Freunde.
28 Jonathan bat auch den König, daß er dem ganzen Judäa und den drei Vogteien in Samaria und Galiläa den Schoß erlassen wollte; und erbot sich, um diese Freiheit zu geben dreihundert Zentner Silber.
29 Das bewilligte der König und gab Jonathan Briefe darüber, die lauteten also:
30 "Der König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
31 Wir senden euch eine Abschrift des Briefes, den wir an unsern Verwandten, den Lasthenes, eurethalben geschrieben haben, daß ihr solches wissen mögt.
32 Der König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater, seinen Gruß.
33 Wir gedenken, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, den Juden, Gutes zu tun wegen ihrer Treue und Freundschaft gegen uns.
34 Darum so bestätigen wir, daß sie das ganze Judäa und die drei Vogteien Apherema und Lydda und Ramatha und ihr Zugehör innehaben sollen.
35 Wir erlassen auch allen, so zu Jerusalem opfern, alles, was sie zuvor dem König haben jährlich geben müssen: Getreide, Obst, Zehnt, Schoß, Salzzins, Kronsteuer.
36 Von diesem allem sollen sie forthin befreit sein, und solche Freiheit soll ihnen fest und stet gehalten werden.
37 Dieses Briefes Abschrift soll man Jonathan geben, daß man's auf den heiligen Berg stelle an einen öffentlichen Ort."
38 Da nun der König Demetrius sah, daß im ganzen Königreich Friede war und sich niemand mehr ihm widersetzte, da ließ er sein Kriegsvolk von sich, das im Königreich daheim war, einen jeden wieder in seine Stadt; aber das fremde Kriegsvolk, das er in den Inseln hin und her angenommen hatte, behielt er bei sich; darum ward ihm das inländische Volk sehr gram.
39 Da aber Tryphon, ein Hauptmann, der vormals des Alexanders Freund gewesen war, sah, daß das Kriegsvolk einen Haß wider den König Demetrius gefaßt hatte, zog er zu dem Araber Emalkuel, der den jungen Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.
40 Bei diesem hielt er an, daß er ihm den Knaben geben sollte, so wollte er ihn wiederum in seines Vaters Reich einsetzen. Und sagte dem Araber, wie und warum das Kriegsvolk den König Demetrius haßte. Und blieb also eine Zeitlang bei dem Araber.
41 Mittlerzeit schrieb Jonathan dem König Demetrius und bat ihn, er wolle denen, so auf der Burg zu Jerusalem und in den Festungen lagen, gebieten, diese zu räumen, und ihm zu übergeben; denn sie taten Israel viel Schaden.
42 Da schrieb Demetrius dem Jonathan also: "Nicht allein dieses, so du begehrst, sondern viel mehr Ehre und Gutes will ich dir und deinem Volk tun, sobald ich kann.
43 Aber jetzt bin ich in großer Gefahr. Darum tue so wohl an mir und schicke mir Hilfe; denn all mein Kriegsvolk ist von mir abgefallen und setzt sich wider mich."
44 Darum schickte ihm Jonathan dreitausend gute Krieger; die kamen gen Antiochien zum König, und der König ward über ihre Ankunft sehr erfreut.
45 Nun richtete das Volk in der Stadt einen Aufruhr an, bei hundertundzwanzigtausend Mann, und wollten den König totschlagen.
46 Aber der König floh in seine Burg. Da nahm das Volk die Gassen ein und wollte die Burg stürmen.
47 Darum forderte der König die Juden, ihn zu schützen. Da liefen die Juden alle dem König zu und verteilten sich in die Gassen
48 und erschlugen denselben Tag hunderttausend Mann und zündeten die Stadt an und plünderten sie. Also retteten sie den König.
49 Da nun das Volk in der Stadt sah, daß die Juden der Stadt mächtig geworden waren, verzagten sie, und schrieen zum König und baten um Frieden;
50 daß die Juden aufhörten, das Volk zu töten, und die Stadt nicht ganz wüst machten.
51 Da ward Friede, und legten die Juden ihre Waffen von sich, und wurden hoch geehrt vom König, und gerühmt im ganzen Reich. und zogen wieder heim gen Jerusalem, und brachten großes Gut mit sich, das sie im Krieg gewonnen hatten.
52 Da nun Demetrius wieder sicher war, und das Reich mit Ruhe innehatte,
53 hielt er Jonathan der Dinge keines, die er ihm verheißen hatte, und wandte sich ganz von ihm, und war ihm undankbar für seine Wohltaten und erzeigte ihm alle Untreue.
54 Nicht lange hernach kam Tryphon wieder mit dem jungen Antiochus. Dieser Antiochus ward König und setzte die Krone auf. (1. Makkabäer 11.39)
55 Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, welches Demetrius beurlaubt hatte. Da sie nun mit Demetrius stritten, schlugen sie ihn in die Flucht und verjagten ihn.
56 Und Tryphon nahm die Elefanten und gewann Antiochien.
57 Und der junge Antiochus schrieb Jonathan, und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und bewilligte, daß er die vier Vogteien besitzen und behalten sollte, und des Königs Freund sein; (1. Makkabäer 10.20) (1. Makkabäer 10.65)
58 und sandte ihm goldene Gefäße, und erlaubte ihm, Gold zu Tisch zu brauchen, und Purpur und eine goldene Spange zu tragen. (1. Makkabäer 10.89)
59 Und Simon, den Bruder Jonathans, machte er zum Hauptmann über das Land von Tyrus an bis an Ägypten.
60 Da nun Jonathan auszog über den Jordan, und in die Städte umher kam, da zog ihm zu alles Kriegsvolk in Syrien, ihm zu helfen. Und da er vor Askalon kam, gingen ihm die Bürger entgegen, und empfingen ihn mit Ehren, und ergaben sich. (1. Makkabäer 10.86)
61 Danach zog er vor Gaza; aber die von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und verbrannte die Flecken umher und plünderte sie.
62 Da baten die von Gaza um Frieden. Und Jonathan machte Frieden mit ihnen, und nahm die Kinder ihrer Obersten zu Geiseln, und schickte sie gen Jerusalem; er aber zog fort durchs Land bis gen Damaskus.
63 Da er aber hörte, daß des Königs Demetrius Hauptleute mit einem großen Heer gen Kedes in Galiläa gekommen waren, ihn in seinem Vornehmen zu hindern,
64 da zog er wider sie, und ließ seinen Bruder Simon im Lande.
65 Der zog vor Bethzur, und belagerte es lange Zeit so hart, daß sie nicht herausfallen konnten.
66 Darum baten sie um Frieden; und Simon machte Frieden mit ihnen und ließ sie frei abziehen und nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk darein als Besatzung.
67 Aber Jonathan zog mit seinem Heer an den See Genezareth und war morgens früh auf und kam in das Blachfeld Hazor.
68 Da zogen die Heiden ihm entgegen im Blachfeld, und hatten einen Haufen versteckt im Gebirge.
69 Da nun Jonathan den andern Haufen angriff, fiel der versteckte Haufe heraus aus dem Gebirge und griff auch an.
70 Da floh das ganze Heer Jonathans, und blieb niemand denn allein die Hauptleute, Mattathias, der Sohn Absaloms, und Judas, der Sohn Kalphis.
71 Da zerriß Jonathan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete, (1. Makkabäer 2.14)
72 und rannte die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht.
73 Da nun sein Volk, das zuvor geflohen war, solches sah, kehrten sie wieder um, Jonathan zu helfen, und jagten den Feinden nach bis gen Kedes in ihr Lager; und sie machten da auch ein Lager.
74 Und sind diesen Tag umgekommen bei dreitausend Heiden. Danach zog Jonathan wieder gen Jerusalem.

1. Makkabäer - Kapitel  12

1 Da aber Jonathan sah, daß er nun Raum gewonnen hatte, wählte er etliche, die er gen Rom sandte, den Bund mit den Römern zu erneuern und wiederum aufzurichten. (1. Makkabäer 8.22)
2 Er schrieb auch denen von Sparta und an andere Orte mehr.
3 Da nun die Boten gen Rom kamen, gingen sie vor den Rat und sprachen: Jonathan, der Hohepriester, und das jüdische Volk haben uns gesandt, den Bund, so zwischen uns vormals gemacht ist, wiederum zu erneuern.
4 Und die Römer gaben ihnen Briefe und Geleit, daß sie sicher wiederum heimzögen.
5 Und also schrieb Jonathan denen von Sparta:
6 "Jonathan, der Hohepriester, und die Ältesten des Volks und die Priester und das jüdische Volk entbieten ihren Brüdern, denen von Sparta, ihren Gruß.
7 Schon vormals hat euer König Areus an unsern Hohenpriester Onias geschrieben, daß ihr unsre Brüder seid, wie denn sein Brief lautet. (1. Makkabäer 12.21)
8 Und Onias empfing euren Boten mit Ehren, und nahm die Freundschaft und den Bund an, davon im Brief geschrieben war.
9 Wiewohl wir nun jetzt nicht fremder Hilfe bedürfen, und Trost haben an Gottes Wort, das wir täglich lesen,
10 so senden wir doch Botschaft zu euch, die Bruderschaft und Freundschaft zwischen uns zu erneuern und zu bestätigen, daß wir derselben nicht vergessen: denn es ist nun eine lange Zeit, daß ihr zu uns geschickt habt.
11 Darum wisset, daß wir allezeit an Feiertagen und allen andern Tagen, so man opfert, in unserm Gebet und Opfer euer gedenken, wie sich's denn gebührt, der Brüder zu gedenken.
12 Und eure Ehre und Wohlfahrt ist uns eine Freude.
13 Aber wir haben mittlerzeit große Not gelitten, und schwere Kriege gehabt mit den Königen umher.
14 Wir haben aber euch und unsre anderen Freunde und Bundesgenossen nicht bemühen wollen in diesen unsern Kriegen.
15 Denn wir haben Hilfe vom Himmel gehabt; und Gott hat uns geschützt wider unsere Feinde, und die Feinde unterdrückt.
16 Dieweil wir aber jetzt diese unsre Boten, Numenius, des Antiochus Sohn, und Antipater, den Sohn Jasons, zu den Römern senden, die Freundschaft und das Bündnis mit ihnen wiederum zu erneuern,
17 haben wir ihnen dabei befohlen, daß sie auch zu euch ziehen sollen, und euch unsern Gruß sagen, und diesen Brief überantworten, unsre Brüderschaft zu erneuern.
18 Und bitten um Antwort."
19 Dies aber ist die Abschrift des Briefes, welchen Areus, der König zu Sparta, uns vormals gesandt hatte:
20 "Areus, der König zu Sparta, entbietet Onias, dem Hohenpriester, seinen Gruß.
21 Wir finden in unsern alten Schriften, daß die von Sparta und die Juden Brüder sind, dieweil beide Völker von Abraham herkommen.
22 Nachdem wir nun solches wissen, bitten wir, ihr wollet uns schreiben, wie es euch geht.
23 Und so es euch gefällt, so soll unser Vieh, Habe und Gut und was wir vermögen, sein, als wäre es euer eigen; und das eure soll sein, als wäre es unser eigen. Dies haben wir befohlen, euch anzuzeigen."
24 Danach hörte Jonathan, daß des Demetrius Hauptleute wiederum mit größerer Macht denn zuvor kamen, und wollten ihn bekriegen.
25 Darum zog er aus von Jerusalem wider sie in das Land Hamath; denn er wollte nicht warten, daß sie ihm zuvor in sein Land fielen.
26 Da er nun Kundschafter in der Feinde Lager sandte, kamen sie und sagten, daß die Feinde beschlossen hätten, diese Nacht ihn zu überfallen.
27 Darum gebot Jonathan seinem Heer des Abends, daß sie wachen, und die ganze Nacht im Harnisch und gerüstet sein sollten: und verordnete Leute ums Lager umher in die Schildwacht.
28 Da aber die Feinde sahen, daß Jonathan zur Schlacht gerüstet war, kam sie eine Furcht an, daß sie aufbrachen und wegzogen. Und daß man ja solches nicht merken sollte, ließen sie viel Feuer im Lager hin und her machen.
29 Darum dachte Jonathan nicht, daß sie wegzögen, bis morgens früh; denn er sah die Feuer hin und her im Lager.
30 Morgens aber jagte er ihnen nach, und konnte sie nicht ereilen; denn sie waren bereits über das Wasser Eleutherus.
31 Da kehrte sich Jonathan gegen die Araber, welche heißen Zabadäer, schlug und plünderte sie;
32 und kehrte sich wieder gen Damaskus, und durchzog das ganze Land.
33 Simon aber zog gen Askalon, und in die festen Städte dabei; danach kehrte er sich gen Joppe.
34 Denn er vernahm, daß sie sich wollten des Demetrius Hauptleuten ergeben. Datum kam er zuvor, und nahm Joppe ein, und legte Kriegsvolk darein, die Stadt zu bewahren.
35 Danach kam Jonathan wieder heim, und hielt Rat mit den Ältesten im Volk, daß man etliche Städte befestigen sollte in Judäa,
36 und die Mauern zu Jerusalem höher machen, und zwischen der Burg und der Stadt eine hohe Mauer bauen, daß die Stadt von der Burg abgesondert würde, daß die auf der Burg nicht in die Stadt herausfallen könnten und daß man ihnen nichts zuführen, noch abkaufen möchte.
37 Da kam das Volk zusammen und fing an zu bauen, und dieweil die Mauer am Bach gegen Morgen verfallen war, bauten sie das Stück wieder, das da heißt Kaphnata.
38 Und Simon baute die Burg Adida in der Sephela, und machte sie fest, und bewahrte sie mit starken Toren.
39 Nun hatte Tryphon vor, das Königreich Asien an sich zu bringen und die Krone aufzusetzen und den jungen Antiochus, den König, zu töten. (1. Makkabäer 11.54)
40 Dieweil er aber besorgte, Jonathan würde es wehren und wider ihn ziehen, trachtete er auch danach, wie er Jonathan fangen und umbringen möchte. Darum zog er gen Bethsan.
41 Da kam Jonathan auch dahin mit vierzigtausend Mann, wohl gerüstet.
42 Da aber Tryphon sah, daß Jonathan eine große Macht bei sich hatte, fürchtete er sich, öffentlich etwas wider ihn vorzunehmen;
43 sondern empfing ihn herrlich und befahl seinen Freunden, ihn in Ehren zu halten, und gab ihm Geschenke; und gebot dem Heer Jonathans, daß sie ihm gehorsam sein sollten wie ihm selbst.
44 Und sprach zu Jonathan: Warum machst du dem Volk solche Mühe, so wir doch keinen Krieg haben?
45 Laß sie wieder heimziehen. Allein wähle dir wenig Leute, die bei dir bleiben, und zieh mit mir gen Ptolemais. Diese Stadt will ich dir übergeben und die andern festen Städte und will dir alles Kriegsvolk und die Amtleute befehlen; denn ich muß wiederum wegziehen. Auch bin ich allein derhalben jetzt hergekommen; darum wollest du mit mir ziehen.
46 Jonathan glaubte ihm und ließ sein Volk von sich heimziehen ins Land Juda
47 und behielt allein dreitausend bei sich; davon ließ er zweitausend in Galiläa, das eine Tausend aber zog mit ihm.
48 Da nun Jonathan in die Stadt Ptolemais kam, ließ Tryphon die Tore zuschließen und nahm Jonathan gefangen und ließ seine Leute erstechen.
49 Und schickte Fußvolk und Reisige nach Galiläa aufs weite Feld, das andere Kriegsvolk Jonathans auch umzubringen.
50 Da sie aber vemahmen, daß Jonathan gefangen und umgekommen war samt seinen Leuten, vermahnten sie einander und rüsteten sich zur Schlacht und zogen getrost gegen die Feinde. (1. Makkabäer 13.12)
51 Da aber die Feinde sahen, daß es ihnen ihr Leben gelten sollte, dieweil sich diese wehren wollten,
52 kehrten sie wieder um und zogen weg. Da zog das Volk auch wiederum heim ins Land Juda mit Frieden und klagte um Jonathan und die andern, die mit ihm umgekommen waren; und ganz Israel trauerte sehr um Jonathan. (1. Makkabäer 9.20)
53 Und alle Heiden umher fingen an, das Volk zu drängen und zu plagen und sprachen:
54 Sie haben kein Haupt und keinen Schutz mehr; nun wollen wir sie bekriegen und ausrotten und ihren Namen auf Erden vertilgen.

1. Makkabäer - Kapitel  13

1 Da nun Simon hörte, daß Tryphon ein großes Heer beieinander hatte, das Land Juda zu überziehen und zu verderben,
2 und sah, daß dem Volk sehr bang und angst war, kam er gen Jerusalem und versammelte das Volk
3 und tröstete sie und sprach: Ihr wisset, welche schweren Kriege ich und meine Brüder und mein Vater für das Gesetz und Heiligtum geführt haben, und habt die Not gesehen, darin ganz Israel gewesen ist;
4 in welcher um Israels willen alle meine Brüder umgekommen sind, und lebt keiner mehr denn ich.
5 Nun begehre ich nicht, meines Lebens zu schonen in dieser Trübsal; denn ich bin nicht besser denn meine Brüder, und begehre nicht, es besser zu haben denn sie;
6 sondern will mein Volk, unser Heiligtum und unsre Weiber und Kinder rächen. Denn alle Heiden umher sind auf uns ergrimmt und rotten sich zusammen, uns zu vertilgen. (1. Makkabäer 12.53)
7 Von diesem Trost kriegte das Volk wieder ein Herz, und faßte Mut
8 und sie antworteten darauf und schrieen: Du sollst unser Hauptmann sein an Judas und Jonathans, deiner Brüder, Statt, unsern Krieg zu führen.
9 Und wir wollen dir gehorsam sein in allem, was du uns heißest.
10 Da forderte Simon das Kriegsvolk zusammen. Auch schaffte er, daß man eilend die Mauern zu Jerusalem ausbauen mußte, daß die Stadt ganz umher wohl bewahrt und fest wäre.
11 Und schickte Jonathan, den Sohn Absaloms, mit einem Heer gen Joppe. Und Jonathan trieb die Feinde aus Joppe und behielt die Stadt inne.
12 Da zog Tryphon von Ptolemais aus mit großer Macht, einzufallen ins Land Juda, und führte Jonathan gefangen mit sich. (1. Makkabäer 12.48)
13 Aber Simon zog gegen ihn und lagerte sich vorn am Blachfeld bei Adida.
14 Da aber Tryphon vernahm, daß Simon an seines Bruders Jonathan Statt Hauptmann geworden wäre und gedächte sich mit ihm zu schlagen, da sandte er Boten zu Simon und ließ ihm sagen:
15 Ich habe Jonathan wegen einer Summe Geldes, die er dem König schuldig geblieben ist aus den Ämtern, behalten;
16 willst du mir nun hundert Zentner Silber schicken und seine zwei Söhne zu Geiseln geben, daß er nicht von uns abfalle und sich danach wider uns setze, wenn er frei geworden ist, so will ich dir ihn losgeben.
17 Wiewohl aber Simon wohl merkte, daß es eitel Betrug war, schaffte er dennoch, daß dem Tryphon das Geld und die Kinder geschickt wurden, daß das Volk nicht über ihn klagte,
18 Jonathan hätte derhalben müssen umkommen, daß er ihn nicht hätte lösen wollen.
19 Darum schickte er dem Tryphon die Kinder samt den hundert Zentnern. Aber Tryphon hielt nicht Glauben und wollte Jonathan nicht losgeben.
20 Danach zog Tryphon fort, daß er ins Land käme und möchte einen Schaden tun, und zog um das Land herum auf der Straße, die gen Adora geht. Aber Simon war ihm mit seinem Heer stets an der Seite, und wo er hereinfallen wollte, da wehrte ihm Simon.
21 Es schickten auch die auf der Burg einen Boten zu Tryphon, daß er durch die Wüste zu ihnen ziehen sollte, ehe sich's Simon versähe, und sollte ihnen Speise zuführen lassen.
22 Darum wollte Tryphon mit seiner ganzen Reiterei sich eilend aufmachen und zu ihnen kommen. Aber in derselben Nacht fiel ein sehr tiefer Schnee; der verhinderte ihn, daß er nicht kam. Danach zog er gen Gilead,
23 und bei Baskama ließ er Jonathan töten; und er wurde da begraben.
24 Danach zog Tryphon wiederum in sein Land weg.
25 Da schickte Simon dahin und ließ seines Bruders Leichnam holen und legte ihn in seines Vaters Grab zu Modin.
26 Und ganz Israel trauerte kläglich um Jonathan lange Zeit.
27 Und Simon ließ ein hohes Grab von gehauenen Steinen machen seinem Vater und seinen Brüdern,
28 und darauf setzen sieben Pyramiden, eine der andern gegenüber: dem Vater, der Mutter und den vier Brüdern.
29 Und ließ um dieselben her große Säulen setzen, und an den Säulen Harnische machen zum ewigen Gedächtnis, und neben den Harnischen ausgehauene Schiffe, so daß es alle, die auf dem Meer fahren, sehen konnten.
30 Dies Grab zu Modin steht noch auf diesen Tag.
31 Aber Tryphon ging mit dem jungen Antiochus betrüglich um, bis daß er ihn heimlich tötete.
32 Danach setzte er selbst die Krone auf, und ward König in Asien, und plagte das Land hart.
33 Aber Simon baute und befestigte viele Städte im Lande Juda mit dicken Mauern und hohen Türmen und starken Toren und schaffte Speise in die festen Städte;
34 und schickte Boten zu dem König Demetrius und bat um Erlassung der Last, die ihm Tryphon aufgelegt hatte; denn Tryphon trieb eitel Raub und Mord im Lande.
35 Darauf antwortete Demetrius und schrieb also:
36 "Der König Demetrius entbietet Simon, dem Hohenpriester und Freunde der Könige, und den Ältesten und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
37 Die goldene Krone samt der Palme, die ihr mir geschickt habt, haben wir empfangen und sind bereit, einen guten Frieden mit euch zu machen, und den Amtleuten zu schreiben, daß sie euch erlassen alle Last, die wir euch zuvor zu erlassen zugesagt haben.
38 Und was wir euch verheißen haben, das soll treulich, stet und fest gehalten werden. Alle Festungen, die ihr gebaut habt, sollt ihr behalten und innehaben.
39 Und wir vergeben euch, was ihr mittlerzeit wider uns getan habt. Die Kronsteuer und andere Schoße, so Jerusalem hat geben müssen, erlassen wir euch. (1. Makkabäer 10.29)
40 Und welche unter euch tüchtig sind, in unsrer Leibwache zu dienen, die wollen wir annehmen; und soll zwischen uns guter Friede und Einigkeit sein."
41 Im hundertundsiebzigsten Jahr ward Israel erst wieder frei von den Heiden, (1. Makkabäer 1.11)
42 und fing an, zu schreiben in Briefen und Verträgen also: "Im ersten Jahr Simons, des großen Hohenpriesters und Feldhauptmanns und Fürsten der Juden."
43 Zu dieser Zeit belagerte Simon die Stadt Gazara, und richtete auf davor Bollwerke und Geschütz, und stürmte die Stadt, und eroberte einen Turm.
44 Und die, so auf den Turm kamen, sprangen in die Stadt. Da erschrak das Volk in der Stadt und verzagte ganz;
45 und liefen mit Weib und Kindern auf die Mauer, und zerrissen ihre Kleider und schrieen laut, und baten um Gnade und sprachen:
46 Strafe uns nicht nach unsrer Bosheit, sondern sei uns gnädig, so wollen wir gern gehorsam sein!
47 Dieses jammerte Simon, daß er sie nicht tötete. Aber er gebot ihnen, wegzuziehen aus der Stadt, und ließ die Häuser reinigen, darein sie Götzen gestellt hatten.
48 Danach zog er hinein in die Stadt, und dankte und lobte Gott; und ließ alle Greuel wegtun und ausrotten, und setzte Leute hinein, die Gottes Gesetz hielten; und machte die Stadt fest, und baute sich selbst ein Haus darin.
49 Und die auf der Burg zu Jerusalem waren belagert, daß niemand aus oder ein kommen, und da weder kaufen noch verkaufen konnte; und litten so großen Hunger, daß viele Hungers sterben mußten.
50 Darum schrieen sie zu Simon und baten um Frieden, und ergaben sich. Da tat ihnen Simon Gnade und ließ sie leben; aber sie mußten aus der Burg weg. Und Simon ließ die Burg wieder reinigen von allen Greueln,
51 und nahm sie ein am dreiundzwanzigsten Tage des zweiten Monats im hundertundeinundsiebzigsten Jahr und zog hinein mit Lobgesang und Palmenzweigen und allerlei Saitenspiel; und dankte Gott, daß sie diese große Tyrannei aus Israel waren los geworden. (1. Makkabäer 1.11)
52 Und gebot, daß man diesen Tag jährlich mit Freuden begehen sollte.
53 Auch machte er den Berg des Tempels neben der Burg noch fester, und wohnte droben, er und die, so er bei sich hatte.
54 Und dieweil er sah, daß sein Sohn Johannes ein tüchtiger Mann war, machte er ihn zum Hauptmann über alles Kriegsvolk, und ließ ihn zu Gazara wohnen.

1. Makkabäer - Kapitel  14

1 Im hundertundzweiundsiebzigsten Jahr rüstete sich der König Demetrius und zog nach Medien um Hilfe wider den Tryphon. (1. Makkabäer 1.11)
2 Da aber Arsaces, der König in Persien und Medien, vernahm, daß ihm Demetrius ins Königreich gezogen war, schickte er einen Hauptmann aus wider ihn, und befahl, daß er ihn fangen und lebendig zu ihm bringen sollte.
3 Dieser Hauptmann schlug des Demetrius Volk und fing ihn und brachte ihn seinem König, dem Arsaces. Da hielt ihn Asarces gefangen und ließ ihn bewahren.
4 Da kam das Land Juda zu Ruhe, und blieb guter Friede, solange Simon lebte. Und Simon regierte sehr wohl, und tat dem Lande viel Gutes, daß sie ihn gerne zum Herrn hatten sein Leben lang.
5 Zu dem, was er sonst Rühmliches tat, eroberte er auch die Stadt Joppe und die Anfurt dabei, und machte einen Zugang für die Schiffe von den Inseln des Meeres.
6 Und gewann seinem Volk mehr Land, und machte die Grenzen weiter, und erledigte viele, die zuvor unterdrückt und gefangen waren.
7 Er hatte Gazara inne und Bethzur und die Burg zu Jerusalem, und hat sie wieder gereinigt; und durfte sich niemand ihm widersetzen. (1. Makkabäer 13.50)
8 Jedermann baute sein Feld in gutem Frieden; und das Land war fruchtbar, und die Bäume trugen wohl.
9 Die Ältesten saßen im Regiment unverhindert, und hielten gute Ordnung; und die Bürger besserten sich sehr an ihrer Nahrung, und schafften Waffen und Vorrat zum Krieg.
10 Simon schaffte auch in den Städten Vorrat von Korn, und rüstete sie aus mit Bollwerken; und er war berühmt in aller Welt.
11 Er hielt Frieden im Lande, daß eitel Freude in Israel war.
12 Und ein jeder besaß seinen Weinberg und seinen Garten mit Frieden, und hatte nichts zu fürchten, denn niemand durfte sie bekriegen. (3. Mose 26.6) (Micha 4.4)
13 Und die Könige in Syrien konnten ihnen zu der Zeit nicht mehr Schaden tun.
14 Und er hielt Recht im Lande, und schützte die Armen unter seinem Volk wider Gewalt, und strafte alles Unrecht, und vertilgte die Gottlosen.
15 Das Heiligtum richtete er auch wiederum herrlich an, und ließ mehr heilige Geräte darein machen.
16 Und da man zu Rom und zu Sparta hörte, wie Jonathan umgekommen war, war es jedermann leid. (1. Makkabäer 13.23)
17 Da aber die Römer hörten, daß Simon, sein Bruder, Hoherpriester war, und das Land innehatte, und die Feinde verjagt hätte,
18 erneuerten sie den Bund, den sie zuvor mit Judas und Jonathan, seinen Brüdern, gemacht hatten, und schrieben ihn auf eherne Tafeln, und schickten's ihm. (1. Makkabäer 8.22) (1. Makkabäer 12.1)
19 Diese Schrift las man zu Jerusalem vor dem Volk.
20 Auch schrieben die von Sparta an Simon also: "Der Rat und die Bürger zu Sparta entbieten dem Hohenpriester Simon und den Ältesten und den Priestern und dem übrigen jüdischen Volk, ihren Brüdern, ihren Gruß. (1. Makkabäer 12.2)
21 Eure Boten sind zu uns gekommen und haben uns angesprochen, und erzählt, daß ihr eure Feinde gedämpft habt mit großen Ehren, und nun guten Frieden habt; das ist uns eine große Freude.
22 Wir haben auch in unser öffentliches Stadtbuch schreiben lassen, was sie gesagt haben, also: Der Juden Boten, Numenius, des Antiochus Sohn, und Antipater, der Sohn Jasons, sind zu uns gekommen, zu erneuern die Freundschaft zwischen den Juden und uns. (1. Makkabäer 12.16)
23 Und wir haben beschlossen, daß man diese Boten mit Ehren empfangen sollte und ihre Rede in unser Stadtbuch schreiben lassen zum Gedächtnis." Diese Antwort schrieben sie dem Hohenpriester Simon.
24 Danach sandte Simon den Numenius wiederum gen Rom, einen großen goldenen Schild dahin zu bringen, tausend Pfund schwer, und den Bund zu erneuern.
25 Da nun das Volk diese Dinge hörte, sprach es: Wir sollen billig dem Simon und seinen Kindern Dank erweisen.
26 Denn er und seine Brüder und seines Vaters Haus haben sich ritterlich gehalten und Israels Feinde vertrieben und ihm die Freiheit verschafft. Und sie ließen es auf eherne Tafeln schreiben, daß man's an die Pfeiler auf dem Berge Zion anheften sollte.
27 Und die Schrift lautete also: "Am achzehnten Tage des Monats Elul im hundertundzweiundsiebzigsten Jahr, im dritten Jahr des Hohenpriesters Simon, (1. Makkabäer 1.11)
28 zu Saramel, in der großen Versammlung der Priester und des Volks und der Obersten des Volks und der Ältesten aus dem ganzen Lande Juda: Jedermann sei kund und offenbar, daß in den großen, schweren Kriegen, die in unserem Lande gewesen sind,
29 Simon, der Sohn des Mattathias, aus dem Geschlecht Jojaribs, und seine Brüder ihr Leben gewagt haben und den Feinden ihres Volks Widerstand getan, daß das Heiligtum und Gottes Gesetz nicht vertilgt würde, und ihrem Volk große Ehre erlangt haben.
30 Denn Jonathan brachte das Volk wieder zusammen und ward ihr Hoherpriester und wurde zu seinem Volk versammelt. (1. Makkabäer 9.73) (1. Makkabäer 10.20)
31 Aber die Feinde kamen wieder und wollten das Land verderben und das Heiligtum verwüsten. (1. Makkabäer 13.1)
32 Da machte sich Simon auf und führte den Krieg wider unsre Feinde und schaffte unserm Heer Waffen und gab ihnen Sold von seinem eigenen Geld und Gut;
33 und befestigte die Städte im Lande Juda und Bethzur an der Grenze, wo die Feinde zuvor ihre Waffen und Kriegsrüstung hatten, und legte Juden darein als Besatzung.
34 Er befestigte auch Joppe am Meer und Gazara an den Grenzen von Asdod; denn Gazara war zuvor der Feinde Festung gewesen; aber Simon eroberte es und setzte Juden darein und machte ein gut Regiment daselbst. (1. Makkabäer 13.43)
35 Dieweil nun das Volk die große Treue Simons erfahren hatte und wußte die Wohltat, die er dem Volk tat, wählten sie ihn zu ihrem Fürsten und Hohenpriester wegen seiner Frömmigkeit und Treue, die er dem ganzen Volk erzeigte, und weil er in allen Wegen Fleiß daran wandte, sein Volk zu erhöhen. (1. Makkabäer 13.42)
36 Denn zu seiner Zeit gab Gott Glück durch seine Hände, daß die Heiden aus unserm Lande und von Jerusalem und aus der Burg vertrieben wurden, darin sie sich aufhielten und fielen heraus und verwüsteten das Heiligtum und verstörten den reinen Gottesdienst. (1. Makkabäer 13.50-51)
37 Aber Simon eroberte die Burg und legte Juden darein und befestigte sie, um die Stadt und das Land zu schützen, und baute die Mauern zu Jerusalem höher.
38 Und der König Demetrius bestätigte ihn im Hohenpriesteramt (1. Makkabäer 13.36)
39 und hielt ihn als seinen Freund und tat ihm große Ehre.
40 Denn er vernahm, daß die Römer der Juden Botschaft mit Ehren aufgenommen hatten und hatten einen Bund mit ihnen gemacht und sie in ihren Schutz genommen,
41 und daß das jüdische Volk und ihre Priester eingewilligt hatten, daß Simon ihr Fürst und Hoherpriester sein sollte für und für, so lange, bis ihnen Gott einen rechten Propheten erweckte; (1. Makkabäer 4.46)
42 daß er auch Feldhauptmann sein sollte und sollte das Heiligtum bewahren und Amtleute setzen im Lande und alle Kriegsrüstung und Festungen in seiner Gewalt haben;
43 und soll ihm jedermann gehorsam sein, und alte Gebote sollen in seinem Namen ausgehen; und soll tragen Purpur und Gold.
44 Dieses alles soll treulich und fest gehalten werden vom ganzen Volk und allen Priestern und soll sich niemand dawider setzen. Es soll auch niemand Macht haben, das Volk zusammenzufordern im Lande oder Purpur und eine goldene Spange tragen, denn er allein. (1. Makkabäer 11.58)
45 Wer aber dawider handeln oder sich unterstehen würde, diese Ordnung zu zerrütten oder abzutun, der soll im Bann sein."
46 Also gelobte das ganze Volk, dem Simon gehorsam zu sein.
47 Und Simon willigte darein und ward Hoherpriester und Feldhauptmann und Fürst der Juden.
48 Und das Volk befahl, daß man diese Schrift auf eherne Tafeln schreiben sollte und dies aufhängen auf dem Umgang am Tempel an einem öffentlichen Ort
49 und eine Abschrift in die Schatzkammer legen, daß sie Simon und seine Nachkommen allezeit zu finden wüßten.

1. Makkabäer - Kapitel  15

1 Es schrieb auch der König Antiochus, des Demetrius Sohn, aus den Inseln an Simon und das jüdische Volk also:
2 "Der König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Fürsten Simon und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
3 Nachdem mir etliche Aufrührer mein Erbkönigreich genommen haben,
4 gedenke ich, es wieder einzunehmen, und wieder auf die rechten Erben zu bringen. Und habe darum fremdes Kriegsvolk angenommen, und Schiffe machen lassen, und will in das Königreich ziehen, daß ich die Aufrührer strafe, die großen Schaden in meinem Königreich tun, und viele Städte wüst gemacht haben.
5 Darum erlasse ich dir alles, so dir die Könige zuvor erlassen haben,
6 und gebe dir Gewalt, eigene Münze in deinem Lande zu schlagen;
7 und Jerusalem und das Heiligtum sollen frei sein. Du sollst auch behalten alle Festungen, die du gebaut und bisher innegehabt hast, und alle Kriegsrüstung, die du gemacht hast.
8 Und ich erlasse dir alles, so man dem König schuldig ist, oder sonst dem König gebührt, von dieser Zeit an für und für.
9 Und so wir unser Königreich wieder erobern, wollen wir dir und deinem Volk und dem Tempel noch größere Ehre tun, daß ihr im ganzen Königreich sollt gerühmt werden."
10 Im hundertundvierundsiebzigsten Jahr kam Antiochus wieder in sein Erbland. Und alles Kriegsvolk fiel ab von Tryphon zu ihm, und blieb sehr wenig bei Tryphon. (1. Makkabäer 1.11)
11 Da ihm nun der König Antiochus nachzog, floh er gen Dora ans Meer;
12 denn er sah, daß es mit ihm aus war, und daß das Kriegsvolk von ihm abfiel.
13 Aber Antiochus zog ihm nach gen Dora mit hundertundzwanzigtausend Mann zu Fuß und achttausend zu Roß,
14 und belagerte die Stadt zu Land und zu Wasser, daß niemand aus oder ein konnte.
15 Um diese Zeit kamen von Rom Numenius und die andern, so mit ihm gesandt waren, und brachten Briefe an die Könige und Lande, welche also lauteten: (1. Makkabäer 12.16) (1. Makkabäer 14.24)
16 "Luzius, Konsul zu Rom, entbietet dem König Ptolemäus seinen Gruß.
17 Simon der Hohepriester und das jüdische Volk haben Boten zu uns gesandt, die Freundschaft und das Bündnis zwischen uns zu erneuern;
18 und haben uns dabei einen goldenen Schild von tausend Pfund geschickt.
19 Darum schreiben wir an die Könige und Lande, daß sie nichts wider die Juden tun sollen, und sie und ihre Städte und Land nicht bekriegen; daß sie auch niemand wider sie helfen sollen;
20 denn wir haben den Schild von ihnen angenommen.
21 Wo auch etliche Ungehorsame aus ihrem Lande zu euch geflohen wären, so wollet diese dem Hohenpriester Simon zustellen, daß er sie nach seinem Gesetz strafe."
22 Also schrieben sie auch an den König Demetrius, an Attalus, an Ariarathes, an Arsaces
23 und in alle Lande, auch gen Sampsame und denen zu Sparta, gen Delos, Myndos, Sicyon, Karien, Samos, Pamphylien, Lyzien, Halikarnassus, Rhodus, Phaselis, Kos, Side, Aradus, Gortyna, Knidus, Zypern und Kyrene.
24 Und dieser Briefe Abschrift sandten sie dem Hohenpriester Simon.
25 Mittlerzeit brachte Antiochus sein Heer vor Dora, die Stadt härter zu belagern, und machte Kriegsrüstung davor, und stürmte die Stadt heftig, daß Tryphon darin eingeschlossen war, und konnte weder ein noch aus kommen.
26 Und Simon schickte dem Antiochus zu Hilfe zweitausend Mann gutes auserlesenes Volk und viel Gold und Silber und Waffen.
27 Aber Antiochus nahm solches nicht an, und hielt nicht, was er zuvor gesagt hatte, und wandte sich ganz von Simon;
28 und sandte seiner Freunde einen, genannt Athenobius, zu ihm, daß er mit ihm handeln sollte und also sagen: Ihr habt eingenommen Joppe und Gazara und die Burg zu Jerusalem, welches alles zu meinem Königreich gehört,
29 und habt das Land umher verheert, und großen Schaden in meinem Königreich getan, und mir mein Erbland genommen.
30 Darum fordere ich die Städte wieder von euch, die ihr mir genommen habt, und allen Schoß der Orte, welche ihr innehabt außerhalb des Landes Juda.
31 Wo ihr mir aber solches nicht wieder zustellen wollt, so gebt mir für die Städte fünfhundert Zentner Silber und für den Schaden, den ihr getan habt, und den Schoß der Städte andre fünfhundert Zentner. Wo ihr aber dieses auch nicht gedenkt zu tun, so wollen wir euch bekriegen.
32 Da nun Athenobius, des Königs Freund, gen Jerusalem kam, und sah das herrliche Wesen Simons und die Pracht mit Gold und Silber und wie er sonst gerüstet war, wunderte es ihn sehr und er hielt ihm vor, was ihm der König befohlen hatte.
33 Darum gab ihm Simon diese Antwort: Das Land, das wir wieder erobert haben, ist unser väterliches Erbe, und gehört sonst niemand. Unsre Feinde haben's aber eine Zeitlang mit Gewalt und Unrecht innegehabt.
34 Darum haben wir seinerzeit das Unsre wieder zu uns gebracht, und niemand das Seine genommen.
35 Daß du aber klagst darüber, daß wir Joppe und Gazara eingenommen haben, so ist das die Ursache: Man tat daraus unserm Lande und unserm Volk großen Schaden. Doch wollen wir dafür bezahlen hundert Zentner. Darauf gab Athenobius keine Antwort,
36 sondern zürnte und zog wieder davon zum König, und sagte ihm Simons Antwort und von seiner Herrlichkeit und was er gesehen hatte. Da ergrimmte der König sehr.
37 Tryphon aber machte sich davon auf dem Wasser, und floh gen Orthosias.
38 Da machte der König den Cendebäus zum Hauptmann über das Land am Meer, und ließ ihm ein Kriegsvolk zu Roß und zu Fuß;
39 und befahl ihm, daß er sich lagern sollte an der Grenze Judäas, und sollte da befestigen die Stadt Kedron samt ihren Toren; und sollte den Juden ins Land fallen. Aber der König jagte dem Tryphon nach, ihn zu fangen.
40 Da nun Cendebäus gen Jamnia kam, griff er die Juden an, verheerte ihr Land, und ließ viel Volks umbringen, und fing viel Leute, und führte sie weg; und er befestigte die Stadt Kedron,
41 und legte ein Kriegsvolk darein, daß sie da an der Grenze sollten herausfallen, und die Straßen Judäas wüst machen, wie der König befohlen hatte.

1. Makkabäer - Kapitel  16

1 Darum zog Johannes von Gazara hinauf zu seinem Vater Simon, und zeigte ihm an, daß ihnen Cendebäus ins Land gefallen wäre, und hätte Schaden getan. (1. Makkabäer 13.54)
2 Da forderte Simon seine zwei ältesten Söhne vor sich, Judas und Johannes, und sprach zu ihnen: Ich und meine Brüder und meines Vaters Haus haben von Jugend auf bis zu dieser Zeit Kriege geführt wider die Feinde des Volks Israel; und Gott hat uns Glück gegeben, daß Israel oft durch unsre Hände errettet ist.
3 Dieweil ich aber nun alt und schwach bin, und ihr durch göttliche Gnade in den rechten Jahren seid, so sollt ihr an meine und meiner Brüder Statt treten, und sollt ausziehen, und für euer Volk streiten. Gott wolle euch vom Himmel helfen, und bei euch sein!
4 Und er ließ im Lande wählen zwanzigtausend Mann und etliche Reisige. Mit diesem Haufen zogen Johannes und Judas wider Cendebäus, und lagen über Nacht zu Modin.
5 Morgens aber, da sie von Modin ins Blachfeld kamen, zog ein großes Heer zu Roß und Fuß gegen sie daher. Nun war ein Bach zwischen beiden Heeren.
6 Da zog Johannes an den Bach, und kehrte sich gegen die Feinde. Da er aber sah, daß das Volk eine Scheu hatte, sich in das Wasser zu begeben, da wagte er sich zuerst hinein, und kam über das Wasser. Da der Haufe dieses sah, folgten sie ihm nach.
7 Danach machte Johannes seine Ordnung zur Schlacht, und ordnete die Reisigen zwischen das Fußvolk. Aber die Feinde hatten eine viel mächtigere Reiterei.
8 Da aber Johannes drommeten ließ mit der Priester Posaunen, und die Feinde angriff, da gab Cendebäus die Flucht samt seinem Heer, und wurden viele verwundet und erstochen; die übrigen aber flohen in die Festung. (4. Mose 10.9) (1. Makkabäer 15.39-40)
9 In dieser Schlacht ward Judas, des Johannes Bruder, auch verwundet; aber Johannes jagte den Feinden nach bis an die Festung Kedron.
10 Und die Feinde flohen in die Türme auf dem Lande bei Asdod. Da verbrannte Johannes die Türme, daß den Feinden bei zweitausend Mann umkamen. Danach zog Johannes wieder heim ins Land Juda mit Frieden.
11 Es war aber ein Hauptmann über das Land Jericho, mit Namen Ptolemäus, der Sohn Abubs; der war sehr reich,
12 und der Hohepriester Simon hatte ihm eine Tochter gegeben.
13 Darum war er stolz und trachtete danach, daß er Herr im Lande würde; und gedachte, den Simon und seine Söhne mit List umzubringen.
14 Da nun Simon umherzog im Lande Juda, die Städte zu besehen und ihr Regiment zu bestellen, und gen Jericho kam mit zwei Söhnen, Mattathias und Judas, im hundertundsiebenundsiebzigsten Jahr, im elften Monat, welcher heißt Sebat: (1. Makkabäer 1.11)
15 da empfing sie der Sohn Abubs in seiner Burg, welche heißt Dok, und richtete ihnen ein herrliches Mahl zu; aber es war eitel Betrug, denn heimlich versteckte er Kriegsvolk darein.
16 Und da Simon und seine Söhne fröhlich waren und wohl getrunken hatten, machte sich Ptolemäus auf mit seinen Knechten und nahmen ihre Waffen und fielen ein zu Simon über dem Mahl und schlugen ihn samt den zwei Söhnen und den Knechten tot.
17 Diese schändliche Untreue tat Ptolemäus in Israel und tat ihm solche Bosheit für seine Wohltat.
18 Danach schrieb er solches dem König Antiochus und bat, daß er ihm Kriegsvolk zu Hilfe schicken wollte, das Land und die Städte mit aller Nutzung einzunehmen.
19 Er sandte auch einen Haufen gen Gazara, den Johannes umzubringen, und schrieb an die Hauptleute, daß sie zu ihm kommen sollten, so wollte er ihnen großen Sold und Geschenke geben.
20 Auch schickte er Kriegsvolk, Jerusalem und das Heiligtum einzunehmen.
21 Aber ein Bote kam zuvor gen Gazara, der sagte Johannes, daß sein Vater und seine Brüder umgekommen waren und daß bestellt wäre, daß man ihn auch umbringen sollte.
22 Da Johannes solches hörte, entsetzte er sich sehr und ließ die Leute fangen, die geschickt waren, ihn umzubringen. Und da er befand, daß sie ihn wollten ermordet haben, ließ er sie töten.
23 Was aber Johannes hernach weiter getan hat und die Kriege, die er geführt hat, und wie er regiert und die Mauern gebaut hat,
24 das ist alles beschrieben in einem eigenen Buch von der Zeit seines Regiments, solange er nach seinem Vater Hoherpriester gewesen ist.

2. Makkabäer

2. Makkabäer - Kapitel  1

1 Wir Juden, eure Brüder, so zu Jerusalem und durch das ganze jüdische Land sind, wünschen euch Juden, unsern Brüdern, so in Ägypten sind, Glück und Heil.
2 Gott segne euch und gedenke an seinen Bund, den er Abraham, Isaak und Jakob, seinen treuen Knechten, zugesagt hat; (2. Mose 2.24)
3 und gebe euch ein rechtschaffenes Herz, daß ihr in seinem Gesetz fest und beständig bleibet;
4 und verleihe euch, daß ihr fleißig seid in seinen Geboten, und tröste euch;
5 er erhöre euer Gebet und sei euch gnädig und lasse euch nicht in der Not.
6 Also bitten wir stets für euch.
7 Zu der Zeit des Königs Demetrius im hundertundneunundsechzigsten Jahr haben wir Juden an euch geschrieben in unsrer höchsten Not, da Jason und sein Anhang von dem heiligen Lande und von dem Königreich abtrünnig ward (1. Makkabäer 1.11)
8 und verbrannten unsere Tore und vergossen das unschuldige Blut. Da beteten wir, und der Herr erhörte uns.Und wir opferten ihm Opfer und Semmelmehl und zündeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf.
9 Und begehren, daß ihr jetzt wollet die Tempelweihe mit uns halten des Monats Chislev. Gegeben im hundertundachtundachtzigsten Jahr. (1. Makkabäer 4.59) (1. Makkabäer 1.11)
10 Wir zu Jerusalem und im ganzen Judäa samt den Ältesten und Judas wünschen dem Aristobulus, des Königs Ptolemäus Lehrer, der von dem hohenpriesterlichen Stamme ist, und den andern Juden, so in Ägypten sind, Glück und Heil.
11 Wir danken Gott billig, daß er uns aus so großer Not erlöst hat, die wir uns gegen einen so mächtigen König wehren mußten.
12 Denn Gott hat unsre Feinde aus der heiligen Stadt weggetrieben.
13 Denn als der König mit seinem unüberwindlichen Heer nach Persien gekommen war, wurde er im Tempel der Nanäa erwürgt durch List der Priester der Nanäa.
14 Denn da Antiochus dahin kam samt seinen Freunden, als wollte er die Göttin freien und alles Geld aus dem Tempel zur Morgengabe nehmen,
15 und da es die Priester der Nanäa hervortrugen und er mit etlichen in das Heiligtum gegangen war, schlossen sie den Tempel hinter ihm zu
16 und öffneten die verborgene Tür der Decke und warfen ihn und alle, die mit ihm waren, mit Steinen zu Tod. Danach hieben sie ihn in Stücke und warfen sie heraus.
17 Gott habe immer Lob, daß er die Gottlosen so hat weggerichtet.
18 Demnach, weil wir auf den fünfundzwanzigsten Tag des Monats Chislev gedenken, die Reinigung des Tempels zu begehen, haben wir's euch wollen anzeigen, daß ihr auch mit uns dasselbe Fest begehet, wie man begeht das Laubhüttenfest und den Tag, an dem Nehemia das Feuer gefunden hat, da er den Tempel und den Altar baute und wieder opferte. (1. Makkabäer 4.59)
19 Denn da unsre Väter nach Persien weggeführt wurden, haben die frommen Priester das Feuer vom Altar in einen tiefen, trockenen Brunnen versteckt und erhalten, daß es niemand erführe. (2. Makkabäer 2.1)
20 Als nun nach vielen Jahren Nehemia nach dem Willen Gottes vom König heimgesandt ward, schickte er derselben Priester Nachkommen, die das Feuer verborgen hatten, daß sie es wieder suchten. Aber wie sie uns berichtet haben, haben sie kein Feuer, sondern ein dickes Wasser gefunden.
21 Dasselbe hat er sie heißen schöpfen und bringen. Da es nun alles zum Opfer zugerüstet war, hat Nehemia befohlen, sie sollten das Wasser über das Holz und das Opfer, das auf dem Holz lag, gießen.
22 Als sie das getan hatten und die Sonne wohl heraufgekommen war und die Wolken vergangen, da zündete sich ein großes Feuer an, des verwunderten sie sich alle.
23 Da fingen die Priester und das Volk an, zu beten, bis das Opfer verbrannt war. Und Jonathan sang vor, die andern aber sprachen ihm nach mit Nehemia.
24 Dies aber war das Gebet Nehemias: Herr, unser Gott, der du alle Dinge geschaffen hast und bist schrecklich, stark und gerecht und barmherzig und allein der rechte König und Wohltäter,
25 der du allein alle Gaben gibst, der du allein gerecht, allmächtig und ewig bist, der du Israel erlösest aus allem Übel, der du unsere Väter erwählt und sie geheiligt hast, (Psalm 130.8)
26 nimm das Opfer an für das ganze Volk Israel und bewahre und heilige dein Erbe.
27 Bringe uns Zerstreute wieder zusammen, erlöse die, so den Heiden dienen müssen, und siehe uns Verachtete an, vor denen jedermann ein Grauen hat: daß doch die Heiden erfahren, daß du unser Gott bist.
28 Strafe, die uns unterdrücken und mit großem Übermut uns alle Schande anlegen.
29 Pflanze dein Volk wieder an deinen heiligen Ort, wie Mose gesagt hat. (2. Mose 15.17)
30 Danach sangen die Priester Lobgesänge dazu, bis das Opfer verzehrt ward.
31 Danach hieß Nehemia das übrige Wasser auf die großen Steine gießen.
32 Da ging auch eine Flamme auf; aber sie ward verzehrt von der Flamme des Feuers auf dem Altar.
33 Dies ist bald lautbar geworden und vor den König der Perser gekommen, wie man an dem Ort, da man das Feuer versteckt hatte, Wasser gefunden und dasselbe die Opfer angezündet hätte.
34 Da prüfte es der König und ließ den Ort aussondern und umfriedigen
35 Und gab viel Geld dazu.
36 Und des Nehemia Gesellen nannten selbiges Wasser Nephthar, auf deutsch Reinigung; etliche heißen es auch Nephtha.

2. Makkabäer - Kapitel  2

1 Man findet auch in den Schriften, daß Jeremia, der Prophet; die, so weggeführt waren, geheißen habe, daß sie vom Feuer sollten nehmen, wie oben angezeigt, (2. Makkabäer 1.19)
2 und ihnen das Gesetz mitgegeben, und befohlen habe, daß sie ja des Herrn Gebote nicht vergäßen, und sich nicht ließen verführen, wenn sie die goldenen und silbernen Götzen und ihren Schmuck sähen;
3 und habe ihnen dergleichen vielmehr befohlen, daß sie das Gesetz nicht aus ihrem Herzen wollten lassen.
4 So stand das auch in derselben Schrift, daß der Prophet nach göttlichem Befehl sie geheißen habe, daß sie die Hütte des Zeugnisses und die Lade sollten mitnehmen.
5 Als sie nun an den Berg kamen, darauf Mose gewesen war, und des Herrn Erbland gesehen hatte, fand Jeremia eine Höhle; darein versteckte er die Hütte und die Lade und den Altar des Räuchopfers, und verschloß das Loch. (5. Mose 34.1)
6 Aber etliche, die auch mitgingen, wollten sich das Loch merken und zeichnen, sie konnten's aber nicht finden.
7 Da das Jeremia erfuhr, strafte er sie und sprach: Diese Stätte soll kein Mensch finden, noch wissen, bis der Herr sein Volk wieder zuhauf bringen und ihnen gnädig sein wird.
8 Dann wird es ihnen der Herr wohl offenbaren; und man wird dann des Herrn Herrlichkeit sehen in einer Wolke, wie er zu Mose's Zeiten erschien, und wie Salomo bat, daß er die Stätte wollte heiligen.
9 Und Jeremia erzählte ihnen auch, wie Salomo geopfert hatte, den Tempel einzuweihen, da er fertig ward; (1. Könige 8.5) (1. Könige 8.63)
10 und wie Mose den Herrn gebeten und das Feuer vom Himmel das Opfer verzehrt hatte, also bat auch Salomo, und das Feuer verzehrte das Brandopfer. (3. Mose 9.24) (2. Chronik 7.1)
11 Und Mose sagte, daß das Sündopfer sei vom Feuer verzehrt worden, weil man's nicht gegossen habe. (3. Mose 10.16)
12 Also hat Salomo auch acht Tage gefeiert. (1. Könige 8.66)
13 Das alles findet man in den Schriften, die zu Nehemias Zeiten geschrieben sind, und wie er der Könige, der Propheten und Davids Bücher und die Briefe der Könige von den Weihgeschenken zusammengesucht, und ein Bücherhaus zugerichtet hat.
14 Also hat auch Judas die Bücher, so verloren gegangen waren, weil Kriege im Lande gewesen sind, alle wieder zusammengebracht.
15 Und wir haben sie hier. Wollt ihr sie nun lesen, so lasset sie bei uns holen.
16 Dieweil wir nun solches Fest begeben wollen, haben wir's euch wollen schreiben; denn es gebührt euch, daß ihr's auch haltet.
17 Wir hoffen aber zu Gott, daß der Herr, der seinem Volk hilft, und das Erbe uns wiedergibt, nämlich das Reich und das Priestertum,
18 und wie er's im Gesetz verheißen hat, werde sich unser bald erbarmen, und werde uns aus der weiten Welt an den heiligen Ort wieder zusammenbringen, (5. Mose 30.3) (Psalm 106.47)
19 wie er uns bereits aus großem Unglück errettet, und den Ort gereinigt hat. -
20 Die Geschichten aber von Judas, dem Makkabäer, und seinen Brüdern und von der Reinigung des großen Tempels, und wie man den Altar geweiht hat;
21 und von dem Krieg wider Antiochus den Edlen, und seinen Sohn Eupator;
22 und von den Zeichen vom Himmel, die denen, so das Judentum redlich beschützt haben, offenbart sind; daß ihrer so ein kleiner Haufe das ganze Land wieder erobert, und eine große Menge der Heiden in die Flucht geschlagen haben und ihnen nachgeeilt sind;
23 und weiter von dem Tempel, der in aller Welt berühmt ist, wie sie ihn wieder erlangt, und die Stadt befreit haben, daß die Gesetze, welche man aufheben wollte, wieder aufgerichtet worden sind, weil der Herr ihnen wohlwollte und gnädig war:
24 dies und anders mehr, das Jason von Kyrene in fünf Büchern verzeichnete, gedenken wir hier auf das kürzeste zusammenzuziehen.
25 Denn wir sehen, wie der Zahlen so viel sind und daß es schwer will sein, die Geschichten, weil sie also auf einem Haufen liegen, recht zu fassen.
26 Darum haben wir's also machen wollen, daß man's gerne lese und leichter behalten könne und es jedermann möge nützlich sein.
27 Und wir merken wohl, daß es uns eben nicht leicht will werden, daß wir uns der Mühe unterzogen haben; denn es gehört viel Arbeit und großer Fleiß dazu,
28 gleichwie es ohne Arbeit nicht zugeht, wenn man eine Mahlzeit zurichten und den Gästen gütlich tun will. Dennoch wollen wir dasselbe nicht ansehen, und diese Mühe, den andern damit zu dienen, gern auf uns nehmen.
29 An den Geschichten selbst wollen wir nichts ändern, sondern es bleiben lassen, wie sie vormals geschrieben sind, außer daß wir's kürzer wollen zusammenziehen.
30 Und gleichwie ein Zimmermann, wenn er ein neues Haus baut, nicht weiter denkt, denn daß er's also mache, daß es einen Bestand habe, wie man es aber malen und schmücken soll, dafür läßt er einen andern sorgen:
31 also wollen wir auch tun, und den, der zum ersten die Geschichte geschrieben hat, dafür sorgen lassen, wie er alles geredet und alle Stücke mit Fleiß durchgearbeitet habe.
32 Wir aber wollen nicht mehr tun, denn aufs kürzeste die Summe fassen.
33 Und wollen nun zu der Geschichte greifen, und dies also zum Eingang gesagt haben, daß nicht die Vorrede größer werde denn die ganze Historie.

2. Makkabäer - Kapitel  3

1 Als man nun in gutem Frieden zu Jerusalem wohnte, und das Gesetz fein im Schwange ging, weil der Hohepriester Onias so fromm war, und so fleißig darüber hielt, (2. Makkabäer 15.12)
2 wurden auch die Könige bewogen, die Stadt zu ehren, und schickten herrliche Geschenke in den Tempel,
3 also daß Seleukus, der König in Asien, aus seinen Ämtern verordnen ließ alle Kosten, so man zum Opfer bedurfte.
4 Nun war dazumal ein Vogt des Tempels, der hieß Simon, ein Benjaminiter; der war dem Hohenpriester feind, darum daß dieser ihm seinen Mutwillen in der Stadt nicht gestatten wollte.
5 Weil ihm aber Onias zu mächtig war, zog er zu Apollonius, des Thrasäus Sohn, dem Hauptmann in Cölesyrien und Phönizien,
6 und sagte ihm, wie der Gotteskasten zu Jerusalem über die Maßen reich an Geld wäre, und sehr viel übrig, das man nicht bedürfte zum Opfer; und der König möchte es wohl an sich nehmen.
7 Da nun Apollonius zum König kam, sagte er ihm an, was ihm Simon vom Gelde angezeigt hatte. Da verordnete der König den Heliodorus, seinen Kämmerer, und gab ihm Befehl, er sollte das Geld bringen.
8 Der machte sich alsbald auf, und wandte vor, er müßte Renten einnehmen in Cölesyrien und Phönizien. Seine Meinung aber war, daß er des Königs Befehl wollte ausrichten.
9 Als Heliodorus nun gen Jerusalem kam, und der Hohepriester ihn freundlich empfangen hatte, erzählte er ihm, was seinem Herrn berichtet worden, und warum er da wäre, und frage, ob es also wäre oder nicht.
10 Da antwortete ihm der Hohepriester: Es ist ein Teil hinterlegt zu treuer Hand, das Witwen und Waisen gehört.
11 Das andere gehört dem Hyrkanus, des Tobias Sohn, einem trefflichen Manne. Und es verhält sich gar nicht also, wie der Verräter Simon gesagt hat; denn es sind nicht mehr denn vierhundert Zentner Silber und zweihundert Zentner Gold.
12 So wäre es ein großer Frevel, daß man es so hinwegnähme, und die, so das Ihre vertraut haben dem heiligen Tempel, der in aller Welt so hoch geehrt und eine Freistätte ist, sollte um das Ihre betrügen.
13 Aber Heliodorus bestand auf dem Befehl des Königs, er müßte es an sich nehmen;
14 und kam auf einen bestimmten Tag in den Tempel, und wollte es besehen. Da erhob sich ein großer Jammer durch die ganze Stadt.
15 Die Priester lagen in ihrem heiligen Schmuck vor dem Altar, und riefen Gott im Himmel an, der selbst geboten hat, daß man das Hinterlegte nicht soll veruntreuen, daß er den Leuten das Ihre, so sie an den Ort zu treuen Händen hinterlegt hatten, wollte erhalten.
16 Der Hohepriester aber sah so jämmerlich aus, daß ihn niemand ohne großes Mitleiden ansehen konnte; denn man sah es ihm an, weil er sich so im Angesicht entfärbt hatte, daß er in großen Ängsten war.
17 Denn er war so gar erschrocken, daß er ganz zitterte; dar aus man leicht spüren konnte, wie übel ihm zu Sinn war.
18 Die Leute aber liefen haufenweise aus den Häusern zusammen, und beteten miteinander, weil sie sahen, daß der Tempel in Verachtung sollte kommen.
19 Und die Weiber legten Säcke an, liefen auf den Gassen um; und die Jungfrauen, so sonst nicht unter die Leute gingen, liefen unter die Tore und auf die Mauern; etliche lagen in den Fenstern;
20 und alle hoben ihre Hände auf gen Himmel und beteten.
21 Es war beides zum Erbarmen, daß das Volk untereinander so gar erschrocken, und der Hohepriester so in Ängsten war.
22 Wie sie also den allmächtigen Gott anriefen, daß er das Gut denen, so es hinterlegt hatten, erhalten wollte,
23 gedachte Heliodorus sein Vornehmen auszurichten. Und da er bei dem Gotteskasten steht mit Kriegsknechten,
24 tat der allmächtige Gott ein großes Zeichen, daß er und die um ihn waren, sich vor der Macht Gottes entsetzten, und in große Furcht und Schrecken fielen.
25 Denn sie sahen ein Pferd, das wohlgeschmückt war, darauf saß ein schrecklicher Reiter; das rannte mit aller Macht auf den Heliodorus zu, und stieß ihn mit den vordern zwei Füßen. Und der Reiter auf dem Pferd hatte einen goldenen Harnisch an.
26 Sie sahen auch zwei junge Gesellen, die stark und schön waren und sehr wohl gekleidet; die standen dem Heliodorus zu beiden Seiten und schlugen getrost auf ihn,
27 daß er vor Ohnmacht zur Erde sank, und ihm das Gesicht verging.
28 Da nahmen sie ihn, der soeben mit großer Pracht und allen seinen Kriegsknechten in die Schatzkammer gegangen war, und trugen ihn in einer Sänfte davon; und seine Gewalt half ihm gar nichts,
29 daß man öffentlich die Kraft des Herrn merken mußte. Und er lag also für tot, und redete kein Wort.
30 Die Juden aber lobten Gott, daß er seinen Tempel so geehrt hatte. Und der Tempel, der zuvor voll Furcht und Schrecken gewesen war, ward voll Freude und Wonne nach diesem Zeichen des allmächtigen Gottes.
31 Aber etliche Freunde des Heliodorus kamen, und baten Onias, daß er doch den Herrn bitten wollte, daß er dem Heliodorus, der jetzt in den letzten Zügen lag, das Leben wollte schenken.
32 Weil aber der Hohepriester besorgte, der König würde einen Argwohn auf die Juden haben, als hätten sie dem Heliodorus etwas getan, opferte er für ihn, daß er gesund würde.
33 Und da er betete, erschienen die zwei jungen Gesellen wieder in ihrer vorigen Kleidung, und sagten zum Heliodorus: Danke dem Hohenpriester Onias fleißig, denn um seinetwillen hat dir der Herr das Leben geschenkt;
34 und verkündige allenthalben die große Kraft des Herrn, weil du vom Himmel herab gestäupt bist. Und da sie dies geredet hatten, verschwanden sie.
35 Heliodorus aber opferte dem Herrn, und gelobte ihm viel, darum, daß er ihm das Leben wiedergegeben hatte; und dankte dem Onias, und reiste danach wieder zum König,
36 und sagte jedermann, wie er mit seinen Augen die Werke des höchsten Gottes gesehen hätte.
37 Als ihn aber der König fragte, wen er meinte, den er gen Jerusalem schicken könnte, der etwas ausrichtete, antwortete ihm Heliodorus:
38 Wenn du einen Feind hast oder einen, der dich aus dem Reich gedenkt zu stoßen, den schicke hin. Wenn der also gestäupt wird wie ich, und mit dem Leben davonkommt, so magst du ihn wohl wieder annehmen.
39 Denn es ist wahrhaftig eine Kraft Gottes an dem Ort, und der seine Wohnung im Himmel hat, sieht darauf und rettet ihn; und die ihn beschädigen wollen, straft er und schlägt sie zu Tod.
40 Dies sei genug von der Schatzkammer und Heliodorus.

2. Makkabäer - Kapitel  4

1 Simon aber, der den Schatz und sein Vaterland so verraten hatte, redete dem Onias übel nach, wie er solch Unglück gestiftet hätte, das Heliodorus widerfahren war; (2. Makkabäer 3.6) (2. Makkabäer 3.9) (2. Makkabäer 3.23)
2 und gab ihm schuld, daß er trachtete, Herr im Lande zu werden; so er doch der Stadt alles Gute tat, und sein Volk mit Treuen meinte, und festhielt über Gottes Geboten.
3 Da nun der Haß und Neid so groß war, daß des Simon Anhänger etliche darob erwürgten;
4 und da Onias sah, daß viel Unheil aus solcher Uneinigkeit kommen würde, weil Apollonius, der Hauptmann in Cölesyrien also wütete und des Simon Mutwillen stärkte: machte er sich auf zum König, (2. Makkabäer 3.5)
5 nicht, sein Volk zu verklagen, sondern Land und Leuten zugut.
6 Denn er sah, wenn der König nichts würde dazutun, so wäre es nicht möglich, in die Länge Frieden zu erhalten, noch Simons Mutwillen zu steuern.
7 Da aber Seleukus gestorben war, und das Regiment auf Antiochus den Edlen kam, stand Jason, des Onias Bruder, nach dem Hohenpriesteramt,
8 und verhieß dem König, wenn er's zuwege brächte, dreihundertundsechzig Zentner Silber und von anderm Einkommen achtzig Zentner.
9 Und über das verhieß er ihm auch sonst zu verschreiben hundertundfünfzig Zentner, wenn man ihm zulassen wollte, daß er ein Spielhaus herrichten möchte und die Antiochier, die zu Jerusalem wohnten, als Bürger einzuschreiben.
10 Da solches der König bewilligte, und Jason das Priestertum kriegte, gewöhnte er alsbald seine Leute an der Heiden Sitten.
11 Und die den Juden freundlichen Rechte, von den Königen geordnet durch Johannes, den Vater des Eupolemus, welcher gen Rom geschickt wurde, mit den Römern einen Bund zu machen, tat er ganz ab, und tilgte die alten ehrlichen Gesetze, und richtete andere, unehrliche Weise an. (1. Makkabäer 8.17)
12 Gerade unter der Burg baute er ein Spielhaus und verordnete, daß sich die stärksten jungen Gesellen darin üben sollten.
13 Und das griechische Wesen nahm also überhand durch den gottlosen Hohenpriester Jason,
14 daß die Priester des Opfers und des Tempels nicht mehr achteten, sondern liefen in das Spielhaus und sahen, wie man den Diskus eine Scheibe von Erz warf und andere Spiele trieb,
15 und ließen also ihrer Vater Sitten fahren und hielten die griechischen für köstlich. 16 Sie mußten's auch wohl bezahlen; denn Gott schickte über sie eben die, welchen sie solche Spiele wollten nachtun, daß die sie mußten strafen.
17 Denn es ist mit Gottes Wort nicht zu scherzen; es findet sich doch zuletzt. (Galater 6.7)
18 Da man nun das Kampfspiel zu Tyrus hielt, das alle fünf Jahre gefeiert wurde, und der König selbst dabei war,
19 schickte der Bösewicht Jason etliche Antiochier, als wären sie von Jerusalem, als Gesandte, daß sie das Spiel besähen, und schickte mit ihnen dreihundert Drachmen, daß man dem Herkules davon opferte. Die aber, denen solches befohlen war, sahen, daß es sich nicht schicken würde, wollten's derhalben dazu nicht brauchen, sondern an etwas anderes wenden.
20 Darum, ob er's gleich zu des Herkules Opfer gesendet hatte, bestellten sie doch die Schiffsrüstung dafür.
21 Nachdem aber Ptolemäus Philometor, der junge König in Ägypten, seinen ersten Reichstag ausgeschrieben hatte, da schickte Antiochus den Apollonius, des Mnesteus Sohn, auf denselben Reichstag nach Ägypten. Da er aber vernahm, daß man ihm dort abgünstig geworden war, gedachte er, wie er sein Reich in Frieden erhalten möchte, und kam gen Joppe und von dannen gen Jerusalem.
22 Und ward von Jason und der ganzen Stadt herrlich empfangen und eingeleitet mit Fackeln und großem Triumph. Danach zog er wieder nach Phönizien.
23 Aber nach drei Jahren schickte Jason den Menelaus, des obgedachten Simon Bruder, daß er dem König das Geld brächte, und ihn etlicher nötiger Sachen halben erinnerte. (2. Makkabäer 4.1) (2. Makkabäer 3.4)
24 Und da er bei dem König in Gnaden kam, schmeichelte er ihm, und brachte das Hohepriestertum an sich, und gab dem König dreihundert Zentner Silber mehr denn Jason.
25 Und kam also mit des Königs Befehl wieder gen Jerusalem, und handelte nicht wie ein Hoherpriester, sondern wie ein wütiger Tyrann und wie ein grausames wildes Tier.
26 Also ward Jason, der seinen Bruder von seinem Amt abgestoßen hatte, wieder durch einen andern davongestoßen, und mußte in der Ammoniter Land fliehen;
27 und Menelaus behielt das Regiment. Da er aber das Geld, das er dem König versprochen hatte, nicht konnte entrichten, da es Sostratus, der Hauptmann in der Burg, von ihm forderte,
28 wie ihm der König befohlen hatte, ließ sie der König beide vor sich laden.
29 Und Menelaus hinterließ an seiner Statt seinen Bruder Lysimachus als Hohenpriester, Sostratus aber den Krates, den Amtmann in Zypern.
30 Da es nun also bestellt war, richteten die Tarser und Malloter einen Aufruhr an, darum daß sie der König seinem Kebsweibe Antiochis geschenkt hatte.
31 Da machte sich der König eilends auf, daß er den Aufruhr stillte, und ließ hinter sich den Fürsten Andronikus zum Statthalter.
32 Da das Menelaus inneward, gedachte er, daß er Gelegenheit hätte, daß er wiederum zu seinem alten Stand kommen könnte, und stahl etliche goldene Kleinode aus dem Tempel, und schenkte sie dem Andronikus, und verkaufte etliches nach Tyrus und in andere umliegende Städte.
33 Da das Onias erfuhr, begab er sich in eine Freistätte zu Daphne, das vor Antiochien liegt, und strafte ihn.
34 Aber Menelaus kam zu Andronikus allein, und ermahnte ihn, daß er Onias umbringen sollte. Das tat er, und ging zu ihm, und beredete ihn mit List, gab ihm auch seine Hand und den Eid darauf, daß er aus der Freistätte zu ihm kam; denn er wußte, daß sich Onias nichts Gutes zu ihm versah. Und da er ihn also überredet hatte, erstach er ihn wider alles Recht.
35 Das tat nicht allein den Juden weh, sondern verdroß auch viele Heiden, daß er den frommen Mann so umgebracht hatte.
36 Da nun der König alle Sachen in Zilizien verrichtet hatte, und wieder heimreiste, liefen ihn die Juden in allen Städten an und auch etliche Heiden, und klagten ihm, daß Onias unschuldig ermordet wäre.
37 Und Antiochus bekümmerte sich herzlich darum, und es jammerte ihn, daß der fromme, ehrbare Mann so jämmerlich war umgekommen;
38 und er ergrimmte über den Andronikus, und ließ ihm das Purpurkleid samt dem andern Schmuck abziehen, und ihn also in der ganzen Stadt umherführen und zuletzt richten an dem Ort, da er Onias erstochen hatte. Also hatte ihn Gott nach seinem Verdienst wieder gestraft.
39 Als aber Lysimachus auf Rat seines Bruders Menelaus viel aus dem Tempel gestohlen hatte, und das Geschrei unter die Leute gekommen war, sammelte sich die Gemeinde wider Lysimachus, da der goldenen Kleinode schon viele hinweggekommen waren.
40 Da sich nun die Gemeinde gesammelt hatte und sehr zornig war, rüstete Lysimachus dreitausend Mann, und wollte sich mit Gewalt schützen; und setzte über sie einen alten, listigen Mann, der hieß Tyrannus.
41 Da dies die Bürger sahen, nahmen etliche Steine, etliche starke Stangen, etliche warfen den Leuten des Lysimachus Asche unter die Augen,
42 daß ihrer also viele wund wurden, und etliche gar zu Boden geschlagen, die andern alle davonliefen. Und den Tempelräuber erschlugen sie bei der Schatzkammer.
43 Danach zogen sie den Menelaus vor Gericht.
44 Und als der König gen Tyrus gekommen war, ließen ihrer drei, des Rats Gesandte, den Handel vor ihn gelangen, daß er darin sollte Urteil sprechen.
45 Als aber Menelaus überwiesen ward, verhieß er Ptolemäus, dem Sohne des Dorymenes, viel Geld, wenn er ihn beim König möchte ausbitten. (1. Makkabäer 3.38)
46 Da ging, Ptolemäus mit dem König in einen Saal, darin er sich kühlte, und beredete den König,
47 daß er Menelaus, der alles Unglück angerichtet hatte, losließ, und die armen Leute zum Tod verurteilte, die doch sogar bei Szythen unschuldig erfunden und erkannt worden wären.
48 Also wurden die, so des Volks und des Tempels Sachen auf das traulichste gehandelt hatten, unschuldig erwürgt.
49 Das tat etlichen zu Tyrus weh, und ließen sie mit Ehren zur Erde bestatten.
50 Menelaus aber blieb beim Amt durch Hilfe etlicher Gewaltigen am Hofe, die von ihm Gewinn hatten, und ward je länger, je ärger und tat den Bürgern alles Unglück an.

2. Makkabäer - Kapitel  5

1 Um dieselbe Zeit zog Antiochus zum andernmal nach Ägypten.
2 Man sah aber durch die ganze Stadt vierzig Tage nacheinander in der Luft Reiter in goldenem Harnisch mit langen Spießen in einer Schlachtordnung;
3 und man sah, wie sie aufeinander trafen und mit den Schilden und Spießen sich wehrten, und wie sie die Schwerter zückten und aufeinander schossen, und wie die goldenen Rüstungen schimmerten, und wie sie mancherlei Harnische hatten.
4 Da betete jedermann, daß es ja nichts Böses bedeuten sollte.
5 Aber es kam ein erlogenes Geschrei aus, daß Antiochus sollte tot sein. Da nahm Jason bei tausend Mann zu sich, und griff unversehens die Stadt an. Und als er die Mauer mit den Seinen erstiegen und die Stadt erobert hatte,
6 floh Menelaus auf die Burg. Jason aber würgte seine Brüder jämmerlich, und gedachte nicht, weil es ihm so glückte wider seine Freunde, daß es sein großes Unglück wäre, sondern ließ sich dünken, er siegte wider seine Feinde, und nicht wider seine Bürger.
7 Er konnte aber gleichwohl das Regiment nicht erlangen, sondern kriegte seinen Lohn, wie er verdient hatte, und floh mit Schanden wieder in der Ammoniter Land.
8 Da ward er zuletzt verklagt vor Aretas, der Araber König, daß er von einer Stadt in die andere fliehen mußte und nirgend sicher war. Und jedermann war ihm feind als einem, der von seinem Gesetz abtrünnig war. Auch verfluchte ihn jedermann als einen Verräter und Feind seines Vaterlandes; und ist also nach Ägypten verstoßen worden.
9 Und wie er viel Leute aus ihrem Vaterland vertrieben hatte, so mußte er auch selbst in der Fremde sterben, in Lazedämon, da er hoffte, einen Aufenthalt zu finden, weil sie miteinander verwandt waren.
10 Aber wie er viele unbegraben hingeworfen hat, so ist er auch hingestorben, daß niemand um ihn Leid getragen; und hat nicht allein nicht das Glück gehabt, daß er in seinem Vaterland wäre begraben worden, sondern hat auch in der Fremde kein ehrlich Grab finden können.
11 Als solches vor den König kam, gedachte er, ganz Judäa würde von ihm abfallen. Und er zog in Grimm aus Ägypten, und nahm Jerusalem mit Gewalt ein. (1. Makkabäer 1.21)
12 Und hieß die Kriegsknechte erschlagen ohne alle Barmherzigkeit, was sie fanden auf der Gasse und in den Häusern.
13 Da würgte man durcheinander jung und alt, Mann und Weib, Kinder und Jungfrauen, ja auch die Kinder in der Wiege,
14 daß also in drei Tagen achtzigtausend zugrunde gingen, indem vierzigtausend getötet und ebensoviel verkauft wurden.
15 Aber Antiochus ließ sich daran nicht genügen, sondern griff auch die heiligste Stätte auf Erden an; und Menelaus, der Verräter, führte ihn hinein.
16 Da raubte er mit seinen unreinen Händen die heiligsten Gefäße; und alles, was die andern Könige zum Tempel gegeben hatten zu Schmuck und Zierde, das raffte er mit seinen sündigen Händen hinweg
17 und überhob sich sehr, und sah nicht, daß der Herr solches verhängte über die, so in der Stadt waren, um ihrer Sünden willen. Das war die Ursache, daß Gott die heilige Stätte so schändlich zurichten ließ.
18 Sonst sollte es dem Antiochus eben gegangen sein wie dem Heliodorus, der vom König Seleukus gesandt war, die Schatzkammer zu besichtigen, und ward wohl darob zerschlagen, daß er mußte von seinem freveln Vornehmen abstehen. (2. Makkabäer 3.23)
19 Denn Gott hat das Volk nicht auserwählt um der Stätte willen, sondern die Stätte um des Volks willen.
20 Darum mußte der heilige Tempel auch mit leiden, da das Volk gestraft ward, wie er auch wiederum der Wohltaten genoß, die dem Volke erzeigt wurden. Denn wie der Tempel von den Feinden eingenommen ward, da der Herr zürnte, also ist er wieder zu Ehren und zu Recht gekommen, da der Herr ihnen wieder gnädig ward.
21 Die Summe aber alles des, was Antiochus aus dem Tempel geraubt hat, sind achtzehnhundert Zentner Silber, die nahm er mit sich und zog flugs gen Antiochien mit solchem Stolz und Hochmut, daß er gedachte, er wollte nun die Erde machen, daß man darauf schiffte wie auf dem Meer, und das Meer, daß man darauf wandelte wie auf der Erde.
22 Und er ließ hinter sich zu Jerusalem etliche Amtleute, böse Buben: Philippus aus Phrygien, der noch ärger und wilder war denn sein Herr;
23 zu Garizim Andronikus und neben den beiden Menelaus, welcher ärger als die andern alle war, daß er sein eigen Volk so plagte.
24 Weil aber Antiochus den Juden so gar feind war, schickte er ihnen den schändlichen Buben Apollonius mit zweiundzwanzigtausend Mann ins Land und gebot ihm, er sollte alle erwachsenen Männer erwürgen, die Weiber aber und das junge Volk verkaufen. (1. Makkabäer 1.30)
25 Als er nun vor Jerusalem kam, stellte er sich friedlich bis auf den Sabbattag, an dem die Juden feiern; da gebot er flugs seinen Leuten, sie sollten sich rüsten.
26 Als nun jedermann zulief und sehen wollte, was da werden würde, ließ er sie alle erstechen; und kam also mit seinem Heer in die Stadt und erschlug eine große Menge.
27 Aber Judas Makkabäus machte sich davon mit neun andern in die Wildnis und das Gebirge und erhielt sich da mit allen, so sich zu ihm geschlagen hatten, von den Kräutern, daß er nicht müßte unter den unreinen Heiden leben. (1. Makkabäer 2.28)

2. Makkabäer - Kapitel  6

1 Nicht lange danach sandte der König einen alten Mann von Athen, daß er die Juden zwingen sollte, daß sie von ihrer Väter Gesetz abfielen und Gottes Gesetz nicht mehr hielten,
2 und daß er den Tempel zu Jerusalem sollte verunreinigen, und ihn heißen des Jupiter Olympius Tempel, und den zu Garizim des Jupiter Xenius Tempel, dieweil fremde Leute daselbst wohnten.
3 Aber solch wüstes Wesen tat jedermann sehr weh.
4 Denn die Heiden schwelgten und praßten im Tempel und trieben allerlei Unzucht mit den Weibern an der heiligen Stätte und trugen viel hinein, das sich nicht gebührte.
5 Man opferte auf dem Altar Opfer, die im Gesetz verboten waren, (1. Makkabäer 1.57) (1. Makkabäer 1.62)
6 und hielt weder Sabbate noch andere gewöhnliche Feiertage; und durfte sich gar niemand merken lassen, daß er ein Jude wäre;
7 sondern man trieb sie mit Gewalt alle Monate zum Opfer, wenn des Königs Geburtstag war. Wenn man aber des Bacchus Fest beging, da zwang man die Juden, daß sie in Kränzen von Efeu dem Bacchus zu Ehren einhergehen mußten.
8 Man hatte auch auf des Ptolemäus Angeben ein Gebot lassen ausgehen an die Städte der Heiden, die um Jerusalem waren, daß sie die Juden allenthalben zum Opfer zwingen sollten;
9 und so etliche darauf bestünden, daß sie es nicht mit den Heiden halten wollten, die sollte man flugs erstechen. Da sah man einen großen Jammer.
10 Zwei Frauen wurden vorgeführt, weil sie ihre Söhne beschnitten hatten. Denen band man die Kindlein an die Brust und führte sie herum durch die ganze Stadt und warf sie zuletzt über die Mauer hinab. (1. Makkabäer 1.63)
11 Etliche hatten sich in der Nähe verkrochen in die Höhlen, daß sie den Sabbat halten möchten. Als das Philippus angezeigt ward, verbrannte man sie; denn sie wollten sich nicht wehren, damit sie sich am Sabbat nicht vergriffen. (1. Makkabäer 2.34)
12 Ich muß aber hier den Leser vermahnen, daß er sich nicht ärgere an diesem Jammer, sondern gedenke, daß unserm Volke die Strafen nicht zum Verderben, sondern zur Warnung widerfahren.
13 Denn das ist eine große Gnade daß Gott den Sündern steuert, daß sie nicht fortfahren, und ist alsbald hinter ihnen her mit der Strafe.
14 Denn unser Herr Gott sieht uns nicht so lange zu wie den andern Völkern, die er läßt hingehen, bis sie ihr Maß der Sünden erfüllt haben, daß er sie danach strafe; sondern wehrt uns, daß wir's nicht zuviel machen und er zuletzt sich nicht an uns rächen müsse.
15 Derhalben hat er seine Barmherzigkeit noch nie von uns ganz genommen; und ob er uns mit einem Unglück gezüchtigt hat, hat er dennoch sein Volk nicht ganz verlassen.
16 Dies habe ich zu einer Ermahnung hier sagen wollen.
17 Nun wollen wir wieder auf die Geschichte kommen.
18 Es war der vornehmsten Schriftgelehrten einer, Eleasar, ein betagter und doch sehr schöner Mann; dem sperrten sie mit Gewalt den Mund auf, daß er sollte Schweinefleisch essen.
19 Aber er wollte lieber ehrlich sterben, denn so schändlich leben, und spie es aus. (1. Makkabäer 1.65-67)
20 Und da er freiwillig zur Marter ging, strafte er die, so verbotenes Fleisch aßen aus Liebe des zeitlichen Lebens.
21 Weil nun die, so verordnet waren, daß sie die Leute zu Schweinefleisch wider das Gesetz dringen sollten, ihn eine so lange Zeit gekannt hatten, nahmen sie ihn an einen Ort und sagten, sie wollten ihm Fleisch bringen, das er wohl essen dürfte; er sollte sich aber stellen, als wäre es geopfertes Schweinefleisch, und sollte es dem König zulieb essen; (3. Mose 11.7)
22 daß er also am Leben bliebe und der alten Freundschaft genösse.
23 Aber er bedachte sich also, wie es seinem großen Alter und eisgrauen Kopf, auch seinem guten Wandel, den er von Jugend auf geführt hatte, und dem heiligen, göttlichen Gesetz gemäß war, und sagte dürr heraus: Schickt mich immer unter die Erde hin ins Grab.
24 Denn es will meinem Alter übel anstehen, daß ich auch so heuchle, daß die Jugend gedenken muß, Eleasar, der nun neunzig Jahre alt ist, sei auch zum Heiden geworden,
25 und sie also durch meine Heuchelei verführt werden, daß ich mich so vor den Leuten stelle, und mein Leben eine so kleine Zeit, die ich noch zu leben habe, also friste. Das wäre mir eine ewige Schande.
26 Und fürwahr, was habe ich davon, wenn ich schon jetzt der Menschen Strafe also entflöhe, da ich doch Gottes Händen, ich sei lebendig oder tot, nicht entfliehen kann?
27 Darum will ich jetzt fröhlich sterben, wie es mir altem Mann wohl ansteht,
28 und der Jugend ein gutes Beispiel hinterlassen, daß sie willig und getrost um des herrlichen, heiligen Gesetzes willen sterben.
29 Da er diese Worte also geredet hatte, brachte man ihn an die Marter. Die ihn aber führten und ihm zuvor freundlich gewesen waren, ergrimmten über ihn um solcher Worte willen; denn sie meinten, er hätte es aus Trotz gesagt.
30 Als sie ihn aber geschlagen hatten, daß er jetzt sterben sollte, seufzte er und sprach: Der Herr, dem nichts verborgen ist, der weiß es, daß ich die Schläge und großen Schmerzen, die ich an meinem Leibe trage, wohl hätte können umgehen, wo ich gewollt hätte; aber der Seele nach leide ich's gern um Gottes willen.
31 Und ist also verschieden; und hat mit seinem Tod ein tröstlich Beispiel hinterlassen, das nicht allein die Jugend, sondern jedermann zur Tugend ermahnen soll.

2. Makkabäer - Kapitel  7

1 Es wurden auch sieben Brüder samt ihrer Mutter gefangen, und mit Geißeln und Riemen gestäupt, und gedrungen vom König, daß sie sollten Schweinefleisch essen, das ihnen im Gesetz verboten war.
2 Da sagte der Älteste unter ihnen also: Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen eher sterben, denn etwas wider unser väterliches Gesetz handeln.
3 Da ergrimmte der König und gebot, man sollte eilend Pfannen und Kessel über das Feuer setzen.
4 Da man das getan hatte, gebot er, man sollte dem Ältesten die Zunge ausschneiden, und Hände und Füße abhauen, daß die andern Brüder und die Mutter sollten zusehen.
5 Als er nun so verstümmelt war, ließ er ihn zum Feuer führen und in der Pfanne braten. Und da die Lohe allenthalben in die Pfanne schlug, ermahnten sie sich untereinander samt der Mutter, daß sie unverzagt stürben, und sprachen:
6 Gott der Herr wird das Recht ansehen und uns gnädig sein, wie Mose in seinem Gesang, darin er ins Angesicht wider sie zeugt, verkündigt und spricht: "Und seinen Knechten wird er gnädig sein." (5. Mose 32.36) (5. Mose 32.43)
7 Als der erste so verschieden war, führte man den zweiten auch hin, daß sie ihren Mutwillen mit ihm trieben; und sie zogen ihm vom Kopf Haut und Haar ab, und fragten ihn, ob er Saufleisch essen wollte, oder den ganzen Leib mit allen Gliedern martern lassen.
8 Er aber antwortete in seiner Sprache und sagte: Ich will's nicht tun.
9 Da nahmen sie ihn und marterten ihn wie den ersten. Als er nun jetzt in den letzten Zügen lag, sprach er: Du verruchter Mensch, du nimmst mir wohl das zeitliche Leben; aber der Herr aller Welt wird uns, die wir um seines Gesetzes willen sterben, auferwecken zu einem ewigen Leben. (Daniel 12.2)
10 Danach nahmen sie den dritten, und trieben auch ihren Mutwillen mit ihm. Und da sie es von ihm forderten, reckte er die Zunge frei heraus, und streckte die Hände dar, und sprach getrost:
11 Diese Gliedmaßen sind mir vom Himmel gegeben; darum will ich sie gern fahren lassen um seines Gesetzes willen; denn ich hoffe, er werde mir sie wohl wiedergeben.
12 Der König aber und seine Diener verwunderten sich, daß der Jüngling so freudig war, und die Marter so gar nichts achtete.
13 Da dieser auch tot war, peinigten sie den vierten auch, und geißelten ihn.
14 Da er aber jetzt sterben wollte, sprach er: Das ist ein großer Trost, daß wir hoffen, wenn uns die Menschen erwürgen, daß uns Gott wird wieder auferwecken; du aber wirst nicht auferweckt werden zum Leben. (Daniel 12.2)
15 Danach nahmen sie den fünften und geißelten ihn auch. Der sah Antiochus an und sprach zu ihm:
16 Du bist ein Mensch und mußt sterben. Weil du aber gewaltig auf Erden bist, so tust du, was du willst. Das sollst du aber nicht in den Sinn nehmen, daß uns Gott ganz verlassen habe.
17 Verzieh eine kleine Weile, so sollst du erfahren, wie mächtig Gott ist, der dich und dein Geschlecht plagen wird. (2. Makkabäer 9.5-6)
18 Nach diesem führten sie den sechsten auch herzu. Der sagte auch, da er jetzt sterben sollte: Betrüge dich nicht so vergeblich; denn wir haben dies Leiden wohl verdient, darum daß wir uns an unserm Gott versündigt haben; und er handelt schrecklich mit uns.
19 Aber es wird dir nicht so hingehen, daß du also wider Gott tobest.
20 Es war aber ein großes Wunder an der Mutter, und ist ein Beispiel, das wohl wert ist, daß man's von ihr schreibe. Denn sie sah ihre Söhne alle sieben auf einen Tag nacheinander martern, und litt es mit großer Geduld um der Hoffnung willen, die sie zu Gott hatte.
21 Dadurch ward sie so mutig, daß sie einen Sohn nach dem andern in ihrer Sprache tröstete, und faßte ein männlich Herz, und sprach zu ihnen:
22 Ich bin ja eure Mutter, und habe euch geboren; aber den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben, noch eure Gliedmaßen also gemacht.
23 Darum so wird der, der die Welt und alle Menschen geschaffen hat, euch den Odem und das Leben gnädig wiedergeben, wie ihr's jetzt um seines Gesetzes willen waget und fahren lasset.
24 Da Antiochus dies hörte, meinte er, sie verachtete und schmähte ihn in ihrer Sprache; und nahm den jüngsten Sohn vor sich, der noch übrig war, und vermahnte ihn mit guten Worten, und verhieß ihm mit einem Eide, wenn er von seinem väterlichen Gesetz abtreten wollte, so sollte er einen gnädigen Herrn an ihm haben, und er wollte ihn reich und einen Herrn aus ihm machen.
25 Da er sich aber nicht wollte bereden lassen, ließ der König die Mutter vor sich kommen, und vermahnte sie, sie wollte doch den Sohn dahin bereden, daß er am Leben erhalten würde.
26 Da er sie mit vielen Worten gebeten hatte, sagte sie zu ihm, sie wollte es tun.
27 Aber sie spottete nur des Tyrannen. Denn sie ging zum Söhne, und redete heimlich in ihrer Sprache mit ihm und sprach:
28 Du mein liebes Kind, das ich neun Monden unter meinem Herzen getragen, und drei Jahre gesäugt, und mit großer Mühe, auferzogen habe, erbarme dich doch über mich! Siehe an Himmel und Erde und alles, was darinnen ist; dies hat Gott alles aus nichts gemacht, und wir Menschen sind auch so gemacht.
29 Darum fürchte dich nicht vor diesem Henker, sondern stirb gern, wie deine Brüder, daß dich der gnädige Gott samt deinen Brüdern wieder lebendig mache und mir wiedergebe.
30 Da die Mutter noch mit dem Sohn also redete, sprach der Jüngling: Worauf harret ihr? Gedenket nur nicht, daß ich dem Tyrannen hierin gehorsam sein will; sondern ich will das Gesetz halten, das unsern Vätern durch Mose gegeben ist.
31 Du aber, der du den Juden alles Leid antust, sollst unserm Herrn Gott nicht entlaufen.
32 Wir leiden um unsrer Sünden Willen, das ist wahr.
33 Und obwohl der lebendige Gott eine Weile über uns zornig ist, und uns straft und züchtigt, so wird er doch seinen Knechten wiederum gnädig werden.
34 Aber du gottloser, unreiner Mensch, überhebe dich deiner Gewalt nicht zu sehr, und trotze nicht auf eitle Hoffnungen, daß du die Kinder Gottes verfolgst.
35 Denn du bist dem Gericht des allmächtigen Gottes, der alle Dinge sieht, noch nicht entlaufen.
36 Meine Brüder, die eine kleine Zeit sich haben martern lassen, die warten jetzt des ewigen Lebens nach der Verheißung Gottes. Du aber sollst nach dem Urteil Gottes gestraft werden, wie du mit deinem Hochmut verdient hast.
37 Ich will mein Leib und Leben um des Gesetzes meiner Väter willen dahingeben, wie meine Brüder, und zu Gott schreien, daß er bald seinem Volk gnädig werde; du aber wirst noch selbst bekennen müssen durch große Marter und Qual, daß er allein der rechte Gott sei. (2. Makkabäer 9.13)
38 Aber Gottes Zorn wird sich an mir und meinen Brüdern wenden, welcher billig über unser ganzes Volk ergangen ist.
39 Da dies der König hörte, ward er toll und töricht, und ließ ihn noch härter martern denn die andern; denn es verdroß ihn, daß sie sein noch dazu spotteten.
40 Also ist dieser auch rein dahingestorben, und hat allen seinen Trost auf Gott gestellt.
41 Zum letzten ward die Mutter auch hingerichtet.
42 Dies sei genug von den heidnischen Opfern und der grausamen Marter.

2. Makkabäer - Kapitel  8

1 Aber Judas Makkabäus und seine Gesellen gingen heimlich hin und wieder in die Flecken, und riefen zuhauf ihre Freundschaft und was sonst bei der Juden Glauben geblieben war, daß er bei sechstausend Mann zuhauf brachte.
2 Und sie riefen Gott an, daß er das arme Volk, welches von jedermann geplagt war, ansehen wolle, und sich erbarmen über den Tempel, welchen die gottlosen Menschen entheiligt hatten,
3 und über die Stadt, die also verderbt und ganz wüst ward; und daß er doch das unschuldige Blut, so zu ihm rief, hören,
4 und der unschuldigen Kindlein, so wider alles Recht umgebracht wurden, gedenken wolle, und die Lästerung seines Namens rächen.
5 Und Makkabäus mit seinem Haufen plagte die Heiden wohl; denn der Herr ließ von seinem Zorn und ward ihnen wieder gnädig. (1. Makkabäer 3.1)
6 Er überfiel unversehens Städte und Flecken, und steckte sie an, und nahm ein die bequemsten Orte, und tat den Feinden großen Schaden.
7 Am meisten aber trieb er das bei Nacht, daß man weit und breit von seinen Taten sagte.
8 Da aber Philippus sah, daß er je länger, je stärker ward, weil es ihm so glückte, schrieb er an Ptolemäus, den Hauptmann in Cölesyrien und Phönizien, um Hilfe; denn es lag dem König viel daran. (2. Makkabäer 4.45)
9 Da schickte Ptolemäus seinen besten Freund, den Nikanor, des Patroklus Sohn, mit zwanzigtausend Mann, daß er die Juden ganz ausrotten sollte; und gab ihm einen Hauptmann zu, mit Namen Gorgias, welcher ein erfahrener Krieger war. (1. Makkabäer 3.38-41)
10 Nikanor aber gedachte, er wollte aus den gefangenen Juden das Geld lösen, das der König den Römern jährlich geben mußte, nämlich zweitausend Zentner.
11 Darum schickte er alsbald in die Städte am Meer hin und wieder und ließ ausrufen, wie er die Juden verkaufen wollte, neunzig Juden um einen Zentner; denn er gedachte nicht, daß ihm die Strafe von Gott so nahe wäre.
12 Da nun Judas hörte von dem Zug, den Nikanor vorhatte, hielt er es seinen Juden vor, die bei ihm waren, daß ein Heer kommen würde.
13 Welche nun verzagt waren, und hatten das Vertrauen nicht zu Gott, daß er strafen würde, die liefen davon und flohen. (1. Makkabäer 3.56)
14 Die andern aber verkauften alles, was sie hatten, und baten den Herrn, daß er sie ja erretten wolle, welche der Nikanor verkauft hatte, ehe er sie gefangen hatte.
15 Und wollte er's nicht um ihretwillen tun, daß er's doch täte um des Bundes willen, den er mit ihren Vätern gemacht hatte, und um seines herrlichen, großen Namens willen, danach sie genannt sind.
16 Als nun Makkabäus seine Leute zuhauf gebracht hatte bei sechstausend, vermahnte er sie zum ersten, daß sie sich nicht entsetzen sollten vor den Feinden, noch sich fürchten vor der großen Menge der Heiden, die sie wider Recht und unbillig plagten,
17 sondern sich tapfer wehren und gedenken an die Schmach, die sie der heiligen Stätte angetan, und wie sie die Stadt verhöhnt und geplagt, und das väterliche Gesetz abgetan hätten.
18 Sie verlassen sich, sprach er, auf ihre Waffen und sind voll Trotzes; aber wir verlassen uns auf den allmächtigen Gott, welcher kann in einem Augenblick nicht allein die, so jetzt wider uns ziehen, sondern auch die ganze Welt zu Boden schlagen. (Psalm 20.8)
19 Er erzählte ihnen aber auch alle Geschichten, wie Gott so oft gnädig ihren Vätern geholfen hätte; wie Sanherib mit hundertundfünfundachtzigtausend Mann in einer Nacht umgekommen wäre; (2. Könige 19.35)
20 wie es in der Schlacht zu Babylon wider die Galater gegangen, wie sie alle in große Not gekommen seien, achttausend Juden und viertausend Mazedonier; wie die Mazedonier aus Furcht stillgehalten, und die achttausend Juden allein mit der Hilfe Gottes hundertundzwanzigtausend Mann erschlagen, und großes Gut dadurch erlangt hätten.
21 Da er ihnen mit solchen Worten ein Herz gemacht hatte, daß sie um des Gesetzes und ihres Vaterlandes willen gern sterben wollten,
22 machte er vier Haufen und ordnete seine Brüder vorn an die Spitze, daß sie dieselben führen sollten, nämlich Simon, Joseph und Jonathan, und gab einem jeden fünfzehnhundert Mann.
23 Danach ließ er Eleasar das heilige Buch lesen, und gab ihnen die Losung: Gott unsre Hilfe! und zog also vorn an der Spitze vor den andern her, und traf mit dem Nikanor zusammen.
24 Aber der allmächtige Gott stand ihnen bei, daß sie das ganze Heer in die Flucht schlugen, und viele wund machten und verstümmelten, und bei neuntausend erschlugen.
25 Denen aber, die gekommen waren, daß sie die Juden kaufen wollten, nahmen sie das Geld. (2. Makkabäer 8.11) (1. Makkabäer 3.41)
26 Und nachdem sie den Feinden lange nachgejagt hatten, mußten sie wieder umkehren; denn es war der Abend vor dem Sabbat. Das war die Ursache, daß sie aufhörten, jenen nachzueilen.
27 Danach plünderten sie, und nahmen Waffen und Wehr und hielten den Sabbat, und lobten und priesen Gott, der sie bis auf den Tag erhalten, und wieder angefangen hatte, seine Gnade zu erzeigen.
28 Nach dem Sabbat teilten sie von dem Raub aus unter die Bedrängten, Witwen und Waisen; und das übrige behielten sie für sich und ihre Kinder.
29 Und sie hielten ein gemeinsames Gebet, daß der barmherzige Gott wollte seinen Zorn ganz von ihnen abwenden.
30 Danach taten sie viel Schlachten mit Timotheus und Bacchides und erschlugen über zwanzigtausend Mann und eroberten starke Festungen und teilten den Raub gleich unter sich und unter die Bedrängten, Waisen, Witwen und Alten. (1. Makkabäer 5.6) (1. Makkabäer 5.34) (1. Makkabäer 9.1)
31 Und da sie die Waffen gesammelt hatten, brachten sie dieselben auf die Festungen und führten auch großen Raub gen Jerusalem;
32 und brachten um einen Hauptmann bei Timotheus, einen gottlosen Mann, der die Juden sehr geplagt hatte.
33 Sie feierten aber den Sieg daheim zu Jerusalem und verbrannten den Kallisthenes und einige andere, welche die heiligen Tore angezündet hatten und in ein kleines Haus geflohen waren, daß sie also den verdienten Lohn ihres gottlosen Wesens empfingen.
34 Der Erzbösewicht Nikanor aber, der die tausend Kaufleute mitgebracht hatte, daß sie die Juden kaufen sollten,
35 wurde durch die Hilfe des Herrn von denen gedemütigt, die er für die allergeringsten gehalten hatte. Und nachdem er sein prächtiges Gewand abgelegt hatte, kam er ganz allein wie ein entlaufener Knecht mitten durchs Land nach Antiochien und war über die Maßen traurig, daß sein Heer zunichte geworden war.
36 Und der sich unterwunden hatte, er wollte von den Gefangenen Jerusalems das Geld lösen, das den Römern jährlich zu bezahlen war, der mußte verkündigen, daß Gott für die Juden streite und daß die Juden darum unüberwindlich seien, weil sie wandelten in den Geboten, die Gott ihnen gegeben hat. (2. Makkabäer 8.10)

2. Makkabäer - Kapitel  9

1 Um dieselbe Zeit mußte Antiochus mit Schanden aus Persien abziehen.
2 Denn als er gen Persepolis gezogen war und hatte sich da vorgenommen, den Tempel zu plündern und die Stadt einzunehmen, machten sich die Bürger auf, und wehrten sich, und trieben den Antiochus zurück, daß er mit Schanden mußte abziehen.
3 Als er nun zu Ekbatana war, kam es vor ihn, wie es Nikanor Und Timotheus gegangen wäre.
4 Da ergrimmte er, und gedachte die Schmach an den Juden zu rächen; und fuhr Tag und Nacht, daß er ja bald hinkäme. Denn es trieb ihn Gottes Zorn, weil er so frech geredet hatte, sobald er gen Jerusalem käme, so wollte er aus der Stadt eine Totengrube machen. (2. Makkabäer 9.14)
5 Darum strafte ihn der allmächtige Herr, der Gott Israels, mit einer heimlichen Plage, die niemand heilen konnte. Denn sobald er solches geredet hatte, kam ihn ein solches Reißen im Leib an, und ein so großes Grimmen in den Därmen, daß man ihm nicht helfen konnte.
6 Und es geschah ihm eben recht, darum daß er andere Leute mit mancherlei und zuvor unerhörter Marter geplagt hatte.
7 Dennoch ließ er von seinem Trotz nicht ab, sondern ward noch wütiger, und brannte vor Bosheit wider die Juden, und eilte; und im Rennen fiel er von dem Wagen so hart, daß es ihn an allen seinen Gliedern riß.
8 Da mußte der, so zuvor sich vor großer Hoffart dünken ließ, er wollte dem Meergebieten und die Berge aufeinandersetzen, von einem einzigen Fall sich in einer Sanfte tragen lassen, daß frei jedermann an ihm sah die Gewalt Gottes. (2. Makkabäer 5.21)
9 Es wuchsen auch Maden aus dem Leibe des Gottlosen, und er verfaulte mit großen Schmerzen, daß ganze Stücke von seinem Leibe fielen, und stank so übel, daß niemand vor dem Gestank bleiben konnte.
10 Und der sich zuvor dünken ließ, er rührte an den Himmel, den konnte niemand tragen um des unleidlichen Gestanks willen.
11 Da mußte er von seinem Hochmut ablassen, und sich erkennen, weil er von Gott so angegriffen war, und die Schmerzen immer größer wurden.
12 Und da er zuletzt den Gestank selbst nicht mehr erleiden konnte, da sprach er: Es ist ja recht, daß man sich vor Gott demütige und daß ein sterblicher Mensch nicht so vermessen sei, daß er sich dünken lasse, er sei Gott gleich. (2. Makkabäer 7.37)
13 Und der Bösewicht hob an, und betete zu dem Herrn, der sich nun nicht mehr über ihn erbarmen wollte,
14 und verhieß, daß er die heilige Stadt, die er zuvor gedachte zu vertilgen und eine Totengrube daraus zu machen, frei wollte lassen. (2. Makkabäer 9.4)
15 Und die Juden, die er zuvor nicht wert geachtet, daß sie sollten begraben werden, sondern den Vögeln und Tieren zu fressen geben wollte, die wollte er freilassen wie die Bürger zu Athen.
16 Und den heiligen Tempel, den er zuvor beraubt hatte, wollte er mit allerlei Schmuck wieder zieren, und viel mehr heiliges Gerät dahin geben, denn zuvor dagewesen wäre; und was jährlich für die Opfer aufginge, das wollte er von seinen eigenen Renten reichen.
17 Dazu wollte er selbst ein Jude werden, und an allen Orten die Gewalt Gottes preisen und verkündigen.
18 Da aber die Krankheit nicht wollte nachlassen (denn es war Gottes gerechter Zorn zu hart über ihn gekommen), verzweifelte er an seinem Leben, und schrieb diese demütige Schrift an die Juden, wie folgt:
19 "Antiochus, der König und Heerfürst, entbietet seinen Bürgern, den frommen Juden, seinen Gruß.
20 So ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid, und es euch wohl geht, dafür will ich Gott danken, der ich meine Hoffnung auf den Himmel setze.
21 Ich aber bin sehr krank. Dieweil ich gern wollte einen gemeinen Frieden erhalten, wie es denn die Not fordert, nachdem ich auf der Reise aus Persien krank bin geworden, denke ich gnädig an eure Treue und Freundschaft;
22 wiewohl ich fest hoffe, daß es soll besser mit mir werden.
23 Und nachdem mein Vater, als er in die oberen Länder zog, einen König nach ihm machte,
24 damit man wüßte, wo sich etwa ein Unfall zutrüge, oder sonst Unfriede würde, wer Herr sein sollte, und das Reich nicht zerrüttet würde:
25 also auch ich, weil ich sehe, daß die umliegenden Fürsten nach meinem Königreich trachten, wo mir's übel ginge, habe ich meinen Sohn Antiochus zum König gemacht, welchen ich euch oft treulich befohlen habe, wenn ich in die oberen Länder gezogen bin; denselben befehle ich euch jetzt auch.
26 Derhalben vermahne und bitte ich euch um aller Wohltat willen, so ich allen insgemein und insonderheit gegen einen jeglichen erzeigt habe, daß ihr mir und meinem Sohn fortan freundlich und treu sein wollet.
27 Denn ich versehe mich zu ihm, er werde sich gnädig und freundlich gegen euch halten, und meiner Weise folgen."
28 Also starb der Mörder und Gotteslästerer Antiochus in großen Schmerzen, wie er andern Leuten getan hatte, in einem fremden Lande und in der Wildnis eines jämmerlichen Todes.
29 Und Philippus, der mit ihm auferzogen war, bestattete ihn zur Erde. Und weil er sich vor des Antiochus Sohn fürchtete, floh er nach Ägypten zum König Ptolemäus Philometor.

2. Makkabäer - Kapitel  10

1 Also gab Gott dem Makkabäus und seinem Haufen den Mut, daß sie den Tempel und die Stadt wieder einnahmen.
2 Und sie zerstörten die andern Altäre und Tempel, so die Heiden hin und her auf den Gassen hatten aufgerichtet.
3 Und nachdem sie den Tempel gereinigt hatten, machten sie einen andern Altar, und nahmen Feuersteine und schlugen Feuer auf und opferten wieder, was in zwei Jahren und sechs Monaten nicht geschehen war, und opferten Räuchwerk und zündeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf.
4 Da nun solches alles geschehen war, fielen sie auf ihr Angesicht nieder vor dem Herrn und beteten, daß er sie ja nicht mehr in solchen Jammer wollte kommen lassen, sondern ob sie sich mehr an ihm versündigen würden, daß er sie gnädig strafen und nicht in der Gotteslästerer, der grausamen Heiden, Hände geben wollte.
5 Und Gott schickte es also, daß an dem Tage der Tempel gereinigt ward, an welchem ihn die Heiden verunreinigt hatten, nämlich am fünfundzwanzigsten Tage des Monats Chislev.
6 Und sie hielten mit Freuden acht Tage Feier wie ein Fest der Laubhütten, und gedachten daran, daß sie vor einer kleinen Zeit ihr Laubhüttenfest in der Wildnis und in der Höhle wie die wilden Tiere gehalten hatten.
7 Und trugen Maien und grüne Zweige und Palmen, und lobten Gott, der ihnen den Sieg gegeben hatte, seinen Tempel zu reinigen.
8 Sie ließen auch ein Gebot ausgehen durch das ganze Judentum, daß man diesen Tag jährlich feiern sollte.
9 Also nahm Antiochus der Edle ein Ende.
10 Nun wollen wir aufs kürzeste erzählen von dem Antiochus Eupator, des gottlosen Antiochus Sohn, was für Kriege unter ihm für und für gewesen sind. (1. Makkabäer 6.17)
11 Da Eupator König ward, setzte er Lysias, der zuvor Hauptmann in Phönizien und Cölesyrien war, zum obersten Fürsten.
12 Aber Ptolemäus Makron, der die Juden gern bei Recht geschützt hätte, weil sie bisher so viel Gewalt und Unrecht erlitten hatten, arbeitete dahin, daß man sie sollte in Frieden lassen.
13 Derhalben verklagten ihn die Freunde des Königs bei Eupator und hießen ihn öffentlich einen Verräter, darum daß er die Insel Zypern, welche ihm Philometor befohlen, verlassen hatte und zu Antiochus dem Edlen übergegangen war; und da er nicht mehr mit Ehren sein Amt hatte, grämte er sich so, daß er sich selbst mit Gift umbrachte.
14 Da nun Gorgias über dieselben Orte Hauptmann ward, nahm er fremde Kriegsknechte an und legte sich überall wider die Juden.
15 Desgleichen taten auch die Edomiter. Da sie feste und gelegene Flecken innehatten, machten sie den Juden viel zu schaffen, und nahmen zu sich die abtrünnigen Juden, aus Jerusalem verjagt.
16 Da machte sich Makkabäus und sein Haufe zusammen, und beteten, daß ihnen Gott wollte beistehen,
17 und fielen den Edomitern in die festen Flecken, und eroberten sie mit Gewalt, und erwürgten alles, was sich auf den Mauern zur Gegenwehr stellte und an was sie sonst kamen, bis in die zwanzigtausend. (1. Makkabäer 5.3)
18 Es entrannen ihnen aber bei neuntausend auf zwei starke Türme, die wider den Sturm wohl gerüstet waren.
19 Da verordnete Makkabäus den Simon, Joseph und Zachäus, und ließ ihnen so viel Leute, daß sie stark genug waren zum Sturm; er aber zog fort vor andere Städte.
20 Aber die Leute bei Simon ließen sich durch etliche, die in den Türmen waren, mit Geld bewegen, und nahmen siebzigtausend Drachmen von ihnen, und ließen sie davonkommen.
21 Da es nun Makkabäus erfuhr, brachte er die Hauptleute zusammen und klagte sie an, daß sie ihre Brüder ums Geld verkauft und die Feinde hätten davonkommen lassen,
22 und ließ sie töten als Verräter, und stürmte alsbald die zwei Türme.
23 Und es glückte ihm, und er erwürgte in den zwei Festungen mehr denn zwanzigtausend Mann.
24 Timotheus aber, welchen die Juden zuvor geschlagen hatten, rüstete sich mit einer Menge fremden Volks, und sammelte viel Reiterei aus Asien und kam, in der Meinung, daß er die Juden ganz vertilgen wollte. (1. Makkabäer 5.6-7)
25 Und da er zu dem Land kam, betete Makkabäus und sein Haufe zum Herrn;
26 und streuten Asche auf ihre Häupter und legten Säcke an, und fielen nieder vor dem Altar und baten, daß ihnen Gott gnädig und ihren Feinden ungnädig sein wolle, und sich wider die setzen, so sich wider sie setzten, wie im Gesetz geschrieben steht. (2. Mose 23.22)
27 Da sie nun also gebetet hatten, nahmen sie ihre Wehr, und zogen einen guten Weg vor die Stadt hinaus, bis sie zu den Feinden kamen.
28 Und sobald die Sonne aufging, trafen sie aneinander, wiewohl es ein ungleiches Heer war; denn die Juden hatten eine freudige Zuversicht zum Herrn, welche ein gewisses Zeichen des Sieges ist; jene aber hatten's angefangen aus eitel Trotz und Vermessenheit. (2. Makkabäer 8.18)
29 Als nun die Schlacht am heftigsten war, erschienen den Feinden vom Himmel fünf herrliche Männer auf Pferden mit goldenen Zäumen, die vor den Juden herzogen;
30 und zwei hielten neben dem Makkabäus, und beschützten ihn mit ihrer Wehr, daß ihn niemand verwunden konnte; und schossen Pfeile und Donnerstrahlen in die Feinde, daß sie geblendet und flüchtig wurden.
31 Und wurden erschlagen zwanzigtausendundfünfhundert zu Fuß und sechshundert Reisige.
32 Timotheus aber entfloh gen Gazara, in einen festen Flecken, welchen der Hauptmann Chäreas innehatte.
33 Da lagerte sich Makkabäus und sein Haufe davor vier Tage.
34 Aber die in dem Flecken verließen sich darauf, daß er so fest war, und lästerten und schmähten über die Maßen sehr.
35 Aber am fünften Tage ergrimmten zwanzig junge Männer um der Lästerung willen, und liefen männlich Sturm an die Mauer, und erwürgten im Grimm, was ihnen entgegenkam.
36 Denen folgten die andern, und erstiegen auf einer andern Seite den Flecken, und zündeten die Türme an, und verbrannten die Gotteslästerer.
37 Etliche hieben die Tore auf, daß der ganze Haufe hinein konnte. Also eroberten sie die Stadt, und erschlugen den Timotheus, der sich in einer Grube versteckt hatte, und den Chäreas, seinen Bruder, und Apollophanes.
38 Als sie solches alles ausgerichtet hatten, priesen sie den Herrn mit Lobgesang, der Israel so große Wohltat erzeigt und ihnen den Sieg gegeben hatte.

2. Makkabäer - Kapitel  11

1 Da nun Lysias, des Königs Vormund und Vetter und oberster Rat, dies alles erfuhr, tat es ihm sehr weh (1. Makkabäer 3.32) (1. Makkabäer 4.26)
2 Und er brachte zusammen achtzigtausend Mann und die ganze Reiterei, und zog wider die Juden, in der Meinung, daß er Heiden in die Stadt setzen,
3 und den Tempel zu seinem jährlichen Nutzen brauchen wollte wie andere Heidentempel, und das Hohepriestertum jährlich um Geld verleihen.
4 Er gedachte aber nicht, daß Gott noch mächtiger wäre, sondern trotzte auf den großen Haufen, den er zu Roß und zu Fuß hatte, und auf die achtzig Elefanten.
5 Als er nun nach Judäa kam, lagerte er sich vor einen festen Flecken, Bethzur genannt, der bei fünf Feld Wegs von Jerusalem lag. (1. Makkabäer 4.29)
6 Da aber Makkabäus und die Seinen hörten, daß er die Festungen belagerte, baten sie und der ganze Haufe mit Seufzen und Tränen den Herrn, daß er einen guten Engel senden wollte, der Israel hülfe.
7 Und Makkabäus war der erste, der sich rüstete, und vermahnte die andern, daß sie es mit ihm wagen, und ihren Brüdern helfen wollten.
8 Und zogen also gutes Muts miteinander aus. Sobald sie aber vor die Stadt Jerusalem hinauskamen, erschien ihnen einer zu Roß in einem weißen Kleide und goldenem Harnisch, und zog vor ihnen her.
9 Da lobten sie alle den barmherzigen Gott, und wurden keck, daß sie ihre Feinde schlagen wollten, wenn sie gleich die wildesten Tiere und eiserne Mauern vor sich hätten.
10 Mit einem solchen Mut zog das ganze Heer fort samt ihren Gehilfen, den ihnen der barmherzige Gott vom Himmel gesandt hatte.
11 Und sie griffen ihre Feinde an wie die Löwen, und erschlugen ihrer elftausend zu Fuß und sechzehnhundert zu Roß,
12 und trieben die andern alle in die Flucht, daß der meiste Haufe, so davonkam, verwundet ward. Und Lysias selbst floh auch schändlich und entrann.
13 Es war aber Lysias ein vernünftiger Mann. Da er nun die Schlacht, die er verloren hatte, bei sich selbst bedachte und sah, daß das jüdische Volk unüberwindlich war, weil ihnen Gott der Allmächtige so beistand, schickte er zu ihnen und bot ihnen Frieden an auf billige Bedingungen;
14 und verhieß ihnen daneben, er wollte den König dahin vermögen, daß er ihr guter Freund würde.
15 Makkabäus ließ es sich wohl gefallen; denn er sah, daß es das beste war. Und der König willigte in den Vertrag, den Lysias mit Makkabäus und den Juden gemacht hatte.
16 Und der Brief, den Lysias den Juden schrieb, lautete also: "Lysias entbietet den Juden seinen Gruß.
17 Johannes und Absalom, eure Gesandten, haben einen Brief gebracht, und gebeten um die Sache, derhalben sie gesandt waren.
18 Was nun dem König anzuzeigen gewesen ist, habe ich getan, und er hat alles, was nützlich ist, bewilligt.
19 Werdet ihr nun Treue und Glauben halten, so will ich auch hinfort mich befleißigen, daß ich euer Bestes schaffe.
20 Und von jeglichem Stück insonderheit haben eure und meine Gesandten Befehl, euch weiter zu unterrichten. Gehabt euch wohl!
21 Gegeben im hundertundachtundvierzigsten Jahr, am vierundzwanzigsten Tage des Monats Dioskorus März ."
22 Des Königs Brief lautete also: "König Antiochus entbietet seinem Bruder Lysias seinen Gruß.
23 Nachdem unser Vater von hinnen geschieden und ein Gott geworden ist, ist uns nichts Lieberes, denn daß Friede in unserem Reich sei, damit jedermann des Seinen warten könne.
24 Nun hören wir, daß die Juden nicht haben wollen willigen in die Veränderung ihres Gottesdienstes auf griechische Weise, sondern wollen bei ihrem Glauben bleiben, und bitten derhalben, daß man sie dabei wolle bleiben lassen. (1. Makkabäer 6.59)
25 Weil wir es nun für gut ansehen, daß dies Volk auch im Frieden lebe und still sei, so ist unsre Meinung, daß man ihnen ihren Tempel wiedergebe, und sie bei ihrem Regiment und Wesen, wie es ihre Vorfahren gehalten, bleiben lasse.
26 Darum wollest du etliche zu ihnen senden, und Frieden mit ihnen aufrichten, auf daß sie, wenn sie unsre Meinung wissen, sicher seien und ihres Tuns ohne alle Sorge warten mögen."
27 Des Königs Brief an die Juden lautete also: "Der König Antiochus entbietet dem Rat und der Gemeinde der Juden seinen Gruß.
28 Wenn es euch allen wohl ginge, das hörten wir gern; uns geht es auch wohl.
29 Es hat uns Menelaus berichtet wie ihr begehrt, zu dem Eurigen zurückzukehren, und euer Gewerbe zu treiben.
30 Darum sollen alle die Juden, so zwischen hier und dem dreißigsten Tage des April reisen werden, freies, sicheres Geleit haben,
31 sich zu halten mit Essen und anderm nach ihrem Gesetz wie zuvor. Es soll auch keinem ein Leid widerfahren um deswillen, was bisher wider uns getan ist.
32 Des zum Zeugnis habe ich Menelaus zu euch senden wollen, euch davon weiter zu berichten.
33 Gehabt euch wohl! Im hundertundachtundvierzigsten Jahr, am fünfzehnten Tage des April." (1. Makkabäer 1.11)
34 Es schrieben auch die Römer den Juden, wie folgt: "Quintus Memmius, Titus Manlius, der Römer Botschafter, entbieten den Juden ihren Gruß.
35 Alles, was euch Lysias, des Königs Vetter, nachgelassen hat, bewilligen wir auch.
36 Weil er aber für gut ansieht, daß man etliches an den König gelangen lasse, so beratschlaget euch untereinander, und sendet auf das förderlichste jemand zu uns, daß wir uns miteinander vereinigen; denn wir ziehen jetzt gen Antiochien.
37 Darum eilet und sendet etliche, daß wir wissen, wie ihr gesinnt seid.
38 Gehabt euch wohl! Im hundertundachtundvierzigsten Jahr, am fünfzehnten Tage des April." (1. Makkabäer 1.11)

2. Makkabäer - Kapitel  12

1 Da dieser Vertrag also beschlossen war, zog Lysias zum König; die Juden aber warteten ihres Ackerbaus.
2 Aber die Hauptleute an denselben Örtern, Timotheus und Apollonius, des Gennäus Sohn, und Hieronymus und Demaphon samt dem Nikanor, dem Hauptmann in Zypern, ließen ihnen keinen Frieden noch Ruhe.
3 Und die zu Joppe verübten eine verräterische Tat. Denn sie beredeten die Juden, so bei ihnen wohnten, daß sie mit ihren Weibern und Kinder in die Schiffe, so von ihnen bestellt waren, treten wollten, als waren's gute Freunde mit ihnen.
4 Da nun die Juden solches taten, wie es in der Stadt beschlossen war, und fürchteten nichts Unfriedliches, und sie auf das Meer kamen, ersäuften sie alle, an die zweihundert Personen.
5 Als nun Judas hörte, wie greulich man mit seinen Brüdern gehandelt hatte, bot er seine Leute auf;
6 und rief zu Gott, dem gerechten Richter, und zog wider die, so seine Brüder ermordet hatten, und zündete bei Nacht den Hafen an, und verbrannte die Schiffe alle; und was für Leute im Hafen waren, erwürgte er mit dem Schwert.
7 Weil aber die Stadt verschlossen war, zog er ab in der Meinung, daß er bald wiederkommen und die Stadt schleifen wollte.
8 Es ward ihm auch angezeigt, wie die zu Jamnia ebensolches wider die Juden, so bei ihnen wohnten, vorhatten.
9 Darum fiel er auch bei Nacht zu ihnen ein und verbrannte ihnen den Hafen und alle Schiffe, daß man das Feuer zu Jerusalem sah, welches doch zweihundertundvierzig Feld Wegs davon lag.
10 Danach zog er neun Feld Wegs fort wider den Timotheus; da stießen bei fünftausend Araber und fünfhundert Reiter auf ihn,
11 und schlugen sich mit ihm, und taten eine große Schlacht; und Judas mit seinem Haufen behielt durch göttliche Hilfe den Sieg. Und weil die Araber darniederlagen, baten sie ihn um Frieden, und verhießen ihm, sie wollten ihm Vieh geben und auch sonst Hilfe tun.
12 Judas gedachte, wie es denn auch wahr war, sie möchten ihm auch wohl nütze sein, und sagte ihnen Frieden zu. Und da sie es einander gelobt hatten, zogen sie wieder heim.
13 Er fiel auch in eine Stadt, die mit Brücken wohl bewahrt und mit einer Mauer umschlossen war, darin mancherlei Volk wohnte, die hieß Kaspin.
14 Aber die in der Stadt verließen sich auf ihre feste Mauern und großen Vorrat von Speise, und fragten nicht viel nach Judas und den Seinen; ja sie spotteten ihrer noch dazu, und lästerten, und fluchten ihnen übel.
15 Da rief Judas und sein Haufe zu dem mächtigen Herrn aller Welt, der zu Josuas Zeiten ohne alle Kriegsrüstung, so man zum Sturm braucht, Jericho ineinandergeworfen hatte. (Josua 6.20)
16 Und sie liefen mit Grimm an die Mauer, und eroberten mit Gottes Willen die Stadt und erwürgten unsäglich viel Menschen, daß der Teich, der dabeilag, und wohl zwei Feld Wegs weit war, aussah wie eitel Blut.
17 Danach zogen sie weiter siebenhundertundfünfzig Feld Wegs, und kamen gen Charak, zu den Juden, die man Tubianer heißt.
18 Aber sie fanden Timotheus nicht; denn er hatte sich davongemacht und nichts da ausgerichtet, außer daß er einen Flecken stark besetzt hatte.
19 Da machten sich zwei Hauptleute aus des Makkabäus Haufen auf, nämlich Dositheus und Sosipater, und brachten sie alle um, die Timotheus zur Besatzung gelassen hatte, mehr denn zehntausend Mann.
20 Makkabäus aber ordnete sein Volk, und teilte es in etliche Haufen, und zog wider Timotheus, welcher hundertundzwanzigtausend Fußknechte und fünfzehnhundert Reisige bei sich hatte. (1. Makkabäer 5.37)
21 Da nun Timotheus erfuhr, daß Judas wider ihn zöge, schickte er Weib und Kind und was nicht in den Krieg taugte, in einen Flecken Karnion, welches im engen Gebirge lag, daß man's nicht belagern konnte.
22 Als er aber den ersten Haufen des Makkabäus sah, kam die Feinde Furcht und Schrecken an, weil der wider sie war, und sich sehen ließ, der alle Dinge sieht; und sie hoben an, zu fliehen, einer da, der andere dort hinaus, daß sie sich selbst untereinander beschädigten und verwundeten. (2. Makkabäer 7.35) (2. Makkabäer 15.21)
23 Judas aber rückte nach, und schlug die Gottlosen, und brachte ihrer in die dreißigtausend um.
24 Und Timotheus kam dem Dositheus und Sosipater in die Hände, und bat sie sehr, daß sie ihn nicht töteten; denn er hätte viel ihrer Väter und Brüder, die auch sterben müßten, wo er getötet würde.
25 Da er sich nun verbürgt hatte, daß er auf einen bestimmten Tag sie unbeschädigt ihnen überantworten wollte, ließen sie ihn um ihrer Brüder willen los.
26 Danach zog Makkabäus gen Karnion und Atargation, und erwürgte bei fünfundzwanzigtausend Menschen.
27 Nach diesem Zug und der Schlacht brach Judas auf wider die feste Stadt Ephron, in welcher Lysias und sonst viel Volks war. Die junge Mannschaft aber, die vor der Stadt stand, wehrte sich tapfer; denn sie hatten Geschütz und Wehr genug. (1. Makkabäer 5.45)
28 Da riefen sie zu dem Herrn, der mit Gewalt der Feinde Stärke zerbricht, und eroberten die Stadt, und erwürgten fünfundzwanzigtausend Menschen.
29 Danach zogen sie von dannen wider Skythopolis, die sechshundert Feld Wegs von Jerusalem liegt.
30 Weil aber die Juden, so daselbst wohnten, denen zu Skythopolis Zeugnis gaben, daß sie ihnen alle Freundschaft in den schweren Zeiten bewiesen hätten, stellten sie sich auch freundlich zu ihnen,
31 und dankten ihnen dafür, und baten sie, sie wollten weiter gegen ihre Leute so gutwillig sein. Und zogen also wieder gen Jerusalem, und kamen eben auf Pfingsten wieder heim.
32 Nach Pfingsten aber zogen sie wider Gorgias, der Edomiter Hauptmann.
33 Der begegnete ihnen mit dreitausend Fußknechten und vierhundert Reisigen.
34 Und da es an die Schlacht ging, kamen wenig Juden um.
35 Und Dositheus, ein starker Reiter aus des Bakenor Haufen, erhaschte Gorgias, und hielt ihn beim Mantel, und führte ihn mit Gewalt, und wollte ihn lebendig fangen. Aber ein Reiter aus Thrazien rannte auf ihn zu, und hieb ihm den Arm ab, daß Gorgias davon entrann gen Maresa.
36 Da nun des Esdris Haufe länger sich wehrte, und Not vorhanden war, rief Judas zum Herrn, daß er ihnen helfen und für sie streiten wollte,
37 und schrie seine Leute an auf hebräisch, und fing einen Gesang an. Da wandte sich des Gorgias Volk unversehens in die Flucht.
38 Und Judas zog mit seinem Volk in die Stadt Adullam; und weil der siebente Tag herbeikam, reinigten sie sich nach dem Gesetz, und hielten den Sabbat daselbst.
39 Am andern Tage danach kamen sie zu Judas, daß sie ihre Toten holten, wie man pflegt, und bei ihren Vätern begrüben.
40 Da sie nun auszogen, fanden sie bei einem jeden Erschlagenen unter dem Hemde Kleinode von den Götzen aus Jamnia, welches den Juden im Gesetz verboten ist. Da ward es offenbar vor jedermann, warum diese erschlagen wären.
41 Da dankten sie Gott, dem gerechten Richter, der das Heimliche so an den Tag gebracht hatte, (2. Makkabäer 12.6)
42 und baten ihn, er wolle ja um dieser Sünde willen sie nicht alle vertilgen. Und der Held Judas vermahnte den Haufen, daß sie sich forthin vor Sünden bewahren wollten, weil sie vor ihren Augen sähen, daß diese um ihrer Sünde willen erschlagen wären.
43 Danach hieß er sie eine Steuer zusammenlegen, zweitausend Drachmen Silber; die schickte er gen Jerusalem zum Sündopfer. Und er tat wohl und fein daran, dieweil er dachte an die Auferstehung.
44 Denn wo er nicht gehofft hätte, daß die, so erschlagen waren, würden auferstehen, wäre es vergeblich und eine Torheit gewesen, für die Toten zu bitten.
45 Weil er aber bedachte, daß die, so im rechten Glauben sterben, Freude und Seligkeit zu hoffen haben, ist es eine gute und heilige Meinung gewesen.
46 Darum hat er auch für die Toten gebeten, daß ihnen die Sünde vergeben würde.

2. Makkabäer - Kapitel  13

1 Im hundertundneunundvierzigsten Jahr kam es vor Judas und die Seinen, daß Antiochus Eupator mit einer großen Macht wider Judäa zöge, (1. Makkabäer 1.11)
2 und Lysias, sein Vormund und oberster Rat, mit ihm; und hätten hundertundzehntausend griechische Fußknechte und fünftausendunddreihundert zu Roß und zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Wagen mit Sicheln.
3 Darüber schlug sich Menelaus auch zu ihnen, und vermahnte Antiochus mit großer Heuchelei zum Verderben seines Vaterlands, daß er dadurch das Hohepriesteramt erlangte. (2. Makkabäer 4.23)
4 Aber der König aller Könige erweckte des Antiochus Mut, daß er den abtrünnigen Schalk strafte. Denn Lysias zeigte ihm an, wie er eine Ursache wäre aller dieser Unruhe; darum ließ er ihn gen Beröa führen und nach ihrer Landesweise am selben Ort töten. (1. Timotheus 6.15)
5 Denn es war ein Turm da, fünfzig Ellen hoch, voll Asche; und über der Asche war ein umlaufendes, schaukelndes Rad.
6 Da stieß man die Gotteslästerer und großen Übeltäter hinab, daß sie umkamen.
7 Eines solchen Todes mußte der abtrünnige Menelaus auch sterben und nicht begraben werden.
8 Und geschah ihm recht. Denn weil er sich so oft an des Herrn Altar, da das heilige Feuer und die Asche war, versündigt hatte, hat er auch in der Asche müssen getötet werden. (Weisheit 11.16)
9 Der König war aber sehr ergrimmt auf die Juden und gedachte es ja so greulich zu machen mit ihnen, wie es sein Vater gemacht hatte.
10 Solches erfuhr Judas und gebot dem ganzen Volk, sie sollten Tag und Nacht den Herrn anrufen, daß er ihnen jetzt, wie oftmals zuvor, wider die helfen wollte, die sie des Gesetzes, des Vaterlands und des heiligen Tempels berauben wollten,
11 und daß er das Volk, das sich kaum ein wenig erholt hatte, nicht wollte in der verruchten Heiden Hände geben.
12 Da sie nun solches einhellig miteinander taten, und baten den barmherzigen Gott mit Weinen und Fasten, und lagen drei ganze Tage auf der Erde, tröstete sie Judas und hieß sie bereit sein.
13 Und da er und die Ältesten beisammen waren, beratschlagte er mit ihnen, er wollte, ehe der König mit seinem Heer nach Judäa käme, und die Stadt einnähme, ihm entgegenziehen und die Sache mit Gottes Hilfe enden.
14 Und befahl sich also dem Schöpfer der Welt, und vermahnte sein Volk, daß sie wollten getrost bis in den Tod streiten, zu erhalten das Gesetz, den Tempel, die Stadt, das Vaterland und Regiment.
15 Und er lagerte sich bei Modin, und gab diese Worte ihnen zur Losung: Gott gibt Sieg! Danach machte er sich bei Nacht auf mit den besten Kriegsknechten, und fiel dem König in sein Lager, und erschlug bei viertausend Mann und den vordersten Elefanten samt allen, die im Türmlein waren. (1. Makkabäer 6.46)
16 Damit brachten sie großen Schrecken und Furcht in das ganze Lager, und zogen mit Ehren und glücklich davon 17 am Morgen, da der Tag anbrach; denn Gott war ihr Helfer gewesen.
18 Der König aber, als er so erfahren hatte, daß die Juden so mutig wären, trachtete, die Orte mit List in seine Gewalt zu bringen;
19 und führte sein Volk vor die Festung der Juden, Bethzur. Aber er ward auch in die Flucht geschlagen und richtete nichts aus, und nahm Schaden, (1. Makkabäer 6.31)
20 denn Judas schickte alle Notdurft in die Festung.
21 Es war aber einer unter den Juden, Rodokus, der verriet den Feinden alle Heimlichkeiten. Aber man suchte nach ihm, und fing ihn, und warf ihn ins Gefängnis.
22 Danach ward der König anders zu Rat, und machte Frieden mit denen zu Bethzur, und zog davon, und schlug sich mit Judas, und verlor die Schlacht. (1. Makkabäer 6.49)
23 Und weil er erfahren hatte, daß Philippus abgefallen war, den er hinter sich zu Antiochien zum Statthalter gelassen hatte, erschrak er sehr, und ließ mit den Juden verhandeln, und vertrug sich mit ihnen, und schwur, den Vertrag zu halten, und ward also ihr Freund, und opferte, und ehrte den Tempel, und hielt sich freundlich gegen die Stadt. (1. Makkabäer 6.55)
24 Er nahm auch Makkabäus an zum Freund, und machte den Hegemonides zum Hauptmann von Ptolemais an bis an die Gerrener.
25 Als aber der König gen Ptolemais kam, sahen die Ptolemaier den Vertrag nicht gern; denn sie waren besorgt und hätten ihn gern aufgehoben.
26 Da trat Lysias öffentlich auf, und entschuldigte den König, und beredete sie, daß sie zufrieden waren, und stillte sie, daß sie sich alles Guten zu ihnen versehen sollten; danach kehrte er wieder zurück gen Antiochien. So ist's mit dieses Königs Reise und Wiederheimzug gegangen.

2. Makkabäer - Kapitel  14

1 Drei Jahre danach vernahm Judas und die Seinen, daß Demetrius, des Seleukus Sohn, zu Tripolis mit großem Volk und vielen Schiffen angekommen wäre, (1. Makkabäer 7.1)
2 und das Land eingenommen und Antiochus samt Lysias, seinem Vormund, erschlagen hätte.
3 Alcimus aber, der zuvor Hoherpriester gewesen und schändlich abgefallen war zur Zeit der Verfolgung, und nun dachte, daß er weder am Leben bleiben, noch wieder zum Hohenpriesteramt kommen möchte,
4 der zog zum König Demetrius im hundertundeinundfünfzigsten Jahr und brachte ihm eine goldene Krone und Palmen und dazu Ölzweige, die in den Tempel gehörten; (1. Makkabäer 1.11)
5 und den ersten Tag verzog er, bis er seine Zeit ersah, die ihm hülfe zu seiner Wüterei. Da ihn nun Demetrius in den Rat fordern und fragen ließ, wie es um die Juden stünde, und was sie vorhätten,
6 antwortete er also: Diejenigen Juden, die sich die Frommen nennen, deren Hauptmann Judas Makkabäus ist, erregen immerdar Krieg und Aufruhr, und lassen deinem Reich keinen Frieden;
7 haben auch mich meiner väterlichen Herrlichkeit, nämlich des Hohenpriestertums, beraubt. Darum bin ich hiehergekommen:
8 zum ersten dem König zugut und weil ich's treulich meine; zum andern daß ich auch meinem Volk gern wollte Rat schaffen; denn mit solcher Unordnung wird unser ganzes Geschlecht untergehen.
9 Darum wolle der König in die Sache sehen, und nach seiner berühmten Gütigkeit dem Lande und unserm bedrängten Geschlecht in dieser Sache raten und helfen.
10 Denn solange Judas lebt, ist es nicht möglich, daß Friede im Lande werde.
11 Da er solches geredet hatte, verhetzten auch die andern, welche wider den Judas ergrimmt waren, den Demetrius wider ihn,
12 daß er alsbald Nikanor, den Hauptmann über die Elefanten, forderte, und ihn zum Hauptmann wider die Juden verordnete,
13 und ihm befahl, daß er Judas umbringen, und seinen Haufen zertrennen, und Alcimus zum Hohenpriester einsetzen sollte.
14 Da schlugen sich zu Nikanor alle die Heiden, so Judas aus dem Lande verjagt hatte, und hofften, der Juden Unglück sollte ihr Glück sein.
15 Als nun Judas und die Seinen hörten, daß Nikanor wider sie zöge, und die Heiden allenthalben sich in Haufen zu ihm schlügen, bestreuten sie sich mit Asche und riefen Gott an, der sein Volk auf ewige Zeiten zubereitet hat, und immerdar seinem Erbteil offenbarlich hilft.
16 Da ihnen nun ihr Hauptmann gebot, machten sie sich auf, und stießen auf die Feinde beim Flecken Dessa.
17 Simon aber, des Judas Bruder, stieß auf Nikanor, und wäre schier bald geschlagen worden, weil ihn die Feinde angriffen, ehe er ihrer gewahr ward.
18 Da aber Nikanor hörte, daß Judas solche kühne Leute bei sich hätte, die Leib und Gut getrost wagten für ihr Vaterland, fürchtete er sich, und wollte keine Schlacht mit ihnen tun;
19 sondern sandte zu ihm Posidonius, Theodotus und Mattathias, Frieden mit ihm zu machen.
20 Da sie nun lange darob beratschlagten, und ihr Hauptmann dem Volk alle Sachen vorhielt, und sie in der Sache einig waren, willigten sie in den Vertrag,
21 und bestimmten einen Tag, da die beiden allein zusammenkommen sollten. Da nun der Tag kam, setzte man jeglichem einen Stuhl.
22 Und Judas verordnete etliche mit ihren Waffen nicht fern davon, daß die Feinde nicht unversehens ihm eine Tücke bewiesen; und sie redeten miteinander, was not war.
23 Und Nikanor blieb eine Zeitlang zu Jerusalem, und nahm nichts vor wider sie, und ließ sein Kriegsvolk abziehen.
24 Und hielt den Judas herrlich vor den Leuten, und tat sich freundlich zu ihm;
25 vermahnte ihn auch, daß er ein Weib nehmen, und Kinder zeugen sollte. Also nahm Judas ein Weib, und hatte guten Frieden, und wartete seiner Nahrung.
26 Da nun Alcimus sah, daß diese zwei eins miteinander waren, und Frieden gemacht hatten, zog er wiederum zum Demetrius, und verklagte den Nikanor, daß er untreu geworden wäre; denn er hätte Judas, des Königs Feind, an seiner Statt zum Hohenpriester gemacht.
27 Da ward der König durch des Bösewichts Lügen bewegt und sehr zornig, und schrieb dem Nikanor, daß ihm gar nicht gefiele, daß er Frieden mit den Juden gemacht hätte, und gebot ihm, er sollte eilends den Makkabäus fangen, und gen Antiochien schicken.
28 Als nun solcher Befehl dem Nikanor zukam, ward er betrübt, und war übel zufrieden, daß er nicht sollte Glauben halten, so doch Judas nichts verschuldet hätte.
29 Aber doch, weil er nicht wider den König handeln durfte, gedachte er, ihn mit List zu fangen.
30 Da aber Makkabäus merkte, daß er sich unfreundlicher zu ihm stellte denn zuvor, und ließ sich wohl dünken, es bedeutete nichts Gutes, nahm er etliche zu sich, und Sie verbargen sich vor ihm.
31 Als nun Nikanor sah, daß ihm Makkabäus klüglich zuvorgekommen war, ging er hinauf zu dem schönen, heiligen Tempel, und gebot den Priestern, so da opferten, sie sollten ihm den Mann herausgeben.
32 Da sie aber hoch und teuer schwuren, sie wüßten nicht, wo er wäre, reckte er seine rechte Hand gegen den Tempel,
33 und schwur: Werdet ihr mir den Judas nicht gebunden überantworten, so will ich dies Gotteshaus schleifen, und den Altar umreißen, und dem Bacchus einen schönen Tempel an die Stätte setzen.
34 Und da er dies geredet hatte, ging er davon. Die Priester aber reckten ihre Hände auf gen Himmel und riefen den an, der allezeit unser Volk beschützt hat,
35 und sprachen: Herr, wiewohl du keines Dinges bedarfst, hat es dir dennoch wohl gefallen, daß dein Tempel, darin du wohnest, unter uns sein sollte.
36 Darum, du heiliger Gott, dem allein gehört alles, was heilig ist, bewahre fortan dein Haus, welches wir neulich gereinigt haben, daß es nicht wieder verunreinigt werde, und stopfe die bösen Mäuler.
37 Es ward aber dem Nikanor angezeigt einer aus den Ältesten zu Jerusalem, mit Namen Razis, daß er ein Mann wäre, der das väterliche Gesetz lieb und allenthalben ein gutes Lob und solche Gunst unter seinen Bürgern hätte, daß ihn jedermann der Juden Vater hieße.
38 Auch war er vor dieser Zeit darum verklagt und verfolgt gewesen, und hatte Leib und Leben männlich gewagt für der Juden Glauben.
39 Da nun Nikanor sich erzeigen wollte, wie bitter feind er den Juden wäre, sandte er über fünfhundert Kriegsknechte, die ihn sollten fangen.
40 Denn er meinte, wenn er ihn gefangen hätte, er würde ihnen einen großen Schaden zuwenden.
41 Da sie aber an dem Turm, darin er war, das Tor des Hofes stürmten, und Feuer bringen hießen und das Tor anzündeten, und er merkte, daß er gefangen wäre, wollte er sich selbst erstechen;
42 denn er wollte lieber ehrlich sterben, denn den Gottlosen in die Hände kommen, und von ihnen schändlich gehöhnt werden. Aber in der Angst traf er sich nicht recht.
43 Da sie nun in Haufen zu ihm einfielen, entlief er auf die Mauer und stürzte sich männlich hinab unter die Leute.
44 Sie wichen ihm aber, daß er Raum hätte; und er fiel mitten auf den leeren Platz.
45 Er lebte aber gleichwohl noch, und machte sich in einem Grimm auf, wiewohl er sehr blutete, und die Wunden ihm weh taten, und lief durch das Volk, und trat auf einen hohen Felsen.
46 Und da er sich ganz verblutet hatte, nahm er noch die Därme aus dem Leibe, und warf sie unter die Kriegsknechte, und rief zu Gott, der über Leben und Geist Herr ist, er wolle ihm dies alles wiedergeben: und starb also. (2. Makkabäer 7.11)

2. Makkabäer - Kapitel  15

1 Da aber Nikanor hörte, daß Judas mit den Seinen in Samaria sich aufhielt, gedachte er, er wollte sie des Sabbats ohne alle Gefahr angreifen.
2 Und da ihn die Juden, so er genötigt hatte mitzuziehen, vermahnten, er wolle sie nicht so jämmerlich umbringen, sondern des heiligen Tages schonen, den Gott selbst geehrt und geheiligt hätte,
3 fragte sie der Erzbösewicht: Der den Sabbat geboten hat, ist der der Herr im Himmel?
4 Und da sie ihm antworteten: Ja, es ist der lebendige Herr, er ist der Herr im Himmel, der den siebenten Tag zu feiern geboten hat; (2. Mose 20.8)
5 sprach er darauf: So bin ich der Herr auf Erden und gebiete euch, ihr sollt euch rüsten und des Königs Befehl ausrichten.
6 Aber er konnte sein Vornehmen gleichwohl nicht vollbringen. Und Nikanor rühmte und trotzte und war gewiß, daß er wollte große Ehre einlegen wider den Judas.
7 Aber Makkabäus hatte eine stete Zuversicht und Hoffnung, der Herr würde ihm beistehen;
8 und tröstete die, so um ihn waren, sie wollten sich vor den Heiden, so wider sie zögen, nicht fürchten, sondern gedenken an die Hilfe, die ihnen vormals oft vom Himmel herab geschehen wäre, und jetzt auch auf den künftigen Sieg und die Hilfe, die ihnen der Herr schicken würde, hoffen.
9 Also tröstete er sie aus dem Gesetz und den Propheten, und erinnerte sie der glücklichen Schlachten, die sie zuvor getan hatten, und machte ihnen also ein Herz.
10 Und da er sie also ermahnt hatte, erzählte er ihnen auch, wie die Heiden keine Treue gehalten hätten, und wider ihre Eidespflicht taten.
11 Und rüstete sie also, nicht mit Trotz auf Spieß oder Schild, sondern mit Trost auf Gottes Wort. Er sagte ihnen auch ein Gesicht, das glaublich war, das er gesehen hatte, davon alle Mut kriegten.
12 Und das war dies Gesicht: Onias, der Hohepriester, ein trefflicher, edler, gütiger, wohl beredter Mann, der sich von Jugend auf aller Tugend geflissen hatte, der reckte seine Hände aus, und betete für das ganze Volk der Juden. (2. Makkabäer 3.1)
13 Danach erschien ihm ein anderer alter herrlicher Mann in köstlichen Kleidern und in einer ganz herrlichen Gestalt.
14 Und Onias sprach zu Judas: Dieser ist Jeremia, der Prophet Gottes, der deine Brüder sehr liebhat, und betet stets für das Volk und die heilige Stadt.
15 Danach gab Jeremia mit seinen Händen dem Judas ein goldenes Schwert,
16 und sprach zu ihm: Nimm hin das heilige Schwert, das dir Gott schenkt; damit sollst du die Feinde schlagen!
17 Da sie nun Judas mit solchen schönen Worten, die einem Herz und Mut machen, getröstet hatte, beschlossen sie, sie wollten kein Lager machen, sondern stracks an die Feinde ziehen, und sie männlich angreifen, und der Sache ein Ende machen; denn es stand die Stadt, der Gottesdienst und der Tempel in Gefahr.
18 Und zwar der Weiber und Kinder, Brüder und Freunde Gefahr achteten sie nicht so hoch, sondern ihre höchste Sorge war für den heiligen Tempel.
19 Und die in der Stadt blieben, waren in großer Sorge für ihr Kriegsvolk draußen im Felde.
20 Da es nun gelten sollte zum Treffen, und die Feinde sich versammelt und ihre Ordnung gemacht, und die Elefanten an ihren Ort verordnet, und die Reiterei zu beiden Seiten angehängt hatten,
21 und Makkabäus die Feinde sah, und ihre mancherlei Rüstung und die schrecklichen Tiere, reckte er seine Hände gen Himmel und bat den wunderbaren Gott, der alles sieht; denn er wußte wohl, daß der Sieg nicht käme durch Waffen, sondern Gott gäbe ihn, wem er's gönnte. (2. Makkabäer 7.35) (2. Makkabäer 12.22)
22 Und er betete also: Herr, du hast deinen Engel zur Zeit Hiskias, des Königs der Juden, gesandt, und derselbe erschlug in des Sanherib Lager hundertundfünfundachtzigtausend Mann. (Jesaja 37.36) (2. Makkabäer 8.19)
23 So schicke nun auch, du Herr im Himmel, einen guten Engel vor uns her, die Feinde zu erschrecken.
24 Laß die erschrecken vor deinem starken Arm, die mit Gotteslästerung wider dein heiliges Volk ziehen. Und damit hörte Judas auf.
25 Also zog Nikanor und sein Haufe her mit Drommeten und großem Geschrei.
26 Judas aber und die Seinen griffen die Feinde an mit Gebet und Rufen zu Gott; und mit den Händen schlugen sie,
27 mit dem Herzen aber schrieen sie zu Gott, und erschlugen in die fünfunddreißigtausend Mann; und freuten sich sehr, daß sich Gott so gnädig erzeigt hatte.
28 Da nun die Schlacht vollendet war, und sie wieder abzogen, kannten sie Nikanor am Harnisch, daß er auch erschlagen war.
29 Da erhob sich ein großes Geschrei und Jauchzen, und sie lobten Gott in ihrer Sprache.
30 Und Judas, der Leib und Gut für sein Volk dargeboten und von Jugend auf seinem Volk viel Gutes getan hatte, gebot, man sollte dem Nikanor den Kopf und die Hand samt der Schulter abhauen, und mit gen Jerusalem führen.
31 Als er nun hinkam, rief er sein Volk zuhauf, und stellte die Priester vor den Altar, und schickte zu den Feinden auf die Burg;
32 und zeigte des Nikanor Kopf und des Lästerers Hand, welche er gegen das heilige Haus des Allmächtigen ausgereckt, und dabei er sich hoch vermessen hatte.
33 Er schnitt auch dem gottlosen Nikanor die Zunge ab, und hieß sie in Stücke für die Vögel zerhauen; und die Hand, damit er die Unsinnigkeit geübt hatte, gegenüber dem Tempel aufhängen.
34 Und das ganze Volk lobte Gott im Himmel und sprachen: Gelobt sei der, der seine Stadt bewahrt hat, daß sie nicht ist verunreinigt worden!
35 Und er steckte des Nikanor Kopf auf, daß es jedermann aus der Burg sehen konnte, zu einem öffentlichen Zeichen, daß ihnen der Herr geholfen hatte.
36 Es ward auch einträchtig von allen beschlossen, man sollte den Tag nicht vergessen,
37 sondern feiern, nämlich den dreizehnten Tag des zwölften Monats, der Adar auf syrisch heißt, einen Tag vor des Mardochai Fest.
38 So will ich nun hiemit dies Buch beschließen, nachdem Nikanor umgekommen und die Juden die Stadt wieder erobert haben.
39 Und hätte ich's lieblich gemacht, das wollte ich gerne. Ist's aber zu gering, so habe ich doch getan, soviel ich vermochte.
40 Denn allezeit nur Wein oder Wasser trinken, ist nicht lustig, sondern zuweilen Wein, zuweilen Wasser trinken, das ist lustig. Also ist's auch lustig, so man mancherlei liest. Das sei das Ende.